Dienstag, Mai 16, 2006

Die heilige Gemma Galgani

1878 - 1903
"Lebendiges Abbild Christi in seiner Passion"

Von der heiligen Gemma verfaßtes Gebet, um eine Gnade von Jesus zu erhalten

Blicke auf mich, o mein vielgeliebter Jesus; ich knie zu deinen heiligen Füßen, um dir meine tiefe Dankbarkeit zu bezeugen für deine zahllosen Gunsterweise, die ich von dir erhalten habe und noch erhalten werde.
Sobald ich dich angerufen habe, o Jesus, bin ich erhört worden.
Wie oft habe ich mich an deine Güte gewandt, und immer hast du mir Trost gespendet. Wie kann ich dir meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, o süßester Jesus? Ich danke dir!
Nun wünsche ich eine neue Gnade, o mein Gott, wenn es du für gut findest...
Wärest du nicht allmächig, würde ich diese Bitte nicht an dich richten.
O Jesus, erbarme dich meiner! In allem aber geschehe dein heiliger Wille.

(Pater - Ave- Gloria)

Triduum zu Ehren der heiligen Gemma Galgani

1. Heilige Gemma, wunderbare Blume der Passion, dein kurzes Leben hat der Welt das Beispiel einer engelgleichen Reinheit und einer seraphischen Liebe geschenkt.
Durch die Betrachtung Jesu, des Gekreuzigten, bist du gewürdigt worden, in deinem jungfräulichen Fleische die Wundmale seiner Leiden zu tragen.
Erbarme dich meiner, ich bete zu dir und erflehe mir durch deine Fürbitte und deine Verdienste die Gnade, die ich nötig habe.
(Pater - Ave - Gloria)

2. Heilige Gemma, du vielgeliebte Braut des Lammes Gottes, das unter Lilien ruht, du hast die unbefleckte, die himmlische Reinheit deiner Jungfräulichkeit stets bewahrt.
Du strahlst wie ein in den Augen des Herrn kostbarer Edelstein (Gemma) und kennst nun die Freude der Engel und der Heiligen im Paradies:
Wende deinen Blick auf mich, ich vertraue auf dich; und vermittle mir die Gnade, um die ich andächtig flehe.
(Pater - Ave - Gloria)

3. Heilige Gemma, von Reinheit strahlende Jungfrau, du hast dein Leben durch die Übung der schönsten Tugenden und durch schmerzliche Sühneleiden bereichert.
Du nimmst nun teil im Himmel an der Glückseligkeit der Auserwählten und bist belohnt für dein von Nächstenliebe erfülltes Leben.
Neige dich liebevoll nieder zu mir; ich erwarte deine wohlwollende Fürbitte beim Herrn, daß er mir die tief ersehnte Gnade schenke.
(Pater - Ave - Gloria)

Gebet zur heiligen Gemma

Dein Leben, heilige Gemma, war ein immerwährender Liebesakt. Von frühester Kindheit an leuchtete aus dir eine engelgleiche Reinheit und ein brennendes Verlangen, Buße zu tun.
Aus dir strahlte die Einfachheit des Evangeliums vereint mit vollkommener Klugheit;
eine vollständige Loslösung von den Gesdchöpfen und eine seraphische Sorge für das Seelenheil des Nächsten;
eine tiefe Demut, begleitet von einer unbesiegbaren Kraft inmitten härtester geistlicher Prüfungen;
eine kindliche Hinneigung zur allerseligsten Jungfrau Maria, deiner Mutter, und eine brennende Liebe zu Jesus, dem Gekreuzigten.
Hochherzige Jungfrau Christi, erfüllt von erhabensten Tugenden und reich an außerordentlichen Gnaden:
vermittle uns eine Flamme des göttlichen Feuers, das dein Herz verzehrte, damit wir uns in allem dem heiligen Willen unsreres Herrn angleichen können;
erbitte uns alle zeitlichen Gnaden, die wir zur Erreichung unseres ewigen Heils benötigen;
hilf uns, daß wir am Ende dieses Lebens gemeinsam mit dir glückselig werden in der Herrlichkeit des Himmels. Amen.

