Samstag, Dezember 30, 2006

Symbolik der Vesper

Die Vesper ist das abendliche Lobgebet der Kirche, im besondern Dank für den Erlösungstag. Als heilsgeschichtlichen Hintergrund dürfen wir an das letzte Abendmahl denken; dadurch wird die Hore mit der Eucharistie verbunden, als deren letzte Danksagung sie aufgefaßt werden kann. Der Höhepunkt der Vesper liegt im Magnifikat, dem Dankgebet der Kirche für die Christuseinwohnung, wie es das Dankgebet Mariens für die göttliche Mutterwürde war.

Das Bild: Unten wird das letzte Abendmahl (12 Brote, Henkelkelch) angedeutet. Im Hauptteil sehen wir das apokalyptische Gotteslamm mit sonnenartiger Aureole auf einem Altar, zu dessen Seiten eine Frau in Gebetsstellung und ein räuchernder Engel stehen. Die Frau ist die Kirche, die das Magnifikat für die Erlösungsgnaden des Lammes singt, indes der Engel der Kirche im Bilde des Weihrauchs "das abendliche Gebet zu Gott emporbringt" (siehe Incens des Altares). Die Frau ist aber ebenso die Gottesmutter, der eben der Engel Gabriel die Botschaft gibt. Die brennende Lampe kennzeichnet die Vesper als Abendgottesdienst, zu dem in alter Zeit das Licht geweiht wurde.

Mittwoch, Dezember 13, 2006

HELVETIA CATHOLICA

HELVETIA CATHOLICA

In diesem Blog sind unter anderem auch viele GEBETE enthalten. Es lohnt sich, die Einträge durchzuschauen!

Ecce Agnus Dei - Seht das Lamm Gottes!


"Er verstummt wie ein Lamm vor dem, der es scheert, und thut Seinen Mund nicht auf!" (Isaias 53, 7)

O Gottes Lamm, aus lauter Liebe
In Leid versenkt für uns're Schuld,
Du trägst und sühnst aus freiem Triebe
Der Menschheit Fluch mit viel Geduld!
Du schweigst, und öffnest kaum zur Klage, -
Nur zum Verzeih'n, - den blassen Mund; -
O mache uns an jedem Tage
Die Größe Deiner Gnade kund,
Verschone uns, o Herr!

O Gottes Lamm und guter Hirte
Zu Deiner Heerde Trost und Heil,
Im Sakrament uns stets bewirthe,
Gieb dort an jedem Gut uns Teil!
Tränk' uns aus Deines Blutes Bronnen,
Nähr' uns - auf ewig grüner Flur -
Mit jenem Brot, dess' volle Wonnen
Ein reines Herz verkostet nur!
Erhöre uns, o Herr!

O Gottes Lamm, das du bezwungen
Am Kreuz der Hölle Reich und Macht,
Nun ist der Tod in Sieg verschlungen,
Dein Osterlicht auch uns einst lacht!
Wir folgen froh der Siegesfahne,
Die wir in Deiner Rechten schau'n;
O hilf, daß sie den Weg uns bahne
Zu Deines Reiches Friedensau'n!
Erbarme dich unser, o Herr!

Cordula Peregrina, (C. Wöhler).

Mit bischöflicher Approbation

Montag, Dezember 11, 2006

Pater Reus erlebt die heilige Wandlung - Hic est calix sanguinis mei

Pater Johann Baptist Reus SJAus dem Tagebuch von P. Johann Reus:

Bei Beginn der heiligen Wandlung merkte ich plötzlich, daß der liebe Heiland vom Kreuz unmittelbar vor mir war. Doch achtete ich weiter nicht darauf. Es könnte ja schließlich eine Täuschung sein. Aber nach der Anbetung der heiligen Hostie nahm ich zweifellos den lieben Heiland am Kreuz wahr. Sobald ich die ersten Worte sprach: Hic est... fielen Tropfen des heiligen Blutes aus der heiligen Seitenwunde in meinen Kelch. Als ich fortfuhr: calix sanguinis mei, floß das heilige Blut strömend hernieder in den Kelch hinein. Heilige tröstliche Wahrheit! Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes fließt wirklich, wenn auch unter einem Schleier verborgen, unter meiner Hand auf dem Altar. Welche Gnade für mich, daß er für mich den geheimnisvollen Schleier weggezogen und die Wirklichkeit mir zu zeigen sich gewürdigt hat!
Als ich das Pater noster zu beten begann, sah ich in der heiligen Hostie die Allerheiligste Dreifaltigkeit. Der Dreieinige Gott ist ja unser Vater. In der heiligen Hostie ist Vater und Heiliger Geist in Einheit des Wesens mit dem ewigen Sohn, Jesus Christus, gegenwärtig. Ich mußte Zeichnung machen und dies schreiben. 17. Januar 1940

"Wenn ich nicht... dann glaube ich nicht!"

"Der moderne Mensch" will oder kann nicht glauben, was er nicht sehen, hören, zerlegen kann. -- MARIA, die Mutter unseres Heiles, hat uns in La Salette, Lourdes, Fatima und anderen Gnadenorten erschütternd die Wirklichkeit der Glaubens- und Gnadenwelt vor Augen gestellt. Sie setzt ihre aufrüttelnden Bemühungen um die stolzen Zweifler des Atomzeitalters, denen die klaren Worte Christi nicht genügen, fort -- sogar unter Tränen.

P. Johannes Reus SJ (geboren 1868 in Pottenstein/Ofr. -- gestorben 1947 in Sao Leopoldo/Brasilien), ein Priester, der gegen alles Mystische einen tiefen Widerwillen hatte, der sich mit allen Kräften immer wieder gegen Erscheinungen und private Offenbarungen wehrte, bekam von der Gottesmutter eine Sendung wie der "ungläubige Thomas": 35 Jahre - von 1912 bis 1947 - "mußte" P. Reus in tausendfachen Visionen und Ekstasen für uns "den Finger in den Ort der Nägel und die Hand in die Seitenwunde des Herrn legen", d.h. mit Aug' und Ohr, mit Leib und Seele mußte er am Altar das Wunder der Menschwerdung Christi, seinen Opfertod am Kreuze, die Herrlichkeit des verklärten Siegers, das Ausströmen des Blutsegens Christi über Menschheit und Kosmos, den Glanz des himmlischen Hofstaates, die universale Gnadenvermittlung durch Maria schauen und erleben. Auch die Welt der Dämonen und das Ungeheuer SÜNDE schaute er und "wie täglich Tausende von Sündern in die Hölle stürzen".
Alle Menschen, die ehrlich die Wahrheit suchen, werden durch P. Reus auf viele Zweifel und Fragen über umstrittene Glaubenswahrheiten, über kirchliche Autorität, über das Problem "Priester heute" (Coelibat usw.) Antwort empfangen.
Priester und Laien, die trotz ehrlichstem Bemühen in ihrem Ringen um die Nachfolge Christi an sich selbst immer wieder schwere Enttäuschungen erleben, die in ihren priesterlichen und apostolischen Bemühungen nur geringe Erfolge oder bedrückende Mißerfolge erleben, werden in der Lebensgeschichte von P. Reus viel Trost und neue Ermutigung erfahren. P. Reus hatte viele Demütigungen erlebt, - "harte Schläge", aber er hat sich immer wieder durchgerungen, die Mißerfolge nicht bloß in völliger Unterwürfigkeit unter die Oberen anzunehmen, sondern mit Dank und Liebe. Ohne sich außergewöhnliche Sympathien zu erwerben, starb er am 30. Juli 1947 und - "mit seinem Tod setzt schlagartig eine gewaltige Verehrung ein. Der Zustrom zu seinem Grab ist unvergleichlich. 24 Jahre nach seinem Tod bekundeten über 100.000 Menschen, daß sie in außergewöhnlicher Weise auf seine Anrufung hin erhört worden seien. Eine gewaltige, prächtige Kirche, 3000 Menschen fassend, konnte neben seinem Grab erbaut und ausgetattet werden, ausschließlich aus Gaben, die aus Dankbarkeit für Hilfe durch P. Reus gespendet wurden." Immerzu werden neue Gebetserhörungen gemeldet.

GEBETSNOVENE ZUM DIENER GOTTES P. JOHANNES BAPTIST REUS
(Nur für den Privatgebrauch)

O Gott, der Du in Deiner unendlichen Güte und Barmherzigkeit Deinem demütigen Diener Johannes ein so glühendes Verlangen nach Heiligkeit eingeflößt und ihn mit so vielen und außerordentlichen Gnaden überhäuft hast, wir bitten Dich inständig: Schenke uns die Gnade, Deinen treuen Diener nachzuahmen in der vollständigen Hingabe ans heiligste Herz Jesu, in der Liebe zum Kreuze, in der Hochschätzung der heiligen Messe, im vertrauten Umgang mit dem eucharistischen Heiland, in der kindlichen Verehrung des Unbefleckten Herzens der Gottesmutter und im eifrigen Wirken für die Priester- und Ordensberufe.
O Gott, Du ehrest die Dich ehren. Sieh, das Leben Deines Dieners Johannes war ganz Deiner Liebe und Ehre geweiht. Erhöre gnädig unsere Bitten, die wir zu seiner Verherrlichung auf Erden zu Dir emporsenden und gewähre uns auf seine Fürbitte die Gnade..., um die wir Dich anflehen. Durch Christus, unseren Herrn. Amen. -- Jesus, Maria, Josef! -- Heiligstes Herz Jesu, ich vertraue auf Dich! -- Süßestes Herz Mariä, sei meine Retttung! -- Heiligstes Herz Jesu, zu uns komme Dein Reich!
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen!

Lesen Sie das Buch von Pfarrer Alfons Maria Weigl, Oberroning, mit dem Titel "DAS GRÖSSTE IST DIE LIEBE". Ein "hochaktuelles", "tiefinnerliches, "ungemein ansprechendes" und "frohmachendes Buch gerade für unsere Zeit". Dessen 1. Auflage war 1971 herausgekommen.

Montag, November 20, 2006

Ich bin dein Gott!

