Donnerstag, März 02, 2006

Die Jungfrau der Offenbarung - Tre Fontane, Rom

Ein Dokument aus dem Jahre 1960!:

Die wunderbare Grotte von Tre Fontane in Rom - E.U.R.

Trotz unserer schnellebigen Zeit sind die Ereignisse des 12. April 1947 nicht mehr in Vergessenheit geraten. Zu allen Stunden des Tages sieht man fromme Beter vor dem Bild der Madonna und auch ganze Gruppen. An den Festtagen, besonders den marianischen, ziehen Prozessionen von allüberall den Hügel hinauf.
Selbst wenn die Nacht hereinbricht, reißt der Strom der Pilger vor dem vom Kerzenschein erhellten Gnadenbild noch nicht ab. Das alles kann nicht reine Halluzination sein, sondern ist getragen vom Geist des Vertrauens in die Fürbitte der Gottesmutter.

"ICH BIN DIE JUNGFRAU DER OFFENBARUNG."

Am 12. April 1947 wollte der Trambahnangestellte Bruno Cornacchiola - Protestant - einen Spaziergang zu dem mit Eukalyptus bepflanzten Hügel bei Tre Fontane in Rom machen.
Er nahm seine drei Kinder: Isola mit 12 Jahren, Carlo mit 7 und Gianfranco mit 4 Jahren mit sich. Die kleine Gruppe kam gegen vier Uhr dort an, und da sich die Kinder mit Ballspielen beschäftigten, zog er sich etwas unter den Schatten der Bäume zurück, um Notizen aus der protestantischen Bibel über die marianischen Dogmen und Privilegien zu machen.
Aber siehe da! Plötzlich eine unerwartete mütterliche "Rache"!
Die Kinder hatten wieder den Ball verloren, und weil sie ihn diesmal nicht finden konnten, riefen sie den Vater zu Hilfe. Bruno machte sich daran, mit Isola und Carlo das Spielzeug zu suchen, nachdem er einstweilen seine blasphemischen Notizen unterbrochen hatte. Wie groß war jedoch sein Erstaunen, als er seinen kleinen Giancarlo am Eingang einer geheimnisvollen Grotte fand, mit aufgehobenen Händen, wie in Verzückung und wie versteinert. Seine Augen waren unentwegt auf einen gewissen Punkt in der Grotte gerichtet, auf seinem Antlitz spiegelte sich ein Lächeln und immer sagte er wie zu einer lebenden, anwesenden Person: "Schöne Frau! Schöne Frau!"
Das Erstaunen Brunos, der noch nichts in der Grotte sah, steigerte sich zur Verwirrung, zum Schrecken, denn er konnte sich in keiner Weise diese außerordentliche Sache erklären.
Ganz verwirrt und seinen eigenen Augen nicht mehr trauend wandte sich Bruno erregt an Isola und Carlo, damit sie ihm helfen möchten, aus dieser Verlegenheit zu kommen.
Aber der Augenblick der Neugierde und Furcht von Isola und Carlo ihrem Brüderchen gegenüber war kurz, aber furchtbar; denn einige Minuten später fielen auch sie, zuerst Isola, dann Carlo in die Knie, und mit aufgehobenen Händen waren auch sie in Verzückung geraten; Bruno hörte also alle drei mitsammen leise die Worte sagen: "Schöne Frau! Schöne Frau!".
Inzwischen hatten sich die Pupillen der sehenden Kinder erweitert, das Antlitz eines jeden war mit Blässe überzogen, ihre Körper schwer und wie versteinert, sodaß der Vater sie nicht in die Höhe heben konnte. Er selbst war in größter Angst und großem Schrecken, denn er konnte mit Recht annehmen, es handle sich um eine Einmischung des bösen Geistes, zumal für ihn die Grotte nur eine dunkle Höhle blieb.
Aber plötzlich wurde auch Bruno von dem außergewöhnlichen Phänomen ergriffen und eines himmlischen Besuches gewürdigt.
Seine Augen wurden so geblendet, daß Kinder und Grotte für einige Augenblicke verschwanden, und er fühlte sich leicht und ätherisch, fast als ob sein Geist von der Materie, vom sterblichen Körper losgelöst wäre.
In dieser Verzückung hörte er seine Kinder nicht mehr, die immer noch wiederholten. "Schöne Frau! Schöne Frau"! Als die momentane Blindheit vorüber war, sah Bruno an der hellsten Stelle der Grotte eine Gestalt, eine Frau von paradiesischer Schönheit, umgeben wie von goldenem Mondlicht, wie menschliche Worte es nie auszusprechen vermögen.
Die Erscheinung hatte schwarze Haare, ein leuchtendes weißes Kleid, ein rosa Band mit zwei Schleifen und einen Mantel von wiesengrüner Farbe.
Die bloßen Füße der schönen Frau ruhten auf einem Tuffstein; ihr Antlitz hatte den Ausdruck mütterlichen Wohlwollens, gepaart mit stiller Traurigkeit; in der rechten Hand hielt sie ein nicht zu großes Buch, welches an ihrer Brust lehnte. Bruno wollte naturgemäß sofort sprechen, schreien, aber da seine Sinne wie gebunden schienen, erstarb ihm das Wort und jeder Laut auf den Lippen.
Auch er befand sich neben seinen Kindern auf den Knien, mit aufgehobenen Händen, betend.
Plötzlich drang eine himmlische Stimme (deren Melodie menschlich nicht auszudrücken ist) an sein Ohr und gab so den Anfang zu einem Zwiegespräch.
Dann verschwand die himmlische Erscheinung, indem sie die Seher mit mütterlichem Lächeln und leichtem Neigen des Hauptes grüßte.