Imprimatur, Freiburg i. Ue., den 12. März 1979, Jacques Richoz, Vic. gen.

Das zum hundertsten Geburtstag der heiligen Gemma von Pater J.-F. Villepelée verfaßte Werk:
Die Torheit des Kreuzes - Die heilige Gemma Galgani, 1878-1903, umfaßt drei Bände:
1. Der Aufstieg einer Seele
2. Die Versenkung in das Mysterium
3. Die Auswirkung der Liebe
Diese Bücher, wie auch ein Bildchen mit vorstehenden Texten, können bezogen werden im: Paris-Verlag, CH-1631 Hauteville/Schweiz

Donnerstag, Mai 11, 2006

Unsere Liebe Frau von Walsingham, England

Der Wallfahrtsort Unsere Liebe Frau von Walsingham wurde im Jahr 1061 gegründet, als nach der Überlieferung Lady Richeldis de Faverches, die Dame des Landsitzes, im Gebet den Wunsch äußerte, einen besonderen Bau zu Ehren der Heiligen Jungfrau errichten zu lassen. Als Antwort auf ihr Gebet führte die Jungfrau Maria sie "im Geist" nach Nazareth und zeigte ihr das Haus, wo die Verkündigung stattgefunden hatte. Sie bat sie, in Walsingham eine Nachbildung dieses Hauses errichten zu lassen, auf daß es eine "ständige Gedenkstätte der Verkündigung" werde. Keine außergewöhnliche Erscheinung noch irgendein besonderes Wunder fand während des Baus der Wallfahrtsstätte Walsingham statt, aber ihre ursprüngliche Botschaft der Verkündigung ist immer geblieben. Obwohl Walsingham stets als ein Ort der Marienverehrung galt, steht die Spiritualität dieses Ortes der Fleischwerdung nahe: "Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt". Lady Richeldis baute ein einfaches Haus, das schnell zu einer Hochburg für Wallfahrten wurde. Etwa um 1130 übernahm eine Gemeinschaft von Chorherren aus dem Orden des heiligen Augustinus die Leitung der Gründung und richtete neben dem Heiligen Haus ein Priorat ein. In unmittelbarer Nähe des Hauses selbst wurde eine kleine Kapelle erbaut. Die Pilger kamen meist zu Fuß aus allen Teilen Englands und aus noch größerer Ferne hierher. Der "Weg von Walsingham" wurde bald zur bedeutendsten öffentlichen Straße Englands, und man baute entlang dieses Wegs Kapellen für die Pilger. Die letzte Kapelle, die gebaut wurde, ist heute unter dem Namen "Slipper Chapel" (Schuh-Kapelle) bekannt. Hier zogen die Pilger ihre Schuhe aus, bevor sie die letzte Meile bis zur Wallfahrtsstätte zurücklegten. Diese letzte Wegstrecke wurde die "heilige Meile" genannt. In der Zeit zwischen 1226 und 1511 kamen alle Könige und Königinnen Englands wenigstens ein Mal während ihrer Regierungszeit zur Wallfahrt nach Walsingham. Im Jahr 1383 unternahmen Richard II. und seine Königin eine Wallfahrt, und damals wurde für England der Name "Gut Unserer Lieben Frau" akzeptiert.

