Freitag, Juni 29, 2007

Psalmen aus dem Festoffizium vom kostbaren Blute (2)

Psalm 63: Das kostbare Blut unsere Zuflucht vor den Feinden unserer Seele

  1. Höre, o Gott, meine Stimme, ich klage Dir meine Not:

  2. vor Feindesschrecken bewahre mein Leben.

  3. Schütze mich vor dem Bund der Bösen, vor dem Wüten der Übeltäter,

  4. die ihre Zunge schärfen gleich einem Schwert, giftige Worte wie Pfeile schnellen;

  5. die aus dem Hinterhalt den Schuldlosen treffen, unvermutet ihn treffen und niemand scheun.

  6. Entschlossen sind sie zu bösem Werk, beraten sich, wie sie heimlich die Schlinge legen; rühmen sich. "Niemand wird uns sehn".

  7. Verbrechen denken sie aus; die sie erdacht, ihre Pläne, verbergen sie, ein Abgrund ist eines jeden Sinn und Herz.

  8. Gott aber trifft sie mit seinen Pfeilen, plötzlich sind sie mit Wunden geschlagen.

  9. Unheil bringt über sie ihre eigene Zunge; alle, welche sie sehen, schütteln das Haupt.

  10. Jedermann schaudert, rühmt Gottes Tun und wägt im Herzen, was Er gefügt.

  11. Der Redliche freut sich im Herrn, er nimmt seine Zuflucht bei Ihm, und alle gerechten Herzen dürfen sich rühmen.

Psalm 73: Das kostbare Blut unsere Sühne und unser Fürsprecher in aller Bedrängnis.



  1. Gott, warum hast Du uns so ganz verstoßen? Warum entbrennt Dein Zorn gegen die Herde Deiner Flur?

  2. Gedenke Deiner Gemeinde, die Du vor Alters begründet, des Volkes, das Du zum Eigentum Dir erkauft, des Sion, auf welchem Du Deinen Thron errichtet hast.

  3. Lenke den Schritt zu den ewigen Trümmern; alles haben die Feinde verwüstet im Heiligtum!

  4. Der Widersacher Gebrüll ist am Ort Deiner Feier erschallt, und ihre Zeichen haben sie aufgerichtet als Siegesmale.

  5. Wie solche waren sie, die im dichten Wald ihre Äxte schwingen;

  6. mit Hammer und Beil zerschlugen sie all seine Tore.

  7. Sie übergaben den Flammen Dein Heiligtum, und schändeten bis auf den Grund Deines Namens Wohnung.

  8. Sie sprachen in ihrem Herzen. "wir wollen sie alle vernichten; zu Boden brennen die heiligen Stätten Gottes im Land!"

  9. Wir sehen unsere Zeichen nicht mehr, ein Prophet ist nirgends, und keiner unter uns weiß, wie lange noch?

  10. Wie lange darf der Feind noch schmähen, o Gott? Darf der Widersacher in Ewigkeit Deinen Namen lästern?

  11. Warum ziehest Du Deine Hand von uns ab, hältst Deine Rechte in Deinem Busen zurück?

  12. Und doch ist Gott mein König von altersher, der Taten des Heils vollbringt inmitten des Landes.

  13. Mit Deiner Macht hast Du das Meer zerspalten, in den Wassern die Häupter der Drachen zermalmt.

  14. Leviathans Häupter hast Du zerschmettert, ihn zur Speise gegeben den Ungeheuern der See.

  15. Hast Quellen und Bäche aus der Erde geschlagen und immerfließende Ströme versiegen lassen.

  16. Der Tag ist Dein, und Dein ist die Nacht, dem Mond und der Sonne hast du die Orte gewiesen.

  17. Du hast der Erde all ihre Grenzen gesetzt, hast Sommer und Winter werden lassen.

  18. Gedenke, Herr: der Feind hat Dir Schmach getan. Ein Volk ohne Einsicht hat Deinen Namen gelästert.

  19. Gib Deine Taube nicht dem Geier preis, und Deiner Armen Leben laß nicht für immer vergessen sein.

  20. Blicke auf Deinen Bund: voll von Gewalt sind Winkel und Felder des Landes.

  21. Laß nicht beschämt den Wehrlosen von Dir gehen, preisen sollen der Arme und Machtlose Deinen Namen.

  22. Erhebe Dich, Gott, und führ Deine Sache; gedenke der Schmach, die der Mann ohne Einsicht Dir täglich tut.

  23. Vergiß nicht das Wutgeschrei Deiner Feinde, dringt doch der Sturm der Empörer noch immer zu Dir hinauf.

Psalm 87: Das kostbare Blut selbst in ein Meer von Leid versenkt, richtet auf die Trostlosen und Vezweifelten.