Die himmlische Ansprache

Welches ist der Inhalt der geheimnisvollen Worte, die die allerseligste Jungfrau sich würdigte, an ihren Sohn Bruno Cornacchiola, den Sünder, zu richten?
Wir kennen bis jetzt (1960! Anm. d. Red.) nur einen Teil des Geheimnisses, der andere Teil, die eigentliche geheime Botschaft, wurde dem Heiligen Vater gegeben auf ausdrücklichen Wunsch der Jungfrau.
Die Ausdrücke, mit denen es der allerseligsten Jungfrau gefiel, sich zu erkennen zu geben, sind zwei: einer allgemein: "Ich bin die, die in der göttlichen Dreifaltigeit ist", der andere ist näher bestimmt: "Ich bin die Jungfrau der Offenbarung"; beide Ausdrücke sind theologisch sehr tief.
Maria, wenn auch Geschöpf, weil Mutter unseres Herrn Jesu Christi, hat eine fast unendliche Würde wegen ihren besonderen Beziehungen zur allerheiligsten Dreifaltigkeit.
Indem sie sich "Jungfrau der Offenbarung" nennt, will sie durch diesen Titel hervorheben die Falschheit jener, welche ihre Vorzüge bekämpfen, indem sie sagen, es seien dies ungebührliche Erfindungen der Kirche, weil sie, nach ihrer Auffassung, nicht in der Offenbarung enthalten seien.
Nachdem sich die allerseligste Jungfrau vorgestellt hatte, wendet sie sich direkt an ihren Verfolger Cornacchiola und legt ihm das Befinden seiner Seele bloß.
"Du verfolgst mich - jetzt ist es genug! Gehe in den heiligen Schafstall, den himmlischen Hof auf Erden".
Kategorisch aufgehalten auf dem Wege der zum Verderben führt, sah Bruno leuchtend vor sich die einzige Straße, die zur Rettung führt: Die Römische, Katholische, Apostolische Kirche.
Im gegebenen Moment zeigte ihm die allerseligste Jungfrau mit beharrlicher Ermahnung das klassische Mittel für die Rettung seiner Seele, sowie für die Rettung der gesammten menschlichen Gesellschaft: das Gebet und vor allem der tägliche Rosenkranz.
"Man bete viel und bete den täglichen Rosenkranz für die Bekehrung der Sünder, der Ungläubigen und für die Einheit der Christen".
Gleichsam als Belohnung für jene frommen Seelen, welche ihrer mütterlichen Botschaft für die Rettung der Menschheit zu beten Folge leisten, versprach die allerseligste Jungfrau himmlische Gnadenerweise und Wunder.
"Mit dieser Erde der Sünde werde ich große Wunder wirken zur Bekehrung der Ungläubigen".
Wie das Wasser von Lourdes wird die Erde der Römischen Grotte, welche durch die Gegenwart Mariens geheiligt wurde, Wunder wirken.
Seit dem 12. April 1947 sagt uns die Geschichte, daß das Versprechen der Gottesmutter zur Wirklichkeit ward und immer noch Wirklichkeit ist zum Heile der Seelen sowie der verschiedenen Krankheiten des Leibes.
Bei der Berührung dieser Erde allein, welche schon Erde der Sünde war, haben sich viele Gnadenerweisungen und Heilungen ereignet, welche wir nicht anders als wunderbar bezeichnen können.
Die allerseligste Jungfrau wollte in ihrer Güte auch Cornacchiola einführen in die Geheimnisse und Privilegien ihres innerlichen Lebens als Gottes-Mutter und deswegen der allerheiligsten Dreifalitkgeit eng verbunden ist.
Hauptsächlich sprach sie mit ihm über den Vorzug Ihrer leiblichen Aufnahme in den Himmel. "Mein Körper konnte nicht verwesen, und verweste nicht. Mein Sohn und die Engel holten mich im Augenblick meines Hinscheidens".
An den drei Brunnen (Tre Fontane) ließ die Jungfrau der Offenbarung einen ihrer irregegangenen Söhne vorausverkosten die Freuden der Verkündigung des Dogmas ihrer Himmelfahrt. (1. Nov. 1950)
In Bruno Cornacchiola können wir mehr oder weniger uns Sünder selbst sehen, unsere Zeit der so großen Untreue und Gottlosigkeit, und da ist es die allerseligste Jungfrau, welche uns den Weg zeigt, der uns sicher zu Gott zurückführt: Das heilige Evangelium mit den Worten: "Kehret zurück zum reinen Wasser des Evangeliums".
Bevor die Allerseligste Jungfrau die Grotte verließ und sich den Blicken der Seher entzog, weissagte sie noch für Bruno harte Prüfungen und Verfolgungen.

