Altes Wallfahrtslied zu Unserer Lieben Frau von Guten Brunnen
(Nach der Melodie des Liedes von Lourdes)
- Im Wald steht dein Bildnis seit uralter Zeit, Maria! fromm sangen die Pilger wie heut:
Ave, ave, ave Maria! (2 mal) - Schon floß auch das Brünnlein, so hell und so rein, und rauschte leis betend im schattigen Hain:
- Da kommen die Kranken und trinken vom Quell, und juben voll Dankens und singen so hell:
- Soldaten, von Krankheit mit Tode bedroht, sie eilen zum Bilde und fleh'n in der Not:
- Bald rufen die Krieger mit dankendem Mund: "Uns machte, Maria, dein Brunnen gesund!"
- Nun bau'n sie ein Kirchlein beim Brunnen im Wald: drin stellt man das Bild auf vom Jubel umschallt:
- Der Einsiedler rufet, das Glöcklein zur Hand, die Pilger zur Wallfahrt, von Stadt und von Land.
- Dann naht die Zerstörung: kein Pilger mehr dort! Der Wald und die Quelle nur rauschen noch fort.
- Die gottlose Herrschaft des Frevels verging: ein Gottesmann kommet, daß wieder man sing':
- Ob stürmisch der Himmel, ob heiter die Sonn': am heiligen Orte es klinget voll Wonn'.
- Herströmen die Scharen, von nah und von fern: Gerechte und Sünder, hier beten sie gern:
- Gerechte und Sünder, mit gläubigem Sinn zur Mutter sie eilen, laut klingt es dahin:
- Hin eilen zur Mutter, in jeglicher Not, wir Kinder und rufen im Leben und Tod:
- Laut schalle der Jubel zur Mutter empor, die sich diese Stätte der Gnade erkor:
- Lobpreiset Maria, Ihr Gläubigen all! Ihr Himmel, erklinget mit freudigem Schall:
- Maria, du milde, zu dir ich vertrau'! Nimm auf meine Liebe, du himmlische Frau!
- Mein Herz, o Maria, schlägt ewig zu dir, in Liebe und Freude, o himmlische Zier!
- Du bist ja die Mutter: Dein Kind will ich sein, im Leben und Sterben, Dir eigen allein:
- Nun segne, o Mutter, den ewigen Bund! Dein Name versiegle mein Herz, meinen Mund!
- Beim Nahen des Todes reich' du mir die Hand, geleite mich gnädig in's himmlische Land.
Altes Wallfahrtsgebet
Unvergleichliche Mutter meines Gottes! Verschaffe durch deine mächtige Vermittlung, daß alle, welche in diesem, zur Ehre deines heiligen Namens geweihen Gotteshause dich um Hilfe ersuchen, von deinem lieben Sohn, unserem Heiland, erlangen Geduld und Gelassenheit in ihrer Trübsal, Mässigkeit in ihrem Glück und Wohlstand, Bescheidenheit in ihren Worten und Reden, andächtigen Eifer in ihrem Gebet, auferbaulichen Wandel in ihrem Tun und Lassen, und wahre Standhaftigkeit und Beharrlichkeit in der Tugend. Amen.
Nihil obstat. Fr. Ignace-Marie O.F.M., Metz le 9 juin 1935
Imprimi permittitur. Fr. Paul Wolfersperger O.F.M., Min. Prov., Metz, le 9 juin 1935
Imprimatur. L. Schmit, V.G., Metis, die 19 Junii 1935
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