  1. Herr, mein Gott, ich rufe den Tag hindurch,

  2. und in den Nächten klag ich vor Dir.

  3. Laß mein Gebet zu Dir gelangen, neig meinem Rufen Dein Ohr.

  4. Mit Leiden ist meine Seele gesättigt, mein Leben naht sich dem Totenreich.

  5. Schon zähl ich zu jenen, die in die Grube steigen, und wie ein Mann der Schatten bin ich geworden.

  6. Unter den Toten ist mir das Lager bereitet, wie den Gefallnen, welche im Grabe liegen, deren Du nicht mehr gedenkst, die keinen Teil mehr an Deiner Sorge haben.

  7. Du hast mich in die Tiefe des Abgrunds versenkt, hinab in den finsteren Schlund.

  8. Dein Grimm lastet auf mir, all Deine Fluten lässest Du niederstürzen auf mich.

  9. Du hast meine Freunde von mir getrennt, und mich ihnen zum Abscheu gemacht; ich bin im Kerker und kann nicht hinaus.

  10. Mir werden vor Elend die Augen blind; an jedem Tage, o Herr, ruf ich zu Dir, strecke zu Dir meine Hände aus.

  11. Willst Du vielleicht an den Toten Wunder tun? Sollen die Schatten erstehn und Dein Lob verkünden?

  12. Soll man im Grab von Deiner Güte erzählen, von Deiner Treue im Totenreich?

  13. Sollen der Finsternis Deine Wunder offenbar werden, und dem Land des Vergessens Deine Gnade?

  14. So ruf ich den, Herr, zu Dir, am frühen Morgen kommt mein Gebet vor Dich.

  15. Warum doch stößt Du, o Herr, meine Seele zurück? Warum verbirgst Du vor mir Dein Angesicht?

  16. Ich bin voll Elend, vom Tode bedroht seit Kindesjahren; ich hab Deine Schrecken getragen, und meine Kraft schwand hin.

  17. Die Gluten Deines Zorns sind über mich hingegangen; vernichtet haben mich Deine Schrecken.

  18. Immer umgeben sie mich wie Wassers Flut, dringen alle rings auf mich ein.

  19. Du hast mir den Freund und Vertrauten genommen und Hausgenosse ist mir die Finsternis.

Psalm 93: Das kostbare Blut bei allem Wüten der Gottlosen unsere Zuversicht.



  1. Gott der Vergeltung, Herr, Gott der Vergeltung, erscheine!

  2. Erhebe Dich, Richter der Erde, und gib den Stolzen, was sie verdienen.

  3. Wie lang noch sollen die Gottlosen, Herr, wie lange die Frevler sich rühmen?

  4. Wie lang sollen geifern, vermessen reden und übermütig sich brüsten, die Ruchloses tun?

  5. Dein Volk zertreten sie, Herr, Dein Erbe bedrücken sie.

  6. Witwe und Fremdling verderben sie, nehmen den Waisen das Leben,

  7. und sprechen dabei: "der Herr sieht's nicht, nichts merkt Israels Gott!"

  8. Versteht doch, ihr Toren im Volk; ihr Unvernünftigen, kommt ihr denn nicht zur Erkenntnis?

  9. Er, der das Ohr gepflanzt hat, sollte nicht hören? Oder nicht sehn, der das Auge gebildet?

  10. Er, der die Völker belehrt, sollte nicht strafen können, der den Menschen Erkenntnis verleiht?

  11. Wahrlich, der Herr kennt der Menschen Gedanken; nichtig sind sie.

  12. Selig der Mann, den Du belehrest, o Herr, ihn unterweisest in Deinem Gesetz,

  13. daß er Ruhe finde in schlimmen Tagen, bis dem Frevler die Grube gegraben wird.