Die Statue wurde verbrannt, die erste Wallfahrtsstätte zerstört

Mit der Reformation im Jahr 1538 wurde das Priorat den Händen der Kommissare des Königs überlassen, die berühmte Statue Unserer Lieben Frau von Walsingham wurde nach London gebracht und dann dort verbrannt. Nichts ist heute von der ursprüngliche Wallfahrtsstätte übrig geblieben. Auf dem Gras ist jedoch die Stelle gekennzeichnet, an der sie stand, und zwar auf dem "Gelände der Abtei", das heute Privateigentum ist. Als das Priorat zerstört wurde, blieb die "Slipper Chapel" verschont, vermutlich weil man sie für zu schlicht hielt, als daß man ihr Aufmerksamkeit geschenkt hätte. 350 Jahre lang diente sie als Bauernhof, auch wenn immer noch erzählt wird, daß Katholiken weiterhin von Zeit zu zeit zum Gebet dorthin kamen. Im Jahr 1896 wurde sie von einer Dame namens Charlotte Boyd gekauft. Diese schenkte sie dem Erzbischof und bot auch an, ihre Renovierung zu bezahlen. Im August 1897 kam eine kleine Prozession von Pilgern aus der benachbarten Stadt Kings Lynn dorthin. Sie bestand aus etwa 50 Pilgern: das war die erste Wallfahrt der modernen Zeit. Der damalige Erzbischof hatte nicht das Bedürfnis, die Wallfahrt nach Walsingham wieder einzuführen, aber die Verehrung Unserer Lieben Frau von Walsingham wurde dank der Unterstützung durch Papst Leo XIII. in der Pfarrkirche von Kings Lynn wiederbelebt. Im Jahr 1934 kam ein neuer Bischof in die Diözese und fachte die Begeisterung für die Verehrung der Heiligen Jungfrau von Walsingham wieder an. Die erste heilige Messe der modernen Zeit wurde zum Fest der Aufnahme Marias in den Himmel in der "Slipper Chapel" gelesen. Am Sonntag, den 19. August leitete Kardinal Bourne eine Nationalwallfahrt nach Walsingham, an der 10.000 Menschen teilnahmen. Damals wurde die "Slipper Chapel" von der Hierarchie Englands und Wales' zum Nationalheiligtum der Jungfrau Maria in England erhoben. Nach dem Vorbild des Bildes, das auf dem Siegel des Priorates zu sehen ist, wurde eine Statue geschnitzt und dann in der Kapelle auf einen Ehrenplatz gestellt. In der Zeit zwischen dem Erwerb der "Slipper chapel" und der Ernennung zum Nationalheiligtum machte die anglikanische Kirche eine gewisse Entwicklung durch. Alfred Hope Patten wurde zum Seelsorger von Walsingham bestellt. Er ließ eine Statue Unserer Lieben Frau von Walsingham in der ehemaligen Pfarrkirche "Heilige Maria" aufstellen. Die Verehrung breitete sich bald unter den Katholiken aus und im Jahr 1931 ließ Hope Patten eine neue Kirche direkt neben dem "Abteigelände" erbauen. In der Kirche ließ er eine Nachbildung des "Heiligen Hauses von Nazareth" errichten. Dabei nahm er das "Heilige Haus von Loreto" zum Vorbild, das früher einmal in der katholischen Kirche von Kings Lynn erbaut worden war.