Ich bin dein Gott und bin bei dir,
Sag! hast du nicht genug an mir,
Und willst du mehr noch auf der Welt
als was mein göttlich Herz enthält?
Ich bin dein Gott und bleib dir treu,
Auch wenn ich dir mein Kreuz verleih',
Und drückt es dich auch noch so schwer;
Bin ich bei dir, was willst du mehr?

Ich bin dein Gott, geb auf dich acht,
Hab dein von Ewigkeit gedacht,
Schrieb deinen Namen tief mir ein,
Daß nimmer ich vergesse dein.
Ich bin dein Gott und leite hier
Dich so, wie es am besten dir,
Und kannst du jetzt auch nicht versteh'n,
Einst wirst du es in Klarheit seh'n.

Ich bin dein Gott, der treu dich liebt,
Weiß alles was dein Herz betrübt,
Seh jeden Blick, hör jedes Wort,
So dir begegnet fort und fort,
Ich bin's, der alles läßt gescheh'n,
Ich hab dies Los für dich erseh'n.
Du harre aus und bleibe treu,
Bis dir mein Herz den Lohn verleih'.

Ich bin dein Gott, bist du allein,
So will ich dir Gesellschaft sein.
Hat man kein liebes Wort für dich,
So komm zu mir, besuche mich.
Will sein dein Alles im Altar,
Sieh' deiner wart ich immerdar.
Will dir ersetzen tausendmal,
Was du entbehrst im Tränental!

Ich bin dein Gott, was willst du mehr?
Hab guten Mut, nichts sei dir schwer;
Denn wer mein göttlich Herz besitzt,
Hat alles, was ihm ewig nützt,
Die Welt vergeht, es fliegt die Zeit.
Die Menschenkinder sind von heut, -
Und alles nimmt dir einst der Tod,
Nur eines bleibt dir, ich dein Gott!

Mit kirchl. Genehmigung Erzb. Ordinariat Salzburg
Herz-Jesu-Mission, 9494 Schaan (FL)

Samstag, Oktober 28, 2006

Rettet die Sünder! - SOS-Rufe tönen durchs Land - Seelen in Not!

"Mein Sohn, meine Kinder, mein Gatte stehen der Kirche fern, glauben nichts mehr, gehen nicht mehr zu den hl. Sakramenten. - Wie furchtbar, wenn sie verlorengehen würden, wenn sie ewig verstoßen würden vom barmherzigen Gott! Helfet mir, diese Sünder zu retten!"
Was soll man tun? Durch Predigten und Katechesen erreicht man sie nicht, ebenso nicht durch andere äußere Mittel. Das Gebet allein kann sie retten.
In priesterlicher Sorge wurde im Jahre 1936 ein Kreuzzug zur Bekehrung der Sünder gegründet, dem sich fast 3 Millionen Gläuige anschlossen, die da beten, opfern und leiden zur Rettung jener, die am Abgrunde des Verderbens stehen. Viele heilige Messen werden in dieser Meinung gefeiert, und ebenso viele Gebete und Andachtsübungen steigen empor zu der Mutter der Barmherzigkeit um Gnade und Erbarmen für die armen Sünder.
"Betet und opfert viel für die armen Sünder, denn viele gehen verloren, weil niemand sich ihrer erbarmt" (Muttergottes in Fatima).
Katholischer Christ! Vielleicht ist in Deiner Familie, Verwandtschaft oder Bekanntschaft auch eine arme, verirrte Seele. Verstoß sie nicht! Sie muß wieder heimkommen zum Guten Hirten. Bete auch Du das nachstehende Gebet möglichst oft. Keine Seele darf verlorengehen!
"Maria, gib, daß kein's verlorengeht. Um das ein edles Herz in Sorge fleht!" (P. Thaddäus Ballsieper)

GEBET FÜR DIE ARMEN SÜNDER

O Herz Mariä, Du Thron der Barmherzigkeit, Du Zuflucht der Sünder, Du Hort der Irrenden! Siehe, voll Vertrauen auf Deine mütterliche Liebe und Macht Deiner Fürsprache wende ich mich an Dich, um Dir diese irrende, von Gott durch die Sünde getrennte Seeele N. N. besonders zu empfehlen. Die Unglückliche! Sie ist umnachtet von der Sünde und wird ewig zugrundgehen, wenn Du ihr nicht die Erbarmungen Gottes erflehst. O mütterliches, mitleidvolles Herz Mariä! So viel Sünder und irrende Menschen haben durch Dich Gnade und Erbarmen gefunden. Verstoße auch diesen unglücklichen Menschen nicht, sondern ziehe ihn liebevoll und erbarmend an dich. Opfere für ihn dem ewigen Vater das kostbare Blut Deines Sohnes auf, damit er die Augen öffne und den Abgrund sehe, dem er entgegengeht; flöße ihm Reue über seine Sünden ein, damit er umkehre und ein neues Leben beginne; entzünde ihn mit göttlicher Liebe, damit er sein Herz losreiße von den sündhaften Freuden der Welt und nur in Gott sein Glück suche. O Mutter der Gnade und Barmherzigkeit, zeige die Güte und Macht deines unbefleckten Herzens, indem Du dieses irrende Schäflein zur Herde Deines Sohnes zurückführst. Heimgekehrt aus der Gottesferne und gewaschen mit dem Blute Jesu Christi soll es dereinst Dich und die Erbarmungen Gottes preisen in alle Ewigkeit. Amen.
O Maria, Zuflucht der Sünder, rette die Sünder! (dreimal)
Mutter der Barmherzigkeit, bitte für sie!
Süßes Herz Mariä, sei meine Rettung!
Heiliger Schächer Dismas, lege Fürsprache ein für sie!
Heiliger Andreas Corsini, Du Eiferer der Seelen, bitte für sie!
Heilige Maria Magdalena von Pazzis, Du Rettungsboot der Sünder, bitte für sie!

Mit kirchlicher Druckerlaubnis und der Ordensoberen (P. Thaddäus Ballsieper, Fürth)

Montag, September 25, 2006

Litanei zur hl. Maria Magdalena

Wie sie in der Wallfahrtskirche zu St. Maximin in Südfrankreich und Sainte Baume gebetet wird.
(Für den Privatgebrauch)

Herr, erbarme dich unser!
Christus, erbarme dich unser!
Herr, erbarme dich unser!
Christus, höre uns!
Christus, erhöre uns!
Gott Vater vom Himmel, erbarme dich unser!
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme dich unser!
Gott Heiliger Geist, erbarme dich unser!
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme dich unser!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns!
Heilige Maria Magdalena, bitte für uns!
Du Vorbild der Büßenden, bitte für uns!
Du brachtest Jesus deine Alabastervase voll duftenden Salböles, bitte für uns!
Du wuschest mit deinen Tränen Jesus die Füße, bitte für uns!
Du bedecktest Jesus die Füße mit Küssen heiliger Liebe, bitte für uns!
Dir wurden viele Sünden vergeben, bitte für uns!
Du wurdest aus trübem Erdenlehm umgewandelt in einen klaren Kristall, bitte für uns!
Du Edelstein, der aus dem Schmutz der Straße in das Licht der Sonne gerückt ward, bitte für uns!
Du wurdest umgeformt zu einem Gefäß der Herrlichkeit, bitte für uns!
Du schimmernde Perle, bitte für uns!
Du Flammenzeichen für Länder und Völker, bitte für uns!
Du vom Eifer der Liebe Entbrannte, bitte für uns!
Du Wohlgefallen des Herrn, bitte für uns!
Du Kleinod des Herzens Jesu, bitte für uns!
Du hast den besten Teil erwählt, bitte für uns!
Du erwirktest durch dein Bitten die Auferweckung deines Bruders Lazarus, der schon vier Tage lang im Grabe lag, bitte für uns!
Du hieltest in Treue aus beim gekreuzigten Herrn, bitte für uns!
Du starke Frau, bitte für uns!
Du bliebst beim Grabe auch nach dem Weggang der Jünger, bitte für uns!
Du warst die Erste unter den Jüngern, die den Herrn nach seiner Auferstehung sehen durfte, bitte für uns!
Dir zeichnete der Herr die Stirn mit seiner verklärten Hand, bitte für uns!
Du Apostolin der Apostel, bitte für uns!
Du lebtest von Wundern umgeben viele Jahre in schauriger Bergeseinsamkeit, bitte für uns!
Du wurdest von heiligen Englen sieben mal des Tages zu den Himmeln erhoben, bitte für uns!
Du besondere Schutzherrin des Predigerordens, bitte für uns!
Du liebreiche Fürsprecherin der reuigen Sünder, bitte für uns!
Du Braut des himmlischen Königs, bitte für uns!
Daß wir es verdienen, mit dir, große Heilige, der beseligenden Gegenwart Gottes uns ewig zu erfreuen, bitte für uns!
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, verschone uns, o Herr!
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, erhöre uns, o Herr!
Lamm Gottes, du nimsmt hinweg die Sünden der Welt, erbarme dich unser!
V. Bitte für uns, o heilige Maria Magdalena,
R. Auf daß wir würdig werden der Verheißungen Christi!
Lasset uns beten! Gewähre uns, gütigster Vater! Wie die heilige Maria Magdalena unsern Herrn Jesus Christus über alles geliebt und dadurch die Vergebung ihrer Sünden gefunden hat: so möge sie bei deiner Barmherzigkeit es uns erwirken, daß wir zur ewigen Glückseligkeit gelangen. Durch denselben Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.