  14. Der Herr verstößt nicht sein Volk, sein Erbe verläßt Er nicht;

  15. nein, zur Gerechtigkeit kehren die Richter zurück, und alle redlichen Herzen folgen ihr nach.

  16. Wer erhebt sich für mich gegen die Übeltäter, steht für mich wider jene, die Ruchloses tun?

  17. Hülfe der Herr mir nicht, bald würd' meine Seele am Orte des Schweigens wohnen.

  18. Doch wenn ich denke: "es wankt mein Fuß", stützt mich, o Herr, Deine Gnade.

  19. Wenn die Ängste in meinem Herzen sich mehren, macht Dein Trost meine Seele froh.

  20. Kann das Gericht des Unrechts Gemeinschaft haben mit Dir, das unter dem Schein des Gesetzes Plagen schafft?

  21. Mögen sie nur des Gerechten Seele bedrängen, schuldig sprechen schuldloses Blut;

  22. ganz gewiß ist der Herr mir ein Schutz, Fels der Zuflucht ist mir mein Gott.

  23. Ihre Untat vergilt Er ihnen, durch ihre eigne Bosheit verdirbt Er sie; ja, es verdirbt sie der Herr, unser Gott.

Dienstag, Juni 26, 2007

Gebet zu Ehren des in der Kirche von Aracoeli in Rom verehrten Jesuskindes

Die Statue des hl. Jesuskindes wurde im 15. Jahrhundert von einem Franziskanerbruder in Jerusalem aus Olivenholz vom Garten Gethesemani geschnitzt, und dann von demselben nach Rom in die Kirche Aracoeli gebracht. Dasselbe ist seiner vielen Gebetserhörungen und Gnadenerweisungen wegen in der ganzen Welt berühmt und verehrt. Dieses Jesuskind wurde am 2. Mai 1897 vom hochwürdigsten Vatikanischen Kapitel gekrönt.

GEBET: Liebenswürdigster Herr Jesus Christus, der Du für uns ein Kindlein geworden bist und um uns von den Finsternissen der Sünde zu befreien, um uns an Dich zu ziehen und mit Deiner heiligen Liebe zu entzünden, in einem Stall für uns wolltest geboren werden; wir beten Dich an als unseren Schöpfer und Erlöser, wir anerkennen und erwählen Dich als unsern König und Herrn und als Tribut opfern wir Dir auf alle Affekte unseres armen Herzens. Lieber Jesus, unser Herr und Gott, würdige Dich, diese Gabe anzunehmen, und damit sie Dir wohlgefällig sei, vergib uns unsere Schulden, erleuchte und entflamme uns mit jenem heiligen Feuer, das Du gekommen bist, in die Welt zu bringen, um damit unsere Herzen zu entzünden. Möge auf diese Weise unsere Seele ein beständiges Opfer zu deiner Ehre werden; mache, dass dieselbe hier auf Erden stets Deine größere Ehre suche, damit sie einst Deiner ewigen Schönheit im Himmel sich erfreue. Amen.

100 Tage Ablass einmal im Tage, auch den Armen Seelen zuwendbar. (Leo XIII, 18. Januar 1894).

Montag, Juni 25, 2007

Die Apostolin des Heiligen Geistes - die selige Mutter Helena Guerra

"Wenden wir uns an den Heiligen Geist! Wenn wir uns an Ihn wenden, wird Er sich zu uns wenden und das Antlitz der Erde erneuern." (M. Helena Guerra)

Mutter Helena Guerra, Gründerin der Oblatenschwestern vom Heiligen Geiste in Lucca, Italien, war geboren zu Lucca im Jahre 1835 und starb 1914 im Rufe der Heiligkeit. Als Kind angesehener Eltern erhielt das hochbegabte Mädchen eine gründliche Ausbildung. Durch ihre tiefe Frömmigkeit und große Liebenswürdigkeit zog sie schon früh viele ihrer Altersgenossinnen zu Gott. Später gründete sie das Institut der hl. Zita. Um die Andacht zum Heiligen Geist überall auszubreiten, verfaßte sie eine große Anzahl Schriften über den Heiligen Geist, wovon sie viele an Bischöfe sandte. Nicht genug, sie bat auch den großen Papst Leo XIII. fußfällig, daß er die ganze Kirche zu größerer Verehrung des Heiligen Geistes auffordere, damit Er das Angesicht der Erde erneuere. Dieser dringenden Bitte entsprach der Papst durch drei große Rundschreiben, besonders jenes von 9. Mai 1897.