Die größte geistliche Hochburg Englands

Die Wallfahrt nahm an den beiden Marienverehrungsorten nach und nach an Bedeutung zu, aber natürlich wurde sie vom Zweiten Weltkrieg in Mitleidenschaft gezogen. Eine der unerwarteten Folgen des Krieges war, daß die amerikanischen Streitmächte, die auf Fluggeländen in der Nähe von Walsingham stationiert waren, beiden Orten eine tiefe Verehrung bewiesen. Auf sie geht die erste heilige Messe der modernen Zeit zurück, die im Mai 1945 auf dem Boden des ehemaligen Priorates gefeiert wurde. Sie haben die Verehrung Unserer Lieben Frau von Walsingham auch in den Vereinigten Staaten eingeführt, wo sie noch heute blüht. Im Jahr 1948 fand eine "Wallfahrt des Friedens" statt, bei der mehrere Gruppen von Männern aus den verschiedenen Teilen des Landes vierzehn schwere Holzkreuze trugen. Diese Kreuze bezeichnen heute den "Kreuzweg" dieser Gebetsstätte. Seit jener Zeit hat sich die Wallfahrt schrittweise weiterentwickelt. Heute besuchen jedes Jahr über 250.000 Menschen Walsingham und verbringen ihre Zeit manchmal in der einen oder in beiden Gebetsstätten. Für die Katholiken ist die Prozession, die auf der "Heiligen Meile" stattfindet, ein bedeutender Bestandteil ihrer Wallfahrt. Die anderen Gottesdienste finden in der "Versöhnungskapelle" statt, die 1982 erbaut wurde. Es gibt auch einen Außenaltar, wenn sehr große Menschenscharen empfangen werden sollen. Viele Pilger verbringen zwei oder drei Tage hier, doch andere bleiben nur einen Tag lang. An bedeutenden Wallfahrtstagen werden etwa 1000 Menschen empfangen.
Die Beziehungen zwischen dem katholischen und anglikanischen Wallfahrtsort sind ausgezeichnet, und viele Pilger, die an den einen Ort gehen, nehmen sich die Zeit, auch den anderen Wallfahrtsort zu besuchen. Im Verlauf des Jahres gib es auch Zeiten, in denen die beiden Glaubensgemeinschaften gemeinsam diese zwei Stätten zum Gebet aufsuchen. Vor zwei Jahren wurde Walsingham bei einer Umfrage des Radiosenders BBC zur "größten geistlichen Hochburg Englands" gewählt.

P. Noel Wynn
Rektor des Wallfahrsortes Unsere Liebe Frau von Walsingham

Samstag, Mai 06, 2006

Besuch, den man täglich im Geiste der Gottesmutter im Heiligen Hause zu Loreto machen kann

Gebet: Allerseligste Jungfrau, auserwählte Rose von Jericho, erhabene Zeder des Libanon, auserkoren, um der Welt zu geben das fleischgewordene Wort, welches vom Himmel herabstieg, um die Menschheit zu erlösen, um sie der Skalverei des Satans zu entreißen und um ihr den Weg zum ewigen Heile zu zeigen. Du, o Maria, die du durch ein Wunder ohne Gleichen gewollt hast, daß dieses gebenedeite Haus, welches durch den Aufenthalt des Gottmenschen geheiligt wurde, im Schoße der Kirche aufgestellt werde, nimm, o Beste aller Mütter, die Gebete und das Flehen deines Kindes gnädig an, hilf mir in allen meinen Nöten, erlange mir von deinem göttlichen Sohne Jesus die Gnade..., um die ich flehe, die Beharrlichkeit bis zum Ende und einen seligen Tod. Amen.

Ich verehre dich in deinem heiligen Hause, o reinste und unbefleckte Jungfrau vor deiner Geburt; hilf mir, bitte für mich, Unsere Liebe Frau von Loreto! die ich mit dem Erzengel preise und grüße: Gegrüßet seist du, Maria u. s. w.
Ich verehre dich in deinem heiligen Hause, o reinste und unbefleckte Jungfrau im Augenblick Deiner Geburt; hilf mir, bitte für mich, Unsere liebe Frau von Loreto! die ich mit dem himmlischen Boten lobe und selig preise: Gegrüßet seist du, Maria u. s. w.
Ich verehre dich in deinem heiligen Hause, o reinste und unbefleckte Jungfrau nach deiner Geburt; hilf mir, bitte für mich, Unsere Liebe Frau von Loreto! die ich mit dem göttlichen Gesandten preise und verherrliche: Gegrüßet seist du, Maria u. s. w.
Ehre sei dem Vater u. s. w.
V: Der Engel des Herrn brachte hier Maria die Botschaft.
R: Und sie empfing vom Heiligen Geiste.

Gebet: O Gott, der du in deiner Barmherzigkeit dieses Haus der seligsten Jungfrau Maria durch das Geheimnis der Menschwerdung geheiligt und dasselbe wunderbarerweise im Schoße Deiner Kirche aufgestellt hast, verleihe, auf daß wir, geschieden von den Wohnungen der Sünder, würdige Bewohner Deines heiligen Hauses werden. Durch Jesum Christum, unsern Herrn, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und regiert in Einigkeit des Heiligen Geistes Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Heilige Maria von Loreto! bitte für mich.