Lieder

1. Erbarmend sich von deinem Thron, * auf uns, o Gottes einz'ger Sohn, * der du beglückst nach Reu' und Schmerz, * der Magdalena büßend Herz.
2. Sie bringt dem Herrn das Herz nun dar, * das durch die Sünd' verloren war; * gereinigt glänzt in Gottes Reich * die schönste Perl' der Sonne gleich.
3. O Gott, der uns're Wunden heilt, * der wahren Büßern Gnad' erteilt, * durch Magdalenä Tränenflut * erstick in uns die Sündenglut!
4. Du Mutter, welche Gott gebar, * o führ' uns doch aus der Gefahr, * aus diesem Meer der Bitterkeit * zum Port der ew'gen Sicherheit!
5. Dir, Gott der Langmut und Geduld, * sei Dank für deine Güt' und Huld, * der du den Sündern Gnad' erzeigst * und ewige Belohnung reichst!
1. Magdalena, lehr' uns büßen, * lehr' uns wahren Reueschmerz * die du einst zu Jesu Füßen * ausgeweint dein sündig' Herz.
2. Einst warst du der Welt ergeben, * ihrem Trug und ihrer Lust, * dann erweckte neues Leben * Jesu Wort in deiner Brust.
3. Als den Heiland du gefunden * und sein mildes Wort gehört, * war der eitle Schein geschwunden, * der bis dahin dich betört.
4. Himmelsglück und Himmelsfrieden * hat dein Heiland dir verlieh'n. * Eitle Welt, sei jetzt gemieden, * du willst ihre Freuden flieh'n.
5. Büßend hast du überwunden, * was die Welt an Reiz dir bot, * und als Lohn dafür gefunden * Seligkeit bei deinem Gott.
6. Als Patronin wir dich ehren, * schauen bittend zu dir hin. * Lenk', um Gottes Ruhm zu mehren, * auch zur Buße unsern Sinn.
7. Sei Bekehrerin der Sünder * durch dein Beispiel groß und schön, * schütze uns als deine Kinder, * bis auch wir zum Himmel geh'n.
8. Magdalena, lehr' uns büßen, * lehr' uns wahren Reueschmerz, * daß auch wir zu Jesu Füßen * finden Ruh' für unser Herz.
Mit kirchlicher Druckerlaubnis
Buchdruckerei August Lax, Hildesheim

Donnerstag, September 21, 2006

Das Herz-Mariä-Skapulier - Das Grüne Skapulier

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Von Rev. Macdonald, C.Ss.R.

Wir leben im Zeitalter Mariens. Unzählige Zeichen beweisen uns, daß sie von den Gefilden des Himmels niedergekommen ist, um uns ein neues Bethlehem zu geben, einen neugeborenen Christus in den Menschenherzen. - Deutschland, Italien, Portugal und Frankreich sind besonders durch ihre gütige Gegenwart gesegnet worden. Von allen Seiten wrid in wunderbaren Beweisen ihre Gegenwart unter uns bezeugt. Maria geht über unsere Erde.
Zwar hat das Bild von heute eine dunkle Seite - das Dunkel des Tieres, des Satans. Er weiß wohl, was die Ankunft Mariens für sein Reich bedeutet. Gott allein kennt die Tätigkeit der Hölle, ihre Wut, mit der sie sich bemüht, aus der Welt ein Narrenhaus des Hasses zu machen. - Satan hatte gehofft, diese Welt zu erobern, die Seelen von den durchbohrten Händen Christi loszureißen. - Aber da kam Lourdes, dann Fatima und heute neigt sich die Gottesmutter über das Krankenlager einer siechen Welt. Jahrelang ist es Satan gelungen, die Verehrung des Unbefleckten Herzens zu verbergen. Wie gut verbarg er die Wunder von Fatima, obwohl die Macht Unserer Lieben Frau aufleuchtete am Himmel vor 50.000 Menschen.
Pater Macdonald bekam das Grüne Skapulier. Ich sehe es als meine Aufgabe, meine Schuld an Maria abzutragen durch die Verbreitung einer wahren und innigen Liebe zu ihrem Unbefleckten Herzen.
Vor sieben Jahren lag ich an einem Lungenleiden schwer krank im Hospital. Ich bekam Blutbrechen und die Ärzte entschlossen sich als Letztes zu einer Operation. Da trat eine Schwester in mein Zimmer. - "Pater, haben Sie einen großen Glauben an die Mutter Gottes, besonders an ihr Unbeflecktes Herz? Ja! Dann können Sie geheilt werden." - "Wie, Schwester?" - "Durch das Grüne Skapulier." - "Was ist das?" - Da erzählt die Schwester: "Vor vier Jahren wurde ich an Krebs operiert. Das Leiden war so weit fortgeschritten, daß nicht mehr zu helfen war, und man mich fortschickte, um zu sterben. Ich betete zu Unserer Lieben Frau vom Grünen Skapulier. Ich wartete müde auf das Sterben und - kam zurück zum Leben. Ich bin geheilt. Pater, wünschen Sie, daß ich Ihnen ein Skapulier gebe?" - "Bitte, Schwester!" - Dann legte sie mir eines um. - Ein großes Vertrauen überkam mich. Mein Zustand besserte sich. Zwei Tage später fragte man mich im Röntgenraum, wann das Blutbrechen aufgehört hätte. Als ich erwiderte, daß es ein paar Tage her sei, war großes Erstaunen. "Sie haben eine Wunde, die schon seit einem halben Jahr verheilt ist, sonst ist nichts da."
Heute sind sogar die Narben verschwunden; kein Wunder, wenn ich von einer unbezahlbaren Schuld an das Unbefleckte Herz Mariä spreche. - Seitdem habe ich alles getan, was in meiner Macht steht, um die Verehrung zu fördern. Zu meinem Erstaunen und zu meiner großen Freude haben alle, zu denen ich vom Grünen Skapulier sprach, noch mehr Eifer gezeigt als ich. - Im Mai bat ich den Rektor von St. Patrick in Toronto um die Erlaubnis, davon in den Mittwochandachten sprechen zu dürfen. Ich hatte etwa 1000 Skapuliere dabei, aber niemand glaubte, daß mehr als 30 verlangt würden. Am ersten Morgen waren bereits alle verteilt. - Den Rest des Tages war ich von allen Seiten belagert, man verlangte immer noch mehr. - Der Geist in Toronto übertrifft heute alles. 10.000 und noch mehr Marienapostel dort sind zu wenig. Mehr als 25 Priester sind in unser Kloster gekommen, um Skapuliere zu erbitten. Ich bin in den Straßen und auf der Bahn von ganz Fremden angehalten worden, die fragten, wo man dieses Skapulier bekäme. Montreal hat einen ähnlichen Eifer gezeigt. Ich bin betroffen, ich weiß keine Erklärung dafür. Sicher war der Erfolg nicht der kleinen Predigt zu verdanken, die ich hielt; ich glaube, daß die Erklärung zu suchen ist in dem kurzen Wort: "Sie will, daß ihr Herz geliebt werde." - Jene, welche am Anfang skeptisch waren, sind heute die größten Verehrer des Grünen Skapuliers. Es ist etwas Unschätzbares geworden. Gerne sprechen alle das schöne Gebet, welches wir von den Lippen Mariens lernten: "Unbeflecktes Herz Mariä, bitte für uns, jetzt und in der Stunde unseres Todes." - Troronto erfährt heute die Liebe dieses Herzens. - Viele Gunsterweise könnten aufgezählt werden. - Ein Mann, der sich Jahre hindurch geweigert hatte, einen Priester zu sehen, blieb unzugänglich auch auf dem Sterbebett. Einer seiner Angehörigen brachte das Grüne Skapulier in sein Zimmer, sprach zweimal das Gebet - und der Kranke verlangte den Priester. - Ein anderer Kranker, ein ausgesprochener Feind aller Religion, wurde beim Anblick eines Priesters schon wütend. Er bekam ein Grünes Skapulier. Elf Tage später, vom Mittagessen aufstehend, zog er sich in ein anliegendes Zimmer zurück, fiel auf die Knie, nahm sein Skapulier, küßte es und vergoß reichliche Tränen. - Er versprach, innerhalb einer Woche zum Beichten zu gehen. Doch schon am nächsten Tag empfing er die hl. Sakramente. - Ein Mädchen, das sittlich verkommen war, empfing ein Skapuleir, in einigen Tagen setzte seine Bekehrung ein. - Ein griechischer Schismatiker wurde durch das Skapulier bekehrt und auch von häßlichem Aussatz befreit. - Viele ähnliche Beispiele könnten angeführt werden. - Ich muß hinzufügen, daß die besondere Macht dieses Skapuliers in der Bekehrung der Seelen besteht. Maria will ihrem Sohne in den Herzen der Menschen eine neue Geburt geben. Obgleich auch viele Heilungen, wie die meine, erfolgt sind, wiederhole ich, Mariens größter Wunsch ist, daß ihr Sohn in den Seelen geboren werde.

EIN GESCHENK MARIENS

Das Grüne Skapulier ist wie die Wunderbare Medaille eine Gabe unserer gebenedeiten Mutter an die Töchter der Barmherzigen Liebe vom hl. Vinzenz von Paul. - Die Geschichte des Skapuliers ist die Geschichte der Schwester Justine Bisqueyburu. Früh Waise geworden, wurde sie von einem reichen Verwandten angenommen, welcher ihr sein Vermögen hinterließ. Ihr größter Freudentag war der 2. November 1839, als sie in das Noviziat der Vicentinerinnen in Paris eintrat. - Ihre Ordensschwestern können Ihnen besser als ich die Geschichte der Schwester Justine erzählen, die jedem, dem sie begegnete, Liebe und Eifer einflößte, die Vertraute des Hl. Vaters Pius IX. war in den dunklen Tagen, die seiner Einschließung in den Vatikan vorausgingen. - Sie können Ihnen sagen, welch große Anstrengungen sie machte, um ihre Identität zu verbergen; wie das Geheimnis enthüllt wurde, wie das Grüne Skapulier seinen Weg auf den Schreibtisch Pius XI. fand.
Sie werden Ihnen die Beschreibung der Gottesmutter wiederholen, wie sie in himmlischer Schönheit vor der jungen Novizin stand und immer wieder kam, bis das Skapulier gefertigt und verteilt wurde; wie sie der jungen Schwester sagte, daß das Skapulier von jedem Priester geweiht werden könne, daß es von den Personen getragen oder in der Wohnung aufbewahrt werden dürfe und die einzige Verpflichtung sei, einmal im Tag zu beten:

