Montag, Juni 25, 2007

Die Apostolin des Heiligen Geistes - die selige Mutter Helena Guerra

"Wenden wir uns an den Heiligen Geist! Wenn wir uns an Ihn wenden, wird Er sich zu uns wenden und das Antlitz der Erde erneuern." (M. Helena Guerra)

Mutter Helena Guerra, Gründerin der Oblatenschwestern vom Heiligen Geiste in Lucca, Italien, war geboren zu Lucca im Jahre 1835 und starb 1914 im Rufe der Heiligkeit. Als Kind angesehener Eltern erhielt das hochbegabte Mädchen eine gründliche Ausbildung. Durch ihre tiefe Frömmigkeit und große Liebenswürdigkeit zog sie schon früh viele ihrer Altersgenossinnen zu Gott. Später gründete sie das Institut der hl. Zita. Um die Andacht zum Heiligen Geist überall auszubreiten, verfaßte sie eine große Anzahl Schriften über den Heiligen Geist, wovon sie viele an Bischöfe sandte. Nicht genug, sie bat auch den großen Papst Leo XIII. fußfällig, daß er die ganze Kirche zu größerer Verehrung des Heiligen Geistes auffordere, damit Er das Angesicht der Erde erneuere. Dieser dringenden Bitte entsprach der Papst durch drei große Rundschreiben, besonders jenes von 9. Mai 1897.

Ihre Seligsprechung ist erfolgt am 26. April 1959 durch Papst Johannes XIII. als seine erste vorgenommene Beatifikation; er nannte sie "Apostel des Heiligen Geistes" und "Missionarin der Verehrung des Heiligen Geistes in der heutigen Zeit".

Morgen- und Abendgebet zum Heiligen Geist - der Mutter Helena Guerra

Ich sehne mich nach Dir schon in der Morgenfrühe!
Anbetungswürdiger Geist Gottes! Geist, der Leben und Gnade spendet! Zu Anfang der Schöpfung hast Du den neuen Gebilden das Siegel jener Vollkommenheit aufgedrückt, die ihnen zukam. Schwebe jetzt über mir, wie Du damals über den Wassern schwebtest und ergieße in diese Seele die Reichtümer der Gnade und Deiner Gaben! Füge besonders die Stärke und Ausdauer hinzu, damit ich Deiner übernatürlichen Hilfe entspreche und unablässig auf dem Wege voranschreite, der zum Himmel führt. Inständig bitte ich Dich ferner, Heiliger Geist, ewige Liebe, besuche das Herz all Deiner Gläubigen und erfülle es mit übernatürlicher Gnade! Suche heim das Herz der lauen und nachlässigen Christen und entzünde darin immer wieder das Feuer der himmlischen Liebe! Kehre ein ins Herz der Sünder und entreiße es dem unheilvollen Todesschlafe! Besuche auch die Länder der Ungläubigen und segne sie aufs neue! Sende sodann in jenes übergroße Erntefeld zahlreiche Arbeiter, damit sie dort die wertvollen Früchte der Erlösung einbringen. Sei auch mit mir, Heiliger Geist! Vom Beginn dieses Tages an segne mich, leite meine Gedanken, nimm Besitz von meinen Gefühlen, lenke meinen Willen, zügle meine Sinne, besonders die Zunge, und verleihe mir die Gnade, daß ich die Abend-, ja die Todesstunde erreiche, ohne Dich betrübt zu haben. Amen.

Bevor des Tages Licht verglüht
Wie die Turteltaube am Abend in ihr Nest zurück kehrt, so wendet sich jetzt meine Seele zu Dir, göttlicher Geist. Sie flüchtet unter den Schatten Deiner Flügel, um sich stets inniger mit Dir, Gott der Liebe, zu vereinigen. Sie möchte sich auch in besonderer Weise Deines mächtigen Schutzes erfreuen, zumal in diesen nächtlichen Stunden, wenn das höllische Ungetüm aufbrüllt und als Beute die Seelen sucht, die es verschlingen möchte. Unendliche Güte, bewahre mich, bewahre alle vor dem giftigen Biß dieses dräuenden Feindes! Damit er keinen Angriff auf uns zu unternehmen wage, verleihe uns vollkommene Reue über unsere Sünden, wende uns die Verdienste des Blutes Jesu zu und vergib uns jegliche Schuld. Während das Dunkel der Nacht die Erde bedeckt, laß, Herr, über uns Dein göttliches Licht leuchten und hab Erbarmen mit uns! Komm, Geist des Verstandes und der Wissenschaft, und beglücke mit neuen Erleuchtungen den Verstand jener, die im Gebete und im Studium Deines Wortes wachen! Komm, Geist des Rates, und bewirke, daß im Schweigen dieser Nacht all die Bedauernswerten die Augen der Wahrheit zuwenden, die sich vom Weltgeiste täuschen ließen oder in das Netz des Irrtums gerieten! Komm, Geist der Kraft, und hilf uns alle Hemmnisse überwinden, die uns an der Heiligung der Seele hindern! Komm, Geist heiliger Furcht, und mache, daß nur eines uns wahrhaft erschrecke: die Sünde! Komm, Geist der Weisheit und der Frömmigkeit, und gib, daß alle Gläubigen die Augen im Schlafe schließen mit frommen Gedanken im Geiste und im Aufschwunge heiliger Liebe im Herzen! So möge einst unser Leben auf Erden abschließen, wenn Du, ewige Liebe, uns abberufen wirst zu einem besseren Leben bei Dir im Himmel. Amen.

Mit kirchlicher Genehmigung. - Zu beziehen von Fr. Treitner, Wölfnitz, P. Griffen, Kärnten.

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