Anrufung: Gebenedeit sei die heilige und unefleckte Empfängnis der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria.

Papst Pius VI. bewilligte 100 Tage Ablaß für diese Anrufung, und Papst Leo XIII. fügte noch 300 Tage hinzu für das Wort: "Gottesmutter".

Aus: Das heilige Haus zu Loreto und die deutsche Kapelle von Herm. Jos. Delabar, Tip. Santa Lega Eucaristica, Milano, 1901-1912

Mittwoch, Mai 03, 2006

Die Weltweihe an das Unbefleckte Herz unserer Mutter und Königin Maria


"Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit, o Maria!"

Aus dem Weltrundschreiben des Hl. Vaters Pius' XII., "Ad coeli reginam" über das Königtum Mariens und die Weltweihe.

"... Die Zeugnisse des christlichen Altertums, die Gebete der Liturgie, der eingeborene reigiöse Sinn des christlichen Volkes haben uns die Erhabenheit der Jungfrau und Gottesmutter in ihrer königlichen Würde bezeugt; Wir haben ferner erwiesen, daß die von der Theologie aus dem Schatz des göttlichen Glaubens hergeleiteten Gründe in vollem Maße diese Wahrheit bestätigen.
Durch soviele aufgeführte Zeugnisse formt sich ein Gleichklang, dessen Echo weithin tönt, um das erhabene Wesen und die königliche Würde der Mutter Gottes und der Menschen zu feiern, die "hinfort erhoben wurde zum himmlischen Köigreich über die Chöre der Engel" (Brevier 15. August)
Da wir nun durch lange und reifliche Überlegung die Überzeugung erlangt haben, daß es für die Kirche vorteilhaft sein wird, wenn diese sicher begründete Wahrheit wie ein besonders helles Licht auf einem Kandelaber klarer vor aller Augen leuchtet, verordnen und setzen Wir kraft Unserer Apostolischen Autorität das Fest Maria Königin ein, das man auf der ganzen Welt in jedem Jahr am 31. Mai feiern soll.
Zugleich ordnen Wir an, daß man an diesem Tage die Weihe des Menschengeschlechtes an das Unbefleckte Herz der Allerseligsten Jungfrau Maria erneuern soll. In ihr ruht wahrlich eine lebendige Hoffnung, daß wir eine Aera des Glückes sich erheben sehen, die sich des christlichen Friedens und des Triumphes der Religion erfreuen wird."

Gebet der heiligen Liturgie zur Erneuerung der Weltweihe an das Unbefleckte Herz unserer Mutter und Königin Maria!