Unbeflecktes Herz Mariä, bitte für uns, jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Am 28. Januar 1840, während ihrer ersten Exerzitien, wurde Schwester Justine einer himmlischen Erscheinung gewürdigt. Unsere Liebe Frau erschien ihr, gekleidet in ein langes weißes Gewand und einen blauen Mantel. Von ihrem Herzen gingen glänzende Strahlen aus. Mit der Hoheit ihrer Haltung vereinigte sich der blendende Glanz himmlischer Schönheit. Die junge Schwester von Bewunderung und Furcht ergirffen, konnte kaum einen Ausruf des Erstaunens unterdrücken. - Dieselbe Erscheinung wiederholte sich vier oder fünf mal während ihres Noviziates an den Hauptfesten der Allerseligsten Jungfrau. Diese Gunst schien keinen anderen Zweck zu haben, als in der jungen Schwester die innigste Liebe zur Unbefleckten Mutter zu mehren . - Nach der Einkleidung wurde Schwester Justine nach Blangy geschickt und kurz nach ihrer Ankunft, am 8. September, dem Geburtsfest Unserer Lieben Frau, wurde sie während des Gebetes wieder der Erscheinung der lieben Gottesmutter gewürdigt. In der rechten Hand hielt sie ihr Herz, von Flammen (der Liebe) umgeben, in der linken das Grüne Skapulier. - Eine Stimme gab der Schwester die Erklärung. Sie verstand, daß dies neue Skapulier zur Bekehrung der Ungläubigen beitragen und ihnen eine glückselige Sterbestunde erlangen würde und daß es sofort mit Vertrauen verbreitet werden solle. Aus verschiedenen Gründen verschob sich die Ausführung lange, worüber sich die Allerseligste Jungfrau in mehreren Erscheinungen zwischen 1840 und 1846 bei Schwester Justine beklagte. Nachdem die Hindernisse beseitigt waren, wurde das Skapulier verbreitet und brachte wunderbare Bekehrungen und auch körperliche Heilungen hervor. Der Gebrauch des Skapuliers wurde von der Allerseligsten Jungfrau selbst angegeben. - Es genügt, daß es von einem Priester geweiht und von dem, für den es bestimmt ist, getragen oder in der Wohnung aufbewahrt wird. - Das Gebet: Unbeflecktes Herz Mariä, bitte für uns, jetzt und in der Stunde unseres Todes, soll täglich gebetet werden von dem, der es trägt oder von dem, der es gibt. - Möge das Skapulier überall verteilt werden. Obgleich wunderbare Gnaden an dasselbe geknüpft sind, so stehen dieselben doch im Verhältnis zu dem Vertrauen, das dem Unbefleckten Herzen Mariä entgegengebracht wird, wie die Gnadenstrahlen von verschiedener Länge andeuteten, die bei der letzten Erscheinung aus den Händen der Gottesmutter hervorbrachen.
Das Grüne Skapulier, oder Herz-Mariä-Skapulier, wurde zweimal approbiert von Papst Pius IX. im Jahre 1863 und noch einmal im Jahre 1870, als er sagte: "Schreiben Sie diesen guten Schwestern, daß Ich sie bevollmächtige, es anzufertigen und zu verbreiten."

(Nach dem englischen Text "The Green Scapular")
Imprimatur: Francis P. Keough, D.D., Archbishop of Baltimore

Montag, September 18, 2006

O Unbeflecktes Herz Mariä, sei immer meine Rettung Du!

Dich grüße ich in meinen Sorgen,
Maria, liebste Mutter mein.
O laß mich ganz in Dir geborgen
und eins mit Deinem Herzen sein.
Du bist mir Zuversicht und Hoffnung;
Du gibst mir Frieden, gibst mir Ruh -
O Unbeflecktes Herz Mariä,
sei immer meine Rettung Du!

Zu Dir komm ich in allen Stunden,
in allen Kämpfen, jeder Not,
Sei Schutz und Heil für alle Wunden,
wenn Sünde mich und List bedroht,
Dir kann ich alles anvertrauen,
was mir begegnet immerzu -
O Unbeflecktes Herz Mariä,
sei immer meine Rettung Du!

Mit Dir nur will ich weitergehen
und durch die Mutterliebe Dein
die Liebe Christi mehr verstehen.
Maria, laß mich nicht allein!
Ich bitte Dich von ganzem Herzen,
ich flehe innig ohne Ruh:
O Unbeflecktes Herz Mariä,
sei immer meine Rettung Du!

Ob helle Freude füllt die Seele,
ob mich bedrückt ein tiefer Schmerz -
nur Dir ich alles anempfehle,
nur Dir schenk ich mein ganzes Herz.
Wohl nichts kann zeigen mir hienieden
den Weg zum Herrn so klar wie Du.
O Unbeflecktes Herz Mariä,
sei immer meine Rettung Du!

Du bist mein Stern, wenn's dunkelt,
Du bist des Tages Sonne mir,
Du bist der Turm, der weithin funkelt,
Du bist mein Hort, mein Schutzpanier.
Ich bin Dein Kind - Du meine Mutter.
Ich schau in allem Dir nur zu -
O Unbeflecktes Herz Mariä,
sei immer meine Rettung Du!

O lehre mich das Fiat sagen
und zu den Menschen - treu und still -
des Heilands Liebe weitertragen
mit Dir stets so, wie Gott es will!
In allem, was ich denke, rede,
in allem, was ich fortan tu -
O Unbeflecktes Herz Mariä,
sei immer meine Rettung Du!

Dir schenk ich alles, was ich habe,
Dir weihe ich mein ganzes Sein.
O nimm die kindlich kleine Gabe,
mach sie von jedem Makel rein!
Und trage sie zum Throne Gottes,
leg auch Dein Mutterwort hinzu -
O Unbeflecktes Herz Mariä,
sei immer meine Rettung Du!

Nimm hin auch alle meine Lieben!
Bewahre sie in Deiner Hut!
Laß alle Zeit sie eingeschrieben
in Deinem Herzen mild und gut!
Und wenn ich um die Seelen bange,
bring Du die Hilfe, Trost und Ruh -
O Unbeflecktes Herz Mariä,
sei immer meine Rettung Du!

Laß sühnend mich mit Dir verweilen,
anbetend vor dem höchsten Gut,
daß kranke Seelen wieder heilen,
umsonst nicht floß des Heilands Blut.
Vermittlerin von allen Gnaden,
gib meiner Schwachheit Kraft hinzu -
O Unbeflecktes Herz Mariä,
sei immer meine Rettung Du!

So nimm denn all mein Streben, Ringen,
und lasse mich mit Dir allein
das Böse in der Welt bezwingen
und Mittler Deiner Güte sein.
Bis mein Herz in Deinem jubelt
dereinst dem Herzen Jesu zu.
Dir, Herr und Gott, sei Ruhm und Ehre,
mein höchstes Glück bist ewig Du!
Amen.

Montag, September 04, 2006

Neuntägige Andacht zu Ehren des hl. Judas Thaddäus

Vorbereitungsgebet

O heiliger Judas Thaddäus, du Apostel und Blutsverwandter Jesu, Mariä und Josephs, ich grüße dich durch das heiligste Herz Jesu; durch dieses Herz lobe und danke ich Gott für alle Gnaden, die er dir erteilt hat. Durch dieses Herz bitte ich dich demütig und ergeben, blicke mitleidsvoll auf mich herab, verschmähe mein armes Gebet nicht und laß mein Vertrauen nicht zuschanden werden. Dir hat Gott die Gnade verliehen, den Notleidenden in den hoffnungslosesten Anliegen durch deine mächtige Fürbitte zu Hilfe zu kommen. O komme mir zu Hilfe, damit ich die Erbarmungen Gottes preisen kann. Mein Leben lang will ich dir dankbar sein und dein eifriger Verehrer bleiben, bis ich dir im Himmel danken kann.

Litanei zum heiligen Judas Thaddäus
(Zum Privatgebrauch)

Herr, erbarme dich unser!
Christus, erbarme dich unser!
Herr, erbarme dich unser!
Christus, höre uns! - Christus, erhöre uns!
Gott Vater im Himmel, erbarme dich unser!
Gott Heiliger Geist, erbarme dich unser!
Heiligste Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme dich unser!
Heilige Maria, bitte für uns!
Heilige Gottesgebärerin, (* bitte für uns!)
Heilige Jungfrau aller Jungfrauen, *
Du Königin aller Heiligen, *
Heiliger Judas Thaddäus, *
Du wahrer Blutsverwandter Jesu, Mariä und Josefs, *
Du glorwürdiger Apostel, *
Du standhafter Apostel, *
Du ruhmreicher Apostel, *
Du wahrer Nachfolger Jesu, *
Du Liebhaber der heiligen Armut, *
Du Muster der Demut, *
Du Vorbild der Geduld, *
Du Lilie der Keuschheit, *
Du Flamme der göttlichen Liebe, *
Du Stern der Heiligkeit, *
Du Gefäß der göttlichen Gnade, *
Du Zeuge des Glaubens, *
Du großer Wundertäter, *
Du Schrecken der Hölle, *
Du Säule der Kirche, *
Du Tröster der Betrübten, *
Du Zuflucht der Sünder, *
Du Helfer der Notleidenden, *
Du mächtiger Fürbitter, *
Du besonderer Patron in hoffnungslosen Anliegen, *
Du liebreicher Helfer und Beschützer aller deiner Verehrer, *
Jesus Christus, erbarme dich unser,
Durch die Verdienste des heiligen Judas Thaddäus, (** wir bitten dich, erhöre uns!)
Durch seine Demut und Geduld, **
Durch seine Predigten und Lehren, **
Durch seine Wunderwerke, **
Durch seinen glorreichen Martyrertod, **
O du Lamm Gottes, das du hinwegnimmst die Sünden der Welt, verschone uns, o Herr!
O du Lamm Gottes, das du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erhöre uns, o Herr!
O du Lamm Gottes, das du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser, o Herr!
Christus, höre uns! - Christus, erhöre uns!

Lasset uns beten!
Deine Majestät, o allmächtiger, barmherziger Gott und Heiland, flehen wir demütig an, die wir den heiligen Judas Thaddäus, deinen auserwählten Apostel und Blutsverwandten mit inniger Andacht verehren, daß wir durch seine herrlichen Verdienste und hilfreiche Fürbitte die Gnade deines göttlichen Segens empfangen mögen. Amen.