Ihre Seligsprechung ist erfolgt am 26. April 1959 durch Papst Johannes XIII. als seine erste vorgenommene Beatifikation; er nannte sie "Apostel des Heiligen Geistes" und "Missionarin der Verehrung des Heiligen Geistes in der heutigen Zeit".

Morgen- und Abendgebet zum Heiligen Geist - der Mutter Helena Guerra

Ich sehne mich nach Dir schon in der Morgenfrühe!
Anbetungswürdiger Geist Gottes! Geist, der Leben und Gnade spendet! Zu Anfang der Schöpfung hast Du den neuen Gebilden das Siegel jener Vollkommenheit aufgedrückt, die ihnen zukam. Schwebe jetzt über mir, wie Du damals über den Wassern schwebtest und ergieße in diese Seele die Reichtümer der Gnade und Deiner Gaben! Füge besonders die Stärke und Ausdauer hinzu, damit ich Deiner übernatürlichen Hilfe entspreche und unablässig auf dem Wege voranschreite, der zum Himmel führt. Inständig bitte ich Dich ferner, Heiliger Geist, ewige Liebe, besuche das Herz all Deiner Gläubigen und erfülle es mit übernatürlicher Gnade! Suche heim das Herz der lauen und nachlässigen Christen und entzünde darin immer wieder das Feuer der himmlischen Liebe! Kehre ein ins Herz der Sünder und entreiße es dem unheilvollen Todesschlafe! Besuche auch die Länder der Ungläubigen und segne sie aufs neue! Sende sodann in jenes übergroße Erntefeld zahlreiche Arbeiter, damit sie dort die wertvollen Früchte der Erlösung einbringen. Sei auch mit mir, Heiliger Geist! Vom Beginn dieses Tages an segne mich, leite meine Gedanken, nimm Besitz von meinen Gefühlen, lenke meinen Willen, zügle meine Sinne, besonders die Zunge, und verleihe mir die Gnade, daß ich die Abend-, ja die Todesstunde erreiche, ohne Dich betrübt zu haben. Amen.

Bevor des Tages Licht verglüht
Wie die Turteltaube am Abend in ihr Nest zurück kehrt, so wendet sich jetzt meine Seele zu Dir, göttlicher Geist. Sie flüchtet unter den Schatten Deiner Flügel, um sich stets inniger mit Dir, Gott der Liebe, zu vereinigen. Sie möchte sich auch in besonderer Weise Deines mächtigen Schutzes erfreuen, zumal in diesen nächtlichen Stunden, wenn das höllische Ungetüm aufbrüllt und als Beute die Seelen sucht, die es verschlingen möchte. Unendliche Güte, bewahre mich, bewahre alle vor dem giftigen Biß dieses dräuenden Feindes! Damit er keinen Angriff auf uns zu unternehmen wage, verleihe uns vollkommene Reue über unsere Sünden, wende uns die Verdienste des Blutes Jesu zu und vergib uns jegliche Schuld. Während das Dunkel der Nacht die Erde bedeckt, laß, Herr, über uns Dein göttliches Licht leuchten und hab Erbarmen mit uns! Komm, Geist des Verstandes und der Wissenschaft, und beglücke mit neuen Erleuchtungen den Verstand jener, die im Gebete und im Studium Deines Wortes wachen! Komm, Geist des Rates, und bewirke, daß im Schweigen dieser Nacht all die Bedauernswerten die Augen der Wahrheit zuwenden, die sich vom Weltgeiste täuschen ließen oder in das Netz des Irrtums gerieten! Komm, Geist der Kraft, und hilf uns alle Hemmnisse überwinden, die uns an der Heiligung der Seele hindern! Komm, Geist heiliger Furcht, und mache, daß nur eines uns wahrhaft erschrecke: die Sünde! Komm, Geist der Weisheit und der Frömmigkeit, und gib, daß alle Gläubigen die Augen im Schlafe schließen mit frommen Gedanken im Geiste und im Aufschwunge heiliger Liebe im Herzen! So möge einst unser Leben auf Erden abschließen, wenn Du, ewige Liebe, uns abberufen wirst zu einem besseren Leben bei Dir im Himmel. Amen.