Maria hat geholfen

Nicht nur an Bruno Cornacchiola, sondern an vielen anderen, die mit Vertrauen zur Mutter von Tre Fontane hinaufpilgerten, hat Maria ihr Werk getan, geheilt an Leib und Seele. Wer es nicht recht glauben will, der schaue sich nur die Votivtafeln an, die da und dort aufgehängt sind und von deren jede ein eigenes Lebensschicksal erzählen könnte.

Bruno Cornacchiola und seine Familie

Bruno Cornacchiola wurde am 9. Mai 1913 zu Rom geboren. In ärmlichsten Verhältnissen wuchs er auf. Wie so oft, war es auch hier. Je grauer der Alltag von der Not gezeichnet wurde, um so mehr schwand auch das Licht des Glaubens. Die Geschwister Cornacchiola waren eigentlich die meiste Zeit auf der Straße und sahen und hörten da nur zu viel, was für ihre jugendlichen Gemüter Gift war. Den Jargon der Staraße beherrschten sie bald vollständig. Im 1936 heiratete er. Seine junge Braut, Jolanda Lo Gatto, wußte damals noch nicht, welch schweres Kreuz sie sich aufgeladen hatte. Bald nach der Hochzeit fuhr Bruno als Freiwilliger nach Spanien. Hier brachte ihn ein angeblicher Freund zum Protestantismus. Als er 1939 zurückkehrte, kannte er nichts anderes, als mit der Wut des Renegaten gegen die katholische Kirche zu kämpfen. Zu Hause war die Hölle los. Streit und Schläge waren nichts Außergewöhnliches. Die Kinder durften von Gott und Religion kein Wort erfahren.
Da hat am 12. April 1947 in den Grotten von Tre Fontane auch ihn das himmlische Licht niedergeworfen und aus einem Saulus einen Paulus gemacht.

Imprimatur - Datum Caietae die 9-7-60 - + Dion. Casaroli Archiep.
Adresse: Padri Francescani, Santuario Grotta Tre Fontane, Via laurentina, 400, 00142 Roma (Italy)

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