(Wie es der hl. Gertrud geoffenbart worden ist, macht es den Heiligen große Freude, wenn wir an ihrer Statt Gott loben und danken für ihre Gnaden und Vorzüge. Die hl. Gertrud sah im Himmel viele mit den Verdiensten des hl. Bernhard geziert; sie wunderte sich sehr, da doch diese Personen auf Erden nie solche Werke getan hatten; aber es wurde ihr kundgetan, daß man der Verdienste der Heiligen teilhaftig werde, wenn man für sie Gott lobt und dankt für ihre Gnaden. Darum sollen die Verehrer des hl. Judas Thaddäus die nachstehende Danksagungsandacht recht oft und mit Andacht verrichten, der Heilige wird es ihnen reichlich lohnen.)

Lob und Danksagung

O mildreichster Herr Jesus Christus, in Vereinigung mit dem unaussprechlichen himmlischen Lobe, mit welchem die allerheiligste Dreifaltigkeit sich selber lobt und welches von ihr ausfließt auf deine gebenedeite Menschheit, auf Maria, alle Engel und Heiligen, lobe, preise und benedeie ich dich und sage dir Dank für alle Gnaden und Vorzüge, die du deinem auserwählten Apostel und Blutsverwandten Judas Thaddäus verliehen hast. Ich bitte dich, du wollest mir, um seiner Verdienste willen, deine Gnade verleihen und mir auf seine Fürbitte in allen Nöten zu Hilfe kommen, besonders aber in der Todesstunde mich stärken und schützen gegen die Wut meiner Feinde. Amen. Drei Vater unser, Ave maria, Ehre sei, usw.

Das heilige Meßopfer zu Ehren des heiligen Judas Thaddäus

(Nichts bereitet den Heiligen eine größere Freude, als wenn wir zu ihrer Ehre das heilige Meßopfer darbringen. Man kann in schweren Anliegen 9 heilige Messen zu seiner Ehre lesen lassen, oder 9 heiligen Messen beiwohnen. Der hl. Anselm behauptet, "eine einzige Messe im Leben andächtig anhören, nützt mehr, als soviel hinterlassen, daß nach dem Tode tausend gelesen werden." Nach dem Tode ist nichts mehr freiwillig. Ich will eine sehr kräftige Aufopferung beifügen, welche man bei jeder hl. Messe, die man zu Ehren des hl. Apostels anhört, nach der Wandlung ein oder mehrermale andächtig beten kann.)

Aufoperung

O ewiger Vater, ich opfere dir dieses heilige Opfer auf zu deiner höchsten Verherrlichung mit solcher Liebe, Demut und Andacht, mit solcher Meinung und Stärkung, zum nämlichen Ziele wie es dir dein lieber Sohn, der ewige Hohepriester, Jesus Christus, selber aufopfert, besonders zur größeren Glorie und Freude des heiligen Judas Thaddäus, zur Danksagung für alle ihm verliehenen Gnaden und für seine Glorie, für meine zeitlichen und ewigen Bedürfnisse. Amen.

Tägliches Gebet zum heiligen Judas Thaddäus

O heiliger Judas Thaddäus, ich grüße dich durch das heiligste Herz Jesu, ich erinnere dich an jene Wonne, die dein Herz empfunden, als dich Jesus mit den andern Aposteln das heilige Vater unser lehrte; durch diese Süßigkeit bitte ich dich, erlange mir die Gnade, Jesus treu anzuhangen bis ans Ende. Vater unser usw.

Mit kirchlicher Druckbewilligung

Freitag, September 01, 2006

Gebet zum hl. Apostel Judas Thaddäus in schweren Anliegen

O heiliger Judas Thaddäus, du Verwandter Jesu Christi, du glorreicher Apostel und Martyrer, herrlich an Tugenden und Wundern, ein getreuer schneller Fürsprecher aller derjenigen, die dich ehren und auf dich vertrauen, du bist ein großer Patron und Helfer in schweren Anliegen. Deshalb komme ich zu dir und flehe zu dir aus tiefstem Herzensgrunde, komme mir zu Hilfe, mit deiner mächtigen Fürsprache; denn du hast von Gott das Vorrecht erhalten, denjenigen mit augenscheinlicher Hilfe beizustehen, welche fast an aller Hoffnung verzweifeln. Blicke herab auf mich; mein Leben ist ein Leben des Kreuzes, meine Tage sind Tage der Trübsal und mein Herz ist ein Meer von Bitterkeit. Alle meine Pfade sind mit Dornen bestreut, und kaum ein Augenblick vergeht, der nicht Zeuge meiner Tränen und Seufzer wäre; dazu kommt noch, daß mein Geist oft in düstere Gedanken versenkt ist. Unruhe, Kleinmut, Mißtrauen, ja manchmal selbst eine Art Verzweiflung wollen sich meiner Seele bemächtigen. Die Vorsehung scheint meinen Augen entschwunden und der Glaube ist wie wankend in meinem Herzen. In diese Gedanken versenkt, sehe ich mich wie von einer schwarzen Wolke umgeben. Du kannst mich nicht in dieser traurigen Lage lassen. Ich gehe nicht von dir, bis du mich erhört hast. Eile mir doch zu Hilfe. Ich will dir mein Leben lang dankbar sein, dich als meinen besonderen Patron verehren, ich will Gott für deine Gnaden danken und deineVerehrung nach Kräften befördern. Amen.

Donnerstag, August 31, 2006

Der heilige Judas Thaddäus - ein großer Helfer in schweren Anliegen

Seine Geschichte nach der Überlieferung

Der heilige Judas Thaddäus war ein Apostel und Verwandter Jesu Christi; er war nämlich der Sohn des Alphäus oder Kleophas; letzterer war ein Bruder des heiligen Joseph, des Nährvaters Jesu Christi, und ein sehr treuer Jünger des Herrn, einer von den zweien, denen unser Herr und Heiland nach seiner Auferstehung auf dem Wege von Jerusalem nach Emmaus erschienen ist und die Schrift erklärte. Kleophas wurde später wegen seines offenen und freien Bekenntnisses der Auferstehung Christi von den Juden ermordet und hat somit die Martyrerkrone erhalten. Die Mutter unseres Apostels hieß Maria Kleophä und wird im Evangelium eine Schwester der Mutter Jesu genannt, was soviel als Verwandte derselben bezeichnet. Diese stand unter dem Kreuze Jesu und war nach seinem Tode um seinen hochheiligen Leib sehr besorgt. Ihr heiliger Leib ruht zu Verulis und leuchtete durch große Wunder. Somit war der heilige Judas von mütterlicher Seite und von Seite des heiligen Joseph mit Christus verwandt. Er wurde von seinen Eltern mit größter Sorgfalt zu einem frommen und unschuldsvollen Jüngling erzogen, der mit dem göttlichen Heiland in seiner Kindheit Umgang hatte. Und daher mag es wohl kommen, daß, während von den andern Aposteln manches Tadelnswerte erzählt wird, doch beim heiligen Judas Thaddäus und seinen Brüdern keine derartigen Erwähnungen zu finden sind. Die große Demut des Heiligen leuchtet besonders aus seinen Sendschreiben hervor. Weit entfernt, sich einen Anverwandten Christi zu nennen, was er doch war, nennt er sich einen Diener Jesu Christi. Er hatte einen großen Eifer für die Lehre Jesu Christi und für das Heil der Seelen. Er predigte unter unzähligen Leiden und Verfolgungen in Judäa, Samaria, Idumäa, besonders aber in Mesopotamien, wo er, wie erzählt wird, die wilden und unbändigen Völker, welche eine Natur wie Tiere hatten, zu bessern Sitten anleitete und sie dem Glauben des Herrn unterwarf. Nach dem heiligen Paulinus hat er sogar Afrika durchwandert. Unzählige Seelen habe er vom göttlichen Eifer entflammt, auf seinen vielen Wanderungen dem Heiland zugeführt und eine große Wundermacht besessen. Dadurch steigerte sich der Haß der Ungläubigen, und er fand den Martertod, indem er mit Keulen erschlagen wurde. Sein heiliger Leib wurde nach Rom gebracht, wo er in der Peterskirche verehrt wird; Papst Paul III. verlieh durch ein Breve vom 22. September 1548 allen einen vollkommenen Ablaß, welche an seinem Feste sein Grab besuchen. Dasselbe wird gefeiert am 28. Oktober.