Mit kirchlicher Genehmigung. - Zu beziehen von Fr. Treitner, Wölfnitz, P. Griffen, Kärnten.

Samstag, Juni 23, 2007

Psalmen aus dem Festoffizium vom kostbaren Blute (1)

Zum Bild: die Königin des Kostbaren Blutes - the Queen of the Most Precious Blood

Psalm 2: Das kostbare Blut ist das Blut Christkönigs, von Gott eingesetzt. Seine Würde, seine Macht, seine Feinde.

  1. Was toben die Heiden und was ersinnen die Völker nichtige Pläne?

  2. Die Herrscher der Erde erheben sich, die Fürsten tun sich zusammen wider den Herrn und seinen Gesalbten:

  3. "Wir wollen ihre Fesseln zerreißen, und ihre Schlingen von uns werfen!"

  4. Er aber lacht, der in den Himmeln wohnt; es spottet ihrer der Herr.

  5. Dann spricht Er zu ihnen in seinem Zorn, in seinem Grimme verstört Er sie:

  6. "Ich habe Meinen König gesetzt über den Sion, Meinen heiligen Berg!"

  7. So künde ich denn die Satzung des Herrn. Der Herr hat zu mir gesprochen: "Mein Sohn bist du. Ich habe dich heute gezeugt.

  8. Fordere von mir, und Ich gebe die Völker dir zum Erbe, die Grenzen der Erde dir zum Besitz.

  9. Mit eisernem Stabe regierst du sie, schlägst sie in Scherben wie Töpfergeschirr."

  10. Ihr Könige, nehmt also Einsicht an; laßt euch belehren, die ihr die Erde lenkt.

  11. Dienet dem Herr in Furcht und frohlocket Ihm,

  12. bebend huldiget Ihm; daß Er nicht zürne, und ihr auf eurem Wege verderbet, wenn sein Zorn jählings entbrennt. Selig alle, welche zu Ihm ihre Zuflucht nehmen!

Psalm 3: In aller Not und Trübsal vertraue auf das kostbare Blut.

  1. Herr, wie sind ihrer viele, die mich bedrängen.

  2. Viele, die feindlich sich gegen mich erheben!

  3. Viele, die von mir sagen: "Heil ist in Gott nicht mehr für ihn"!

  4. Und dennoch bist Du, o Herr, mein Schild, bist meine Ehre, richtest mein Haupt empor!

  5. Ich habe mit meiner Stimme zum Herrn gerufen, Er hat mich von seinem heiligen Berge erhört.

  6. Ich lege mich nieder, und schlafe ein, und steh wieder auf, weil der Herr mich hält.

  7. Ich fürchte nicht tausendzähliges Volk, wenn es mich feindlich umringt.

  8. Erhebe Dich, Herr, errette mich, Du mein Gott! Immer noch hast Du allen das Antlitz zerschlagen, welche sich je gegen mich gestellt, hast den Bösen die Zähne zerschmettert.

  9. Beim Herrn ist das Heil: Dein Segen komme über Dein Volk!


Psalm 15: Das kostbare Blut unsere Würde, unsere Freude, unser Trost, unsere Hilfe.

  1. Bewahre mich, Gott, ich flüchte zu Dir.

  2. Ich spreche zum Herrn. "Mein Herr bist Du. Nirgends ist Glück für mich, als nur mit Dir!"

  3. Wie herrlich hat Er erfüllt, was ich für die Frommen in seinem Lande ersehnt!

  4. Leid über Leiden bürden sich auf, die fremden Göttern folgen. Das Blut iher Opfer werd ich nicht spenden, noch ihre Namen auf meine Lippen nehmen.

