Mittwoch, Dezember 28, 2016

DIE GRÖßTE GUTE MEINUNG


Himmlischer Vater, ich opfere Dir alles auf, was immer ich tun, opfern und leiden werde, vereint mit den Verdiensten Jesu und Mariens, im Namen aller Seelen und für alle Seelen der dreifachen Kirche*, mit dem Willen, dadurch zu wirken und fortwirken zu wollen in Ewigkeit. Amen.

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Die streitende Kirche (auf Erden)
Die leidende Kirche (im Fegfeuer)
Die triumphierende Kirche (im Himmel)


Jesus:

Wenn du also diese Worte betest, erweckst du auf die vollkommenste Art die gute Meinung. Auch nehmen die Menschen, die so beten, an der Gemeinschaft der Heiligen teil oder vielmehr, sie treten jedes Mal, wenn sie diese Worte gebrauchen, gleichsam aufs Neue noch enger in die Gemeinschaft der Heiligen ein, nicht bloß der Heiligen des Himmels, sondern aller Glieder der dreifachen Kirche. Darum vermag niemand auf eine vorzüglichere Art den neuen Tag mit Gott anzufangen.

So wie beim Vaterunser aber sollst du eben bei allem anderen auch die größtmögliche gute Meinung haben. Siehe, zu diesem Zwecke ist es notwendig, nicht nur jeden Morgen durch die gute Meinung alles unter den Segen Gottes zu stellen, damit dieses wertvoll wird für die Ewigkeit, sondern du sollst dein ganzes Tagewerk allen Seelen zuwenden und dadurch auch geistig wirken wollen.

Und selbst da sollst du nicht stehen bleiben, sondern ich will dich zu noch viel Größerem einladen und dich zu einer noch viel aktiveren geistigen Wirksamkeit heranziehen.

Du sollst wahrhaftig fürs Erste in allem diese Meinung machen, und fürs Zweite soll und muss dieses ganze Wirken im Willen bestehen, wobei ganz besonders der Glaube stark und blind sein muss. Denn dieses ganze Wirken geht im und durch den Glauben vor sich, da du weder etwas sehen noch etwas wahrnehmen wirst, sondern im Glauben stets und allezeit meinen Willen in all dem erfüllen sollst, was ich verlange.

Aber glaube mir, du machst keinen schlechten Tausch, sondern, wenn du mich in allem recht verstehst, kannst du durch dieses geistige Wrken alles, was bisher Blei war, nicht nur zu Silber, sondern auch das Kleinste zu Gold und so überaus wertvoll machen, dass es nicht mehr als dein Werk zu erkennen sein wird. Und dieses so große Wirken geschieht einzig und allein durch Willensakte. O, wie arm sind doch all die Seelen, welche durch ihre Sünden Sklaven Satans geworden sind. Was sie auch selbst tun, tun sie ja im Sündenzustand, und es ist somit nutzlos.

Verstehst du nun, dass andere für all diese Seelen bitten müssen, dass diesen Seelen durch die Fürbitte oder gute Werke Hilfe gebracht wird, damit ihnen immer mehr die Gnade der Erkenntnis und des guten Willens, aber auch die Kraft verliehen wird, dass sie sich von ihrem bisherigen Leben aufraffen können, dises ganz verlassen und sich zu mir bekehren!

Nun höre gut zu: Auch dich will ich haben zu diesem Mitarbeiten, zu diesem geistigen, so unsagbar großen Wirken für die Seelen. Bist du einverstanden? Äußerlich nimmst du zwar nichts von dieser geistigen Wirksamkeit wahr, aber sei überzeugt, denn ich selbst als Gott der ewigen Wahrheit bin Bürge, dass all diese geistige Arbeit mit goldenen Lettern eingeschrieben wird im Buche des Lebens. Und siehe, nichts wird weiter verlangt, als dass du alles in dieser von mir gewollten Meinung und Willenstätigkeit tust und erfüllst.

Aber nicht nur beim Almosen sollst du diese Meinung haben, sondern du sollst sie haben bei allem, was du auch immer tust, arbeitest oder leidest, opferst und entsagst. Siehe, so wird dann dein Wirken ein so großes und unermessliches werden, dass dieses kein Sterblicher erfassen kann. Und wohlgemerkt, sage ich dir noch einmal, dass du nichts und keine Außerordentlichkeiten brauchst, um dieses so unsagbar Große zu wirken; sondern all dieses kann bewirkt werden, wenn du, mein Kind, nur in allem die Großzügigkeit walten lässt, dass du nichts mehr für dich allein haben, sondern vielmehr alles für alle Seelen der ganzen Kirche verwerten willst.