Ein großer Helfer in schweren Anliegen

Von den frühesten Zeiten an hat der heilige Judas Thaddäus als der Nothelfer in ganz besonders verzweifelten Anliegen gegolten, und die tausendfache Erfahrung hat es gezeigt, daß Andachten um die Fürbitte des Heiligen eine ganz auffallend wunderbare Erhörung in solchen Anliegen gefunden haben, wo nach menschlichem Ermessen jede Hoffnung ausgeschlossen schien.
Wie in den Geschichten der heiligen Brigitta, von ihr selbst aufgezeichnet, uns mitgeteilt wird, hat der göttliche Heiland sie angewiesen, sich mit großem Vertrauen an den heiligen Judas Thaddäus zu wenden, und es scheint, schreibt ein Geistesmann dazu, daß der Heiland die Ehre dieses heiligen Apostels, welche unter dem gleichlautenden Namen des Verräters gelitten hat, dadurch wieder herstellen will, daß er denjenigen, welche in äußerster Bedrängnis schmachten, öfters nur dann Hilfe zu teil werden läßt, wenn sie sich an die Fürbitte des heiligen Judas Thaddäus wenden. Ja, diejenigen, welche die Ehre dieses heiligen Apostels angreifen, sind schon empfindlich gestraft worden. Eine Frau zog durch das Los den heiligen Judas Thaddäus; er gefiel ihr nicht, warf ihn weg, wonach ihr in der Nacht der heilige Apostel mit blitzstrahlendem Antlitz erschienen sei und zu ihr gesprochen habe: So bin ich dir denn zu gering und der verachtete Judas? Die Strafe folgte auf dem Fuß, sie wurde gichtbrüchig und ein ganzes Jahr ans Bett gefesselt. Der heilige Thaddäus hat einer frommen Frau geoffenbart, Gott habe es so angeordnet, daß er seinen Gnadenbeistand denjenigen verleihen wolle, welche in verzweifelter Not und Verlassenheit ihre Zuflucht zu ihm nehmen.
Ein kirchlicher Schriftsteller bezeugt, "daß unter den Verehrern des heiligen Judas wenige gefunden werden, welche nicht in ihren Krankheiten, in den schwersten Anfechtungen, in den tiefsten bösen Gewohnheiten, ja sogar in Verzweiflung, in Ängsten und Betrübnissen, Elend, Verleumdung, Armut und selbst in Umständen, wo überhaupt keine Hilfe mehr möglich schien, eben an diesem heiligen Apostel die augenscheinliche Hilfe gefunden haben." Ein leuchtendes Beispiel zur Verehrung dieses heiligen Apostels hat uns der große heilige Bernhard von Clairvaux gegeben, welcher in seinem ganzen Leben eine Reliquie dieses heiligen Apostels hochverehrte und beim Sterben anordnete, daß man ihm dieselbe nach dem Tode auf die Brust lege und mit ins Grab gebe, damit, wie er sagte, er auch im Tode nicht ganz ohne jenen sei, an welchem er in seinem Leben einen starken Beschützer seiner Reinigkeit und einen großen Helfer in allen Anliegen gefunden habe.
Zu Sankt Märgen, im badischen Schwarzwald, ist eine Wallfahrt, zum heiligen Judas Thaddäus, eine große Kapelle mit drei Altären, welche ihm geweiht ist. Zur Sommerszeit kommen viele Pilger von nah und fern, besonders von Freiburg her. Auch Priester kommen, um daselbst das heilige Meßopfer darzubringen, um dem heiligen Apostel zu danken, oder bei ihm Hilfe zu suchen. Bevor die Kapelle restauriert war, sah man viele Votivgeschenke an den Wänden. Unter den neueren Votivtafeln sieht man Priester und Volk dem Heiligen danken für seine Hilfe. Dieses soll alle Schwerheimgesuchten mit Vertrauen zu diesem heiligen Apostel erfüllen: denn das Wunderwirkende beim Gebet ist das Vertrauen, sagt die gottselige Katharina Emmerich. Man kann auch zu Ehren dieses heiligen Apostels Novenen halten, eine oder mehrere heilige Messen lesen lassen, zu seiner Ehre fasten und andere gute Werke tun, auch seine ihm geweihten Kirchen und Kapellen besuchen.

Ein guter Rat in schweren Anliegen

Denjenigen, welche zu diesem heiligen Apostel Zuflucht nehmen, wird es von unaussprechlichem Nutzen sein, wenn sie zu seiner Ehre ein rechtes Almosen geben oder sonst ein Werk der Barmherzigkeit verrichten. Denn nichts sichert uns so sehr die Hilfe Gottes und die Fürbitte der Heiligen als Werke der Barmherzigkeit. Was für große und wunderbare Gnaden erfleht nicht der heilige Antonius, wenn sie ihm Brot für die Armen versprechen; selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Mit dem Maße, mit dem ihr ausmesset, wird euch eingemessen werden. Die größte Wirksamkeit, um etwas von Gott zu erflehen, hat das Gebet, wenn ihm Werke der Barmherzigkeit zu Hilfe kommen, sagt der heilige Leo. Der heilige Gregor von Nazianz schreibt: "Die Barmherzigen haben den Schlüssel zu den Gnadenschätzen Gottes." Lèfre, ein frommer Priester, sagt: Es sind alle Gattungen von Menschen zu mir gekommen, in den verzweiflungsvollsten Lagen; oft haben alle Mittel fehl geschlagen, sie aufzurichten, bis ich Ihnen gesagt: "Übet Barmherzigkeit!" Und wenn sie diese Mahnung befolgten, wurde ihnen geholfen. Den Barmherzigen hilft Gott in jeder Not. Diesen Lohn verheißt die Heilige Schrift bei Isaias: "Wenn du aufschließest dem Hungrigen dein Herz und eine bekümmerte Seele sättigest, so wird aufstrahlen in Fisnternis dein Licht und wird dein Dunkel dem Mittag gleich sein 8 Is. 58, 10); das heißt mit andern Worten: Wenn der barmherzige Mensch in Not und Drangsale gerät, so daß von keiner Seite ein Strahl des Lichtes oder der geringsten Hoffnung erscheint, dann wird er von Gott heimgesucht und getröstet, so daß die Finsternis seiner Drangsale plötzlich ins Licht des Glückes sich verwandelt und in hellen Mittag. Sehr oft sind unsere Leiden heilsame Strafen für unsere Sünden, wenn wir jedoch Gott durch Almosen versöhnen, so nimmt er diese Strafen hinweg oder lindert sie wenigstens.
Wohl kein Liebeswerk wird in der Heiligen Schrift mehr gepriesen und eindringlicher empfohlen als das Almosengeben. Das Almosengeben gehört zu jenen Werken, welche am besten geeignet sind, der göttlichen Gerechtigkeit Genugtuung zu leisten. Ein Engel vom Himmel sagte einstens, daß Almosen vom Tode rette, die Sünde tilge und uns Gnade bei Gott erwirke (Tob. 12,9). Der Heilige Geist bestätigt diesen Ausspruch des Engels, indem er spricht: "Das Almosen vernichtet die Sünden, wie das Wasser das Feuer löscht." (Eccl. 3, 32.) "Öffnet den Armen eure Hand, damit euer Sühnopfer vollkommen sei." Der heilige Petrus sagt, die Barmherzigkeit sei ein Vorhang, der über unsere Sünden gezogen wird. Der göttliche Heiland spricht im Evangelium: "Gebet Almosen, und siehe, alles ist rein für euch." (Luk. 11. 41.) Als der Prophet Daniel dem gottlosen König von Babylon die Strafgerichte verkündete, gab er ihm den Rat, seine Sünden durch Almosen und Werke der Barmherzigkeit zu büßen. Ein Geisteslehrer schreibt: "Wenn die Armen nicht wären, würden nicht so viele und schwere Sünden verziehen werden. Die Armen sind Ärzte für unsere Seelenwunden. Wir könnnen den Armen niemals so viel geben, als wir von ihnen empfangen, denn für das Stück Brot, das wir ihnen reichen, stellen sie uns eine Eintrittskarte für den Himmel aus." "Gib den Armen und empfange das Paradies", sagt der heilige Methodius. Darum müssen wir die Armen lieben. Hören wir den heiligen Vinzenz von Paul: "Wer vermag die große Liebe des Sohnes Gottes zu den Armen zu ermessen! Er selbst wählte den Stand der Armut, er wollte der Vater der Armen sein und erklärte ausdrücklich, daß er alles, was man seinen Armen tun werde, so ansehe, als sei es ihm selbst getan. Es geziemt sich also, die Armen mit besonderer Liebe zu lieben, indem wir Christus in ihnen erblicken und sie so hoch achten, als Christus sie achtet."
Wir sind alle Bettler vor Gott. Alles, was wir besitzen, ist ein Almosen, das wir von Gott empfangen haben, und glücklich sind wir, wenn uns Gott als seine Bettler anerkennt, denn dann bekommen wir mehr. "Damit aber Gott seine Bettler anerkennt" sagt der heilige Augustin, müssen wir die unsrigen anerkennen, d. h. Werke der Barmherzigkeit üben." Eine der herrlichsten Vollkommenheiten Gottes ist seine unendliche Barmherzigkeit; wenn nun diese erhabene Tugend der Barmherzigkeit eine Seele schmückt, so wacht Gott über sie wie eine Mutter; er schickt ihr wenn es notwendig ist, Legionen seiner Engel zu Hilfe und gewährt ihr Gnade in Hülle und Fülle. Der unendlich barmherzige Gott liebt alle, welche er mit dem Mantel der Barmherzigkeit geschmückt sieht; in diesen erblickt er seine rechtmäßigen Kinder und Geschöpfe, die ihm ähnlich sind. Es ist etwas Großes und Herrliches, Gott in seiner unendlichen Barmherzigkeit ähnlich zu sein. Daher kommt es, daß barmherzige Menschen oft einen so guten Tod haben, auch wenn es große Sünder waren. Es ist eine von vielen Heiligen und Gelehrten ausgesprochene Erfahrung, daß Sünder, welche gern Almosen geben, nicht unbußfertig aus diesem Leben scheiden. Ein Heiliger sagt: "Nie habe ich einen barmherzigen Menschen mit einem bösen Tod endigen sehen." Viele würden vor Verzweiflung und Selbstmord bewahrt bleiben, wenn sie Werke der Barmherzigkeit verrichten würden. Der schon erwähnte Priester Lèfre forderte einmal in einer Abendpredigt den unglücklichsten seiner Zuhörer auf, ein Werk der Barmherzigkeit zu verrichten mit der Verheißung, Gott werde helfen; am andern Morgen kam ein großer Herr zu ihm und sprach: "Ich bin gestern Abend der Unglücklichste gewesen in Ihrer Predigt (dann zeigte er ihm den Strick, den erbei sich hatte, um seinem Leben ein Ende zu machen), ich folgte ihrem Rate und warf jene Geldrolle in den Teller der Armen, und ich fühlte mich wie umgewandelt; jetzt will ich aber beichten, dann werde ich wieder glücklich werden." O wie viele Reiche gibt es, die sehr unglücklich sind, trotz ihres Reichtums! Diese sollen reichlich Almosen geben, dann werden sie glücklich werden, aber keine Almosen, wo der Geiz daranhängt.
Die allerseligste Jungfrau, die ja so mächtig ist, kann die Unbarmherzigen nicht retten. Die heilige Brigitta flehte einmal zur Mutter Gottes sehr anhaltend für einen sterbenden Sünder, aber er ging verloren; da fragte sie die seligste Jungfrau, warum sie diese Seele nicht gerett habe, und erhielt zurAntwort: "Ich habe in ihrem Leben nichts gefunden, das ich hätte Gott darbringen können." Legen wir die Werke der Barmherigkeit in die Hände Mariens, und sie wird uns die wunderbasten Gnaden erflehen. Wer Barmherzigkeit säet, erntet Wunder. Man gebe sich Mühe, daß sterbende Sünder ein Werk der Barmherzigkeit zu Ehren Mariä verrichten, und wunderbarste Bekehrung kann oft stattfinden. Unzählige Seelen würden so noch gertettet werden. Am letzten Gerichtstage wird der Heiland die Barmherzigen gnädig richten. Er sagte einmal zur heiligen Katharina von Siena, dort werde er kein Werk der Barmherzigkeit verborgen halten. Ein Gericht ohne Barmherzigkeit wird über den ergehen, der keine Barmherzigkeit geübt hat. Wie die Heiligen lehrten, ist sie die große Befreierin der Seelen von der Hölle. Ganz besonders ist das Missionsalmosen zu emfehlen und Gott sehr wohlgefällig, weil es die Rettung der Seelen in sich schließt. Papst Leo XIII. hat sehr zu diesem Almosen aufgefordert. Mit Vorliebe sollen wir jenen Missionshäusern zu Hilfe kommen, welche Jünglinge zu Priestern und Missionären heranbilden. Kardinal Manning sagt: Unter allen Gott dem Herrn wohlgefälligen Werken ist das beste die Erziehung und Bildung eines Priesters, dieses göttlichen Instrumentes für eine Menge von Seelen." Auch lehrt es die Erfahrung, welch' große Gnaden Gott denen gewährt, welche den armen Seelen zu Hilfe kommen. Die seligste Jungfrau selbst hat in einer Erscheinung dem Pater Alphons von Corteste den Rat erteilt, in schweren Versuchungen den Armen Seelen zu Hilfe zu kommen, um frei zu werden. Zeitliches und ewiges Glück ist in unsere Hände gelegt, wenn wir barmherzig sind.