  5. Der Herr ist mein Erbe und Kelch: Du hältst meine Lose in Deiner Hand.

  6. Auf liebliches Land ist mir die Meßschnur gefallen, und meines Erbes bin ich überaus froh.

  7. Ich preise den Herrn, daß Er mich beraten, daß auch zur Nacht mein Herz mich ermahnt.

  8. Ich halte mir immer den Herrn vor Augen; Er steht mir zur Rechten, so wanke ich nicht.

  9. Des freut sich mein Herz, meine Seele frohlockt, und ohne Sorgen ruht auch mein Leib.

  10. Du läßt meine Seele nicht in der Unterwelt und duldest nicht, daß Dein Frommer Verwesung schaue.

  11. Du zeigst mir den Weg zum Leben, und Fülle der Freuden bei Dir, und Wonne zu Deiner Rechten für alle Zeit.

Psalm 22: Die Gnadenfülle des kostbare Blutes, der gute Hirt unserer Seele.
  1. Der Herr ist mein Hirt, nichts kann mir fehlen;

  2. Er läßt mich rasten auf grüner Au. Er führt mich zur Ruh an lebendige Wasser

  3. gewährt meiner Seele Erquickung. Auf rechten Wegen leitet Er mich, um seines Namens willen.

  4. Und müßte ich gehn in dunkler Schlucht, ich fürchte kein Unheil: du bist bei mir. Dein Stock und Dein Stab, sie geben mir Zuversicht.

  5. Den Tisch bereitest Du mir ins Angesicht denen, die mich bedrängen. Du salbest mit Öl mein Haupt, und übervoll ist mein Becher.

  6. Die Huld und die Gnade gehen mir nach durch all meines Lebens Tage, und wohnen darf ich im Hause des Herrn durch lange und lange Zeit.

Psalm 29: Preis und Dank für die verzeihende Huld des kosbaren Blutes.
  1. Preisen will ich dich Herr, denn Du hast mich befreit,

  2. hast meinen Feinden keinen Triumph über mich gewährt.

  3. Herr, mein Gott, ich rief zu Dir, und Du hast mich geheilt.

  4. Herr, Du hast aus der Unterwelt meine Seele herausgeführt, mich gerettet aus denen, welche zur Grube fahren.

  5. Singet dem Herrn, ihr seine Frommen, dankt seinem heiligen Namen.

  6. Denn einen Augenblick nur währet sein Zorn, doch seine Güte ein Leben lang. Abends kehren die Tränen ein, Jubel aber am Morgen.

  7. In meiner Sicherheit hatt' ich bei mir gesprochen. "Ewig wanke ich nicht!"

  8. Doch Deine Huld allein, o Herr, hatte mir Ehre und Macht gegeben: als Du Dein Angesicht mir entzogst, ward ich verstört.

  9. Also rief ich denn, Herr, zu Dir, meines Gottes Barmherzigkeit flehte ich an:

  10. "Welchen Nutzen bringt denn mein Blut, und daß ich niederstiege ins Grab? Wird wohl der Staub Dich preisen, oder das Lob Deiner Treue verkünden?

  11. Höhre, Herr, und erbarme Dich meiner, wolle, o Herr, mein Helfer sein!"

  12. Da hast Du mein Weinen in Freudengesang verwandelt, hast mir das Trauergewand gelöst und mich gegürtet mit Fröhlichkeit,

  13. daß meine Seele Dir singe und nicht mehr schweige: Herr, mein Gott, in Ewigkeit sollst Du gepriesen sein!

Donnerstag, Juni 21, 2007

Gebet zur Königin des Heiligen Rosenkranzes

O unbefleckte Jungfrau, Königin des heiligen Rosenkranzes! Du hast in diesen Tagen des Unglaubens und der triumphierenden Bosheit Deinen Sitz als Königin und Mutter über den Ruinen des alten heidnischen Pompei aufgeschlagen. Von jener Stätte aus, wo ehemals Satan und die Götzen angebetet wurden, gießest Du heute als Mutter der göttlichen Gnade die Schätze Deiner Barmherzigkeit überall hin aus. Ach! wende, o Maria, von jenem Throne herab, wo Du so milde herrschest, Deine gütigen Blicke auch mir zu und habe Erbarmen mit mir; denn ich bedarf Deiner Hilfe gar sehr. Zeige Dich auch mir, wie Du Dich schon so vielen gezeigt, als Mutter der Barmherzigkeit, während ich von ganzem Herzen Dich grüße und Dich anrufe als meine Gebieterin und Königin vom heiligen Rosenkranze.

Gegrüßt seist Du, Königin, u.s.w.

Ablaß von 40 Tagen. (Bischof von Nola). - Mit Approbation der geistlichen Obrigkeit. - Sich wenden an: Advocat Bartolo Longo, in Valle di Pompei, Prov. Neapel, Italien.