V. Königin des heiligen Rosenkranzes, Hilfe der Christen, Zuflucht des menschlichen Geschlechtes, Siegerin in allen Schlachten Gottes, flehend werfen wir uns vor deinem Throne nieder.
A. Wir kommen voll Vertrauen, daß wir Barmherzigkeit, Gnade und rechte Hilfe in den gegenwärtigen Bedrängnissen erlangen. Wir vertrauen nicht auf unsere Verdienste, sondern einzig auf die unendliche Güte deines mütterlichen Herzns. Dir und deinem Unbefleckten Herzen vertrauen wir uns an und weihen wir uns in dieser bedeutsamen Stunde in der Geschichte der Menschen.
V. Wir vereinigen uns nicht nur mit der ganzen heiligen Kirche, dem geheimnisvollen Leib deines göttlichen Sohnes, der allenthalben leidet und vielfach bedrängt und verfolgt wird. Wir vereinigen uns auch mit der ganzen Welt; sie ist von Zwietracht zerrissen, von Haß durchwühlt, ein Opfer ihrer eigenen Sünde.
A. Laß dich rühren durch so viele Ruinen in der Welt und in den Seelen, durch so viele Schmerzen und Ängste, durch so viele gemarterte Seelen, so viele, die in Gahr sind, ewig verlorenzugehen.
V. Mutter der Barmherzigkeit, erbitte uns von Gott die christliche Versöhnung der Völker! Erwirke uns vor allem die Gnaden, die in einem Augenblick die Herzen der Menschen umwandeln können, die Gnaden, die den ersehnten Frieden vorbereiten und sichern! Königin des Friedens, bitte für uns und gib der Welt den Frieden in der Wahrheit, in der Gerechtigkeit und in der Liebe Christi! Gib ihr vor allem den Frieden der Seelen, damit in der Ruhe der Ordnung das Reich Gottes sich ausbreite!
A. Gewähre deinen Schutz den Ungläubigen und allen, die im Todesschatten liegen! Laß für sie die Sonne der Wahrheit aufgehen! Laß sie mit uns vor dem einen Erlöser der Welt die Worte wiederholen: Ehre sei Gott in der Höhe des Himmels und Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind!
V. Den durch Irrtum und Zwietracht getrennten Völkern, vornehmlich denen, die zu dir eine besondere Verehrung tragen, schenke den Frieden und führe sie zurück zum einen Schafstall Christi unter dem einen und wahren Hirten!
A. Erflehe die volle Freiheit der heiligen Kirche Gottes! Schütze sie wider ihre Feinde! Halte die wachsende Flut der Unsittlichkeit auf! Wecke in den Gläubigen die Liebe zur Reinheit, die Übung des christlichen Lebens und apostolischen Eifer, damit die Gemeinschaft derer, die Gott dienen, zunehme an Verdienst und Zahl.
V. Dem Herzen deines göttlichen Sohnes wurde die Kirche und die ganze Menschheit geweiht. Auf Ihn sollten sie ihre ganze Hoffnung setzen, Er sollte für sie die unversiegliche Quelle des Sieges und der Rettung sein.
V. A. So weihen wir uns auf ewig auch dir, deinem Unbefleckten Herzen, du Mutter und Königin der Welt. Deine Liebe und dein Schutz sollen den Sieg des Reiches Gottes beschleunigen. Alle Völker, im Frieden mit Gott und mit sich, sollen dich selig preisen.
Mit dir sollen sie von einem Ende der Erde bis zum anderen das ewige Magnificat des Ruhmes, der Liebe und Dankbarkeit zum Herzen Jesu anstimmen. In ihm allein können sie die Wahrheit, das Leben und den Frieden finden. Amen. (Ablaßbuch Nr. 391 - 3 Jahre Ablaß).

Von der Weltweihe zur Selbstweihe.

Diese Weihe des Hl. Vaters und unserer Mutter, der hl. Kirche, an das Unbefleckte Herz Mariens sei für alle christlichen Väter und Mütter Vorbild und Ansporn, doch im persönlichen Bereich auch die eigene Familie dem Unbefleckten Herzen der lieben Gottesmutter zu weihen. Der heiligmäßige Papst Pius XII. bittet ausdrücklich die christlichen Eltern in seinem herrlichen Marien-Rundschreiben zum Immaculata-Jubiläum 1958:
"Unsere Gedanken wenden sich an die christlichen Familien, um sie zu beschwören, ihrer Mission in der menschlichen Gesellschaft, die kein anderer übernehmen kann, treu zu bleiben. Möchten sie sich dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen!
Diese Weihe, treu gelebt, wird für die Eheleute eine wertvolle geistige Hilfe sein, um die Gebote der Keuschheit und der ehelichen Treue zu wahren. Sie wird die häusliche Atmosphäre, in der ihre Kinder aufwahsen, in ihrer Reinheit erhalten, ja noch mehr, sie wird aus der Familie, belebt durch die Liebe zu Marie, eine lebendige Zelle der sozialen Wiedergeburt machen."

Seid allzeit - Maria geweiht!

Mit Druckerl. d. Erzb. Ord. Wien v. 19.V.1960. Zl. 3650/60.
Beide Bilder nach Glasgemälden von Prof. E. Bauernfeind.