Freitag, August 25, 2006

Ablaß-Gebet zum hl. Apostel Judas Thaddäus

(Eignet sich auch für eine Novene)
"Er wird uns immer helfen, wenn wir ihn immer anrufen!" (St. Klemens
Maria Hofbauer.)


Glorreicher heiliger Judas Thaddäus, um jener erhabenen Vorzüge willen, die dich so sehr adelten in deinem Leben, die Verwandtschaft mit unserm Herrn Jesus Christus und das Apostolat, um jener Glorie willen, die du jetzt im Himmel genießest als Sohn deiner Mühen und deines Martertums, erlange uns vom Geber jeden guten Gabe alle die geistlichen und zeitlichen Gnaden, die wir bedürfen, um von jenen göttlichen Lehren heilsamen Gebrauch zu machen, welche du uns in deinem Briefe hinterlassen hast. Ja erwirke es uns, daß wir das Gebäude der Vollkommenheit auf dem Fundament des Glaubens errichten durch eifriges Gebet und die Hilfe der Gnade des hl. Geistes, daß wir uns treu und standhaft erhalten in der Liebe Gottes, im Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit für das ewige Leben, daß wir mit jedem zweckmäßigen Mitel darnach streben, den Irrenden zu helfen, um so den Ruhm, die Majestät, die Herrschaft und Macht dessen zu verherrlichen, der uns vor der Sünde bewahren, rein erhalten und mit Freude erfüllen kann bei der Ankunft unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Amen.

Ablaß: 300 Tage, einmal täglich. (Pius X. 17. Aug. 1908.)
Drei Ave Maria.
In aller Trübsal, Angst und Not!
Komm uns zu Hilfe, o heiliger Judas Thaddäus!

Imprimatur. Fuldae, 22. August 1917. Arenhold, Vic. gen.

Gebet des Hl. Franziskus zur Allerseligsten Jungfrau

Gegrüßt seist Du, hehre Herrin, heiligste Königin, Mutter Gottes, Maria! Du wurdest erwählt vom himmlischen Vater, der Dich weihte mit seinem heiligsten geliebten Sohn und dem Hl. Geist, um Jungfrau zu sein in Ewigkeit. In Dir ist und war immer die Fülle der Gnaden und jegliches Heil. Gegrüßt, Du Tempel, Du Tabernakel, Du Wohnung, Du Kleidung des Allerhöchsten. Gegrüßt, Du Tochter und Magd des himmlischen Vaters und Königs. - Du Mutter unseres heiligsten Herrn Jesus Christus. Du Braut des Heiligen Geistes! Heiliger Erzengel Michael, und alle Engel des Himmels und alle Heiligen, bittet für uns Deinen geliebten Sohn, unseren Herrn und Meister, der mit dem Vater und dem Hl. Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen.

Wir gewähren 200 Tage Ablaß. - Bonav. Card. Cerretti, Päpstl. Delegat der Basilika - Santa Maria degli Angeli - Umbria, Italia

Das "Seraphische Offizium"

Das Seraphische Offizium
Die Mitglieder des Dritten Ordens (des hl. Franziskus von Assisi) genügen zwar der Vorschrift der Regel (Kap. 2, § 6) durch die Abbetung der 12 Vater unser und Gegrüsset seist du Maria und Ehre sei dem Vater; aber es ist nützlich und ratsam, mit der Abbetung derselben die Betrachtung des bittern Leidens zu verbinden, indem sie vor je einem der 12 Vater unser eines der nachstehenden

Leidens-Geheimnisse

kurz bei sich erwägen, etwa in folgender Weise:

I. Zur Matutin:
1. O Herr Jesus Christus, der Du am Abend vor Deinem Leiden das hh. Altarssakrament eingesetzt hast, erbarme Dich unser. - Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, Ehre sei dem Vater.
2. O Herr Jesus Christus, der Du im Ölgarten zu Deinem himmlischen Vater gebetet - betrübt bis zum Tode, erbarme Dich unser. - Vater unser u.s.w.
3. O Herr Jesus Christus, der Du in Todesangst blutigen Schweiß vergossen, erbarme Dich unser. - Vater unser u.s.w.
4. O Herr Jesus Christus, der Du von Judas verraten, gefangen genommen bist, erbarme Dich unser. - Vater unser u.s.w.
5. O Herr Jesus Christus, der Du gebunden zu Annas und Kaiphas geführt bist, erbarme Dich unser. - Vater unser u.s.w.

II. Zur Laudes:
O Herr Jesus Christus, der Du von dem Hohenpriester des Todes schuldig erklärt bist, erbarme Dich unser. - Vater unser u.s.w.

III. Zur Prim:
O Herr Jesus Christus, der Du die erste Stunde des Tages dem heidnischen Richter Pilatus bist überliefert worden, erbarme Dich unser! - Vater unser u.s.w.

IV. Zur Terz:
O Herr Jesus Christus, der Du um die dritte Stunde grausam gegeißelt und mit Dornen bist gekrönt worden, erbarme dich unser! - Vater unser u.s.w.

V. Zur Sext:
O Herr Jesus Christu, der Du um die sechste Stunde mit großen Nägeln bist an's Kreuz geheftet worden, erbarme Dich unser! - Vater unser u.s.w.

VI. Zur Non:
O Herr Jesus Christus, der du um die neunte Stunde Deinen Geist in die Hände Deines Vaters aufgegeben hast, erbarme Dich unser! - Vater unser u.s.w.

VII. Zur Vesper:
O Herr Jesus Christus, der Du zur Vesperzeit vom Kreuze abgenommen und in den Schoß Deiner Mutter bist gelegt worden, erbarme Dich unser! - Vater unser u.s.w.

VIII. Zur Complet:
O Herr Jesus Christus, der Du von Deiner betrübtesten Mutter und Deien treuesten Freunden bist zu Grabe geleitet worden, erbame Dich unser! - Vater unser. u.s.w.

Mit Erlaubnis der Kirchlichen Obrigkeit.
Das Seraphische Offizium

Montag, August 21, 2006

Gedenke, o Mutter!

Gedenk, o Mutter, die wir lieben,
Es wurde niemals noch gehört,
Daß Jemand unerhört geblieben,
Der hoffend sich zu Dir gekehrt.

Dein Mutterherz kann keinen hassen,
Der kindlich flehend zu Dir kam;
Du hast noch nie Jemand verlassen,
Der seine Zuflucht zu Dir nahm.

Ich flieh', erfüllet vom Vertrauen,
Zu Dir, o Himmelskönigin!
Ich wend', o Jungfrau der Jungfrauen,
Zu Dir voll Hoffnung meinen Sinn.

Mit Seufzen und voll Reue flehe
Ich armer Sünder da vor Dir;
Zu Dir, zu Dir, Maria, flehe
Um Rat und Hilf ich für und für.

Mein Flehen wirst Du nicht verachten,
Die Du gebarst den Gottessohn;
Laß uns in Sünde nicht verschmachten -
Dein Herz ist ja geöffnet schon.

Sieh, wie aus diesem Tal der Tränen
Mein Elend jammernd zu Dir fleht;
O stille doch mein heißes Sehnen,
Erhöre gnädig mein Gebet!

Bekehre Du uns arme Sünder,
Bring' alle zu des Glaubens Licht;
Wir sind ja alle Deine Kinder,
O mildes Herz, verstoß uns nicht!

Steh' Du mit treuem Mutterherzen
Uns bei in Trübsal, Angst und Not;
O lind're stets Du uns're Schmerzen
Im Leben und im bittern Tod!

P.W.A.

Samstag, August 12, 2006

Heiliger Josef, bitt für uns!

Gebet zum heiligen Josef

Sei mir gegrüßt, o mein auserwählter Schutzpatron, heiliger Josef! Du bist ein mächtiger Fürbitter bei Gott und beschützest alle, die dich ehren und lieben. Du weißt, o hl. Josef, welch großes Vertrauen ich zu dir trage, und daß ich nach Jesus und Maria alle meine Hoffnung auf deine Fürbitte gesetzt habe; denn du bist der Glückselige, den Gott selbst zum Beschützer und Ernährer seines Sohnes erwählt hat. Du hattest das Glück, den zu kleiden, der den Himmel mit Wolken und die Erde mit Blumen kleidet. Dir war der menschgewordene Gott gehorsam; das heiligste Kind war dir untertänig, vor dem alle Gechöpfe des Himmels und der Erde ihre Knie beugen. O, wie solltest du diejenigen verlassen können, die ein Verlangen tragen, Gott zu gefallen, Gott zu lieben und einstens in ihm ewig selig zu sein? - Heiliger Josef! dies Verlangen habe ich, darum rufe ich dich um deine Fürbitte mit Vertrauen an. Erbitte mir von deinem göttlichen Pflegesohn Gnade, Kraft und Stärke, seine Gebote treu zu halten und nach deinem Beispiele alle Pflichten meines Stands genau und pünktlich zu erfüllen und in allem nur das Wohlgefallen Gottes zu suchen.
O hl. Freund und Tröster der Sterbenden! ich bitte dich durch die Liebe, welche du allzeit zu Jesus und Maria getragen hast, steh mir in meiner Sterbestunde bei, tröste mich in meiner Todesangst und bitte, daß ich mit diesen süßen Worten einstens mein Leben beschließe: Jesus, Maria und Josef! in eure Hände empfehle ich meine Seele. Amen.