Freitag, Juni 08, 2007

Begrüßungen des Kostbaren Blutes

(können abwechselnd gebetet werden)

Das Kostbare Blut Christi

Kostbares Blut

  • Auf dich schaute die Heiligste Dreifaltigkeit von Ewigkeit her mit sehnendem Verlangen.
  • Du wurdest in der Zeit bereitet als Sühneopfer für die Ehre Gottes und das Heil der Menschen.
  • Du wuchsest aus dem reinsten Blut des unbefleckten Herzens Mariä.
  • Du wurdest der Lösepreis für unsere Seelen.
  • Du hast uns von der Hölle erlöst.
  • Du hast uns den Himmel wieder geöffnet.
  • Du hilfst uns auf dem Himmelsweg.
  • Noch immer bist du bei uns im allerheiligsten Sakrament des Altars.
  • Du schauest vom Himmel hernieder auf uns, deine Brüder und Schwestern.
  • Du lebest immerfort, um für uns zu bitten.
  • Du willst unsere Freude und unser Lohn im Himmel sein.
  • Du flehst für die Welt um Gnade und Erbarmen.

Kostbares Blut

  • Du bist unser Leben.
  • Du bist unser Licht.
  • Du bist unsere Hoffnung.
  • Du bist unsere Liebe.
  • Du bist unsere Kraft.
  • Du bist unsere Zuflucht.
  • Du bist unser Führer.
  • Du bist unser Trost.
  • Du bist unsere Zuversicht im Sterben.
  • Du bist unsere Wonne in der Ewigkeit.

Kostbares Blut

  • Gib, daß wir dich immer besser erkennen.
  • Gib, daß wir dir immer dankbarer dienen.
  • Gib, daß wir dir immer treuer anhangen.
  • Gib, daß wir nie von dir getrennt werden.
  • Gib, daß wir von Gott Gnade und Erbamen erlangen.
  • Gib, daß die Lauen erwärmt, die Sünder bekehrt werden, die Guten beharrlich bleiben.
  • Gib, daß die Kirche dich zu allen Völkern bringe.
  • Gib, daß alle Menschen aus deinen heilbringenden Quellen schöpfen.
Aus: Rettet die Welt durch das kostbare Blut, von Theodor Temming, Pfarrer i.R., Köln, 1953, Verlag F. Schmitt, Siegburg