Denn wisse, ich nehme die Aufopferung jedes Mal, und wäre sie auch stets die gleiche, dennoch so an, als hättest du sie mir auf das aller vollkommenste dargebracht. Deshalb sollst du diese so große und alles überragende Meinung auch machen und erneuern, wenn du zur hl. Messe und zur hl. Kommunion gehst. Dabei sollst du den Glauben walten lassen, dass du nun auch wirklich im Namen aller und auch für alle Seelen der ganzen dreifachen Kirche zu mir kommst, mit all diesen Seelen.

Ohne richtiges Gebet gibt es keine mir wohlgefällige Arbeit, und ohne dass eine Seele nicht aus Liebe zu mir arbeitet und ihre Pflichten erfüllt, wird eine solche Seele auch nicht richtig beten können. Da nun aber Gebet und Arbeit, das heißt Gebet und Pflichterfüllung, gleich wie Zwillingsschwestern sind, sollst du daraus die Erkenntnis ziehen, dass du, gleichwie für das Gebet ebenso auch für die Arbeit, die große, alles in sich schließende gute Meinung und Willenstätigkeit walten lassest.

Siehe, es gibt noch viele Seelen, welche nicht richtig beten und arbeiten. Sie tun es gar nicht nach meinem Willen, sondern nur aus Zwang und eisernem "Muss". Und doch sollte es aus Liebe zu mir geschehen. Dadurch aber, dass die Seelen zu und bei ihrer Arbeit oft keine gute Meinung haben, sondern ihre Pflichten nur erfüllen, weil sie müssen, verlieren sie nicht nur den so großen Verdienst ihrer Arbeit, sondern ziehen sich sogar öfter noch Strafen zu.

Siehe, dieses ist der Grund, weshalb man auch, sowie ich dich lehrte, einfach alles, was man auch nur immer betet, opfert, leidet, tut und arbeitet, im Namen aller Seelen und für alle Seelen der ganzen  dreifachen Kirche tun soll, mit dem Willen, damit zu wirken und fortwirken zu wollen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Durch diese gute Meinung und Willenstätigkeit sind auch alle Arbeiten und Leiden alle Selen, die sind, schon waren und noch sein werden, geheiligt.

Tue dies, denn es enthält Großes und wird dich immer zu noch Größerem führen, denn du wirkst in unermesslicher Weise für alle Seelen, sowohl für jene, welche auf Erden und im Fegefeuer sind, wie auch für alle jene, welche im Himmel sind.

O, wie glaubst du wohl, vergelten dir alle diese Seelen dieses dein geistiges Wirken, dass du ihnen zu Hilfe eilst, wodurch die Seelen der leidenden Kirche um vieles eher erlöst werden und Hilfe und Trost bekommen, die Engel und Heiligen aber im Himmel mehr an Glorie und Herrlichkeit zunehmen? Unterlasse es daher nie, bei allem, was du auch immer tust, stets diese alles in sich schließende gute Meinung zu haben und die so große Willenstätigkeit allseitig herrschen zu lassen. Denn ich sage dir, es grenzt diese Willenstätigkeit an meinen allmächtigen Willen, woran ich dich gewissermaßen Anteil nehmen lasse.

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Entnommen aus: H. H. Prof. Dr. Albert Drexel (+ 1977), Aszese und Mystik*, Miriam-Verlag, D-79798 Jestetten, mit kirchlicher Druckerlaubnis.

Titelbild: Barmherziger Jesus, nach der Vision von der hl. Sr. Faustyna Kowalska.

*Buch leider vergriffen!

Sonntag, Dezember 18, 2016

"Wahre Abbildung der seligsten Jungfrau Maria"




nach dem Bildnis, welches der h. Evangelist Lucas auf Holz gemalt hat. Es wird seit den frühesten Zeiten zu Rom in der Basilika "St. Maria Maggiore" aufbewahrt. Dasselbe wurde allezeit sowohl von den Päpsten wie vom ganzen Volke mit innigster Andacht verehrt; denn es ist ein auf uralte und beständige Überlieferung gestützter, allgemeiner Glaube, dass dieses Bildnis wirklich ein Werk der Hand des h. Lucas sei - wie dies z.B. der h. Damascenus und Baronius etc. bezeugen - und dass einstmal im Jahre 590, zur Zeit Papst Gregor des Großen, als dasselbe in feierlicher Prozession nach der St. Peterskirche getragen wurde, die Pest, welche damals in erschrecklicher Weise in Rom wüthete, sogleich ein Ende nahm. Dieses Bildchen ist die getreueste Nachahmung des Originales, welches erst zur Zeit des Franz Borgias, zweiter General der Gesellschaft Jesu, copirt werden durfte.