Die Stoßgebete zum hl. Josef

welche mit Ablässen bereichrt sind. - (Alle diese Ablässe sind den Armen Seelen zuwendbar.)

Jesus, Maria, Josef! Euch schenke ich mein Herz und meine Seele.
Jesus, Maria, Josef! Stehet mir bei im letzten Todeskampfe.
Jesus, Maria, Josef! Möge meine Seele mit euch in Frieden scheiden.
(1. 300 Tage, jedesmal, wenn man alle drei Gebete verrichtet. 2. 100 Tage, jedesmal, wenn man eines derselben betet. (Pius VII., 28. April 1807).)
Jesus, Maria, Josef!
(1. 7 Jahre und 7 Quadragenen, jedesmal. 2. Vollkommener Ablaß, einmal im Monat, wenn täglich gebetet. Bedingung: Beicht und Kommunion. (PiusX., 8.(16.)6.6.1906).)
Mach', Josef, schuldlos uns durch's Leben geh'n und laß uns durch deinen Schutz uns stets gesichert steh'n.
(300 Tage, einmal tägl. (Leo XIII., 18.3.1882).)
O hl. Josef, Pflegevater unseres Herrn Jesus Christus und wahrer Gemahl der Jungfrau Maria, bitt für uns!
(300 Tage, einm. tägl. (Leo XIII., 19.12.1891). )
Laß uns, o Herr Jesus Christus, die Beispiele deiner hl. Familie immerdar treu nachahmen, damit wir in der Stunde unseres Todes durch die Vermittlung der seligsten Jungfrau, deiner Mutter und des hl. Josef von dir in die ewigen Wohnungen aufgenommen werden mögen. (200 Tage, einmal tägl. (Leo XIII., 25.3.1897).
Jesus, Maria und gütigster Josef! Segnet uns jetzt und in der Todesstunde! (50 Tage, einmal tägl. (Pius X., 9.6.1906).
O hl. Josef, jungfräulicher Vater Jesu, reinster Bräutigam der Junfrau Maria, bitt immerdar für uns bei Jesus, dem Sohne Gottes, damit wir, durch die Macht seiner Gande geschützt, siegreich streiten im Leben und nach dem Tode von ihm gekrönt werden. Amen. (100 Tage, zweimal im Tage. (Pius X., 11. Okt. (26. Nov.) 1906).

Gebet

Gedenke, o keuschester Bräutigam Mariä, o mein mildreicher Bechützer, hl. Josef, daß es niemals ist erhört worden, daß jemand deinen Schutz angerufen und dich um Hilfe angefleht habe, ohne getröstet worden zu sein. Ich komme mit diesem Vertrauen mich dir vorzustellen und mit aller Inbrunst mich dir zu empfehlen. Verschmähe meine Bitte nicht, du Pflegevater des Heilandes, sondern nimm sie gnädig an. Amen. (300 Tage Ablaß, einmal täglich)

Mit kirchlicher Druckbewilligung.
Seeverlag H. Schneider - Höchst - Vorarlberg

Mittwoch, August 09, 2006

Gruß Dir, Josef, Gotterwählter, Gnadenreicher

Gruß Dir, JOSEF, Gotterwählter, Gnadenreicher, Du bist gesegneter als alle Männer und gesegnet ist Deine jungfräuliche Gemahlin MARIA mit ihrem Kinde JESUS.
Heiliger Josef, bitte mit Maria für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. AMEN.

Imprimatur Augsburg 20.11.74

Kindliches Gebet zum heiligen Joseph

O heil'ger Joseph, hör mich an,
Ich fleh', wie es ein Kind nur kann
Das fest auf seinen Gott vertraut
Und froh ins milde Aug' ihm schaut.

Du weißt ja, wie zum sichern Port
Dein Herz mir ward durch jenes Wort:
"Zu Joseph geht! - in seiner Hand
Liegt alles Heiles Unterpfand!"

In dieser Hand hat einst geruht,
Des Himmels allerhöchstes Gut,
Das ew'ge Wort, das Gotteskind,
Daß es in dir den Nährer find!

Dies Jesuskind, es kam zu dir,
In jeder Not des Lebens hier,
Um Schutz und Kleid und Speis' und Trank,
Mit Kindebitt' und Kindesdank.

Maria sah in dir den Herrn,
Dem sie vertraute sich so gern;
Dir machte Gottes Engel kund
Wie Not so Trost zu jeder Stund!

So warst im ganzen Leben du
Der Deinen Zuflucht, Kraft und Ruh',
Für Mutter und für Kind zumal
Der beste Trost im Tränental.

Was wirst du nun im Himmel tun?
Kann dort dein mildes Herz wohl ruhn?
Ist dort erlahmet jene Hand
Die einst so manche Not gewandt?

Sieh', eine Heil'ge sprach das Wort:
- "Wohl gibt es Helfer hier und dort,
Für diesen und für jenen Schmerz;
Doch alles kennt St. Josephs Herz!

Wer mir nicht glaubt, den bitt' ich sehr,
Daß er sich selbst zu jenem kehr',
Der jedem hilft und jeden heilt
Wer nur vertrauend zu ihm eilt.

Mir hat er alles noch gewährt,
Was immer ich von ihm begehrt! -
Theresia sprach's, die Braut des Herrn,
Der Kirche und des Ordens Stern...

So sag', soll ich nun ganz allein
Von jenen ausgeschlossen sein,
Die, wie's Theresias Wort verspricht,
Im Kampfe, du verlassen nicht?

Zwar groß ist meine Sündenschuld,
Doch mehr vertrau' ich deiner Huld,
Ist meine Not allein so schwer,
Daß mir die Hilf' nicht möglich wär'?

O nein! ... Und wenn sie heut nicht kommt,
Wenn andre Zeit mir besser frommt,
So wart' ich still, und trau' dabei
Recht fest auf deine Vatertreu!

Bleib' Vater mir in Lieb' und Leid,
Ich bleib dein Kind in Ewigkeit,
Das fest sich schmiegt an deine Hand,
Bis es erreicht das Vaterland.

Donnerstag, Juli 20, 2006

Gebet der Liebe - vom hl. Pfarrer von Ars (verfaßt ca. 1848)

Ich liebe Dich, o mein Gott, und mein einziger Wunsch ist, Dich zu lieben bis zum letzten Seufzer meines Lebens.
Ich liebe Dich, o unendlich liebenswürdiger Gott, und ich möchte lieber aus Liebe sterben, als einen einzigen Augenblick leben, ohne Dich zu lieben.
Ich liebe Dich, o Herr, und die einzige Gnade, die ich von Dir erbitte, ist, Dich ewig zu lieben.
Ich liebe Dich, o mein Gott, und ich sehne mich nur nach dem Himmel, um das Glück zu haben, Dich vollkommen zu lieben.
Ich liebe Dich, o mein unendlich guter Gott, und ich fürchte mich vor der Hölle nur, weil man dort niemals den süßen Trost hat, Dich zu lieben.
Mein Gott, wenn meine Zunge nicht in jedem Augenblick sagen kann, daß ich Dich liebe, dann will ich, daß mein Herz es Dir wiederholt, sooft ich nur atme.
Mein Gott, gib mir die Gnade zu leiden, indem ich Dich liebe und Dich zu lieben, indem ich leide.
Ich liebe Dich, o mein göttlicher Erlöser, weil Du für mich gekreuzigt worden bist.
Ich liebe Dich, o mein Gott, weil Du mich hinieden kreuzigst für Dich.
Mein Gott, gib mir die Gnade, zu sterben, indem ich Dich liebe, und fühle, daß ich Dich liebe.
Mein Gott, in gleichem Maß, als ich mich meinem Ende nähere, erweise mir die Gnade, meine Liebe zu vermehren und zu vervollkommnen. Amen.

Montag, Juli 17, 2006

Die Erzbruderschaft vom Kostbaren Blut Jesu Christi

Erzbruderschaft und Privilegium

Um eine Andacht den Gläubigen beliebt und besonders verdienstlich zu machen, pflegt unsere liebe Mutter, die katholische Kirche, Bruderschaften zu errichten und dieselben mit Ablässen und besonderen Privilegien zu versehen. Dies geschah auch in Bezug auf die Andacht zum kostbaren Blute.
Um die Wichtigkeit dieser Erzburderschaft würdig hervorzuheben und doch nicht zu übertreiben, mag es angebracht sein, einfach wiederzugeben, was Beringer S.J. in seinem weit bekannten Buche "Die Ablässe" über den Ursprung, Zweck und Vorteil dieser Erzbruderschaft schreibt und dann das außerordentliche Privilegium, welches den Mitgliedern derselben verliehen ist, etwas näher zu erläutern.
"Der traurige Anblick all des zeitlichen und geistigen Elendes, das die französische Revolutions- und Eroberungskriege über Europa brachten, sowie der Gedanke an die Heilsgefahren so vieler unsterblicher Seelen, deren jede um den unendlichen Preis des kostbaren Blutes Jesu erkauft ist, bewog im Anfange des 19. Jahrhunderts, am 8. Dezember 1808, den frommen Priester Franz Albertini, der 1819 als Bischof von Terracina im Rufe der Heiligkeit starb, an der Kirche St. Nicola in Carcere zu Rom einen Verein zu gründen, dessen Mitglieder sich besonders bestreben sollten, oft an das Leiden Jesu Christi zu denken und dem himmlischen Vater dessen kostbares Blut aufzuopfern zur Sühne für ihre eigenen Sünden, für die Anliegen der heiligen Kirche, zur