Montag, Juni 04, 2007

Die Ehrenwache vom göttlichen Herzen Jesu

Gegenstand der Ehrenwache

Der wesentliche Gegenstand der Ehrenwache ist derselbe, wie bei all' den verschiedenen Andachten, die sich auf das heiligste Herz Jesu beziehen. Es ist aber nicht im allgemeinen das Herz Jesu, das von der Ehrenwache verehrt wird, sondern sein verwundetes Herz, das Herz nämlich, das einmal sichtbar am Kreuze durch den Lanzenstich verwundet wurde und unaufhörlich in unsichtbarer Weise durch die Vergessenheit, den Undank und die Sünden der Menschen durchbohrt wird. Der besondere Gegenstand der Verehrung unserer Bruderschaft ist somit doppelter Art. Er ist ein sichtbarer: das durch den Stoß der Lanze durchbohrte Herz Jesu, und ein unsichtbarer: das noch jetzt ohne Unterlaß schmerzlich beleidigte und verwundete Herz Jesu.
Die Ehrenwache vernimmt das Wort des Heilandes an die heilige Margareta Maria: "Siehe dieses Herz, welches die Menschen so sehr geliebt hat, daß es alles hingab, ja sich ganz erschöpfte, um ihnen seine Liebe zu bezeigen", und in Vereiniung mit der Heiligen ruft sie der schuldigen, undankbaren Welt zu: "Sehet dieses Herz, das so viel gelitten hat." Der Lanzenstich enthüllt uns das Herz, das in seiner unendlichen Liebe alles, bis auf den letzten Tropfen seines Blutes für uns hingab; aber diese von der Lanze geöffnete Wunde ist nur wieder das rührende Sinnbild der unsichtbaren, nicht weniger grausamen und tiefen Wunde, welche ihm tagtäglich von so vielen schlechten Christen geschlagen wird.
Das heiligste Herz Jesu wird verletzt in seiner Vaterwürde durch die Vergessenheit und den Undank der Menschen. Die Kirche feiert alljährlich in den regelmmäßig wiederkehrenden Festen die Geheimnisse des Lebens und Leidens Jesu Christi; aber nur wenige seiner dankbaren Kinder erinnern sich dabei seiner väterlichen Güte und Erbarmung. Der Heiland weilt mit seinem liebeglühenden Herzen ohne Unterlaß im heiligsten Sakramente; aber so viele seiner ungeratenen Kinder besuchen ihn niemals, beachten seine Gegenwart nicht und gehen gleichgültig an ihm vorüber. Er wollte selbst die Nahrung zum übernatürlichen Leben für alle sein; aber nur wenige sind es, die ihn empfangen.
Es wird verletzt in seiner Königswürde durch den Abfall der Völker, indem sie seine Herrschft nicht anerkennen und ihn von sich stoßen. Es gibt Länder, wo man es nicht wagen darf, das königliche Zeichen der Erlösung, durch welches Christus herrscht und regiert, öffentlich aufzurichten; wo man es errichtet, wird es entfernt, und wo es steht, geht man achtungslos und hochmütig an ihm vorüber. Tausende sind unablässig um vieles besorgt; aber von Jesus wollen sie keine Hilfe, gleich als ob er gar nicht existierte. Für alles können sie sich begeistern; für Jesus haben sie keinen Sinn oder kaum ein dürftiges Zeichen der Ehrfurcht und des Dankes.
Es wird verletzt in seiner Priesterwürde durch die Entweihung seines Opfers und des heil. Sakramentes seiner Liebe. Denken wir an die Vernachlässigung der hl. Messe, an die Unandacht während derselben, an die lauen und unandächtigen Kommunionen, die ihm Ekel verursachen, da wo Eifer und Andacht ihm Freude bereiten sollten, und an den Undank, der fortschreitet bis zum gottesräuberischen Verrat in der unwürdigen Kommunion. Dazu gesellen sich zahllose Unehrerbietigkeiten gegen das Allerheiligste, Entehrungen, Unbilden und Sakrilegien, die an ihm begangen werden. Heiden und Irrgläubige sind Christi Feinde, und von einem Feinde erwartet niemand etwas Gutes. Die katholischen Christen aber sind seine Freunde und Brüder, die er mit besonderer Bevorzugung behandelt hat, und daß er von diesen, die er am meisten liebt, solches erfährt, das verwundet das liebevollste Herz am tiefsten.
Die Ehrenwache will daher die Aufmerksamkeit andächtiger Seelen hinlenken auf die rührende Klage des Erlösers: "Ich habe Tröster gesucht und keine gefunden", und sie sucht sein zweifach verwundetes Herz mit jenen Tröstern zu umgeben, die er bis anhin vergebens suchte.

Fortsetzung: Zweck der Ehrenwache

Freitag, Juni 01, 2007

Priesterbruderschaft Sankt Petrus - Gebet der Konfraternität

Zu beten nach dem Gesätz des Rosenkranzes.
V. Gedenke, Herr, Deiner Vereinigung.
R. Die seit Anbeginn Dein eigen war.
Lasset uns beten.
Herr Jesus, Du wurdest geboren, um von der Wahrheit Zeugnis zu geben, und du liebst jene bis ans Ende, die Du erwählt hast: Erhöre gnädig unser Gebet für unsere Hirten.
Du, der Du alles weißt, weißt ja auch, dass sie Dich lieben und dass sie alles vermögen in Dir, der sie stärkt. Heilige sie in der Wahrheit und erfülle sie mit demselben Geist, den Du Deinen Aposteln verliehen hast, damit Er sie in allem Dir gleichgestalte.
Nimm an das Zeugnis ihrer Liebe, so wie Du das dreifache Bekenntnis des Petrus angenommen hast.
Und damit der Heiligsten Dreifaltigkeit überall und ohne Unterlass ein reines Opfer dargebracht werde, vermehre ihre Zahl und bewahre sie in Deiner Liebe.
Der Du lebst und herrschest mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Nihil obstat: Vic. Gen. FSSP, 05.II.2007 - Imprimatur. Vic. Gen. Dioec. Laus. Gen. Frib., 28.II.2007 - Auskünfte: www.fssp.org - Tel. +41 (0)26 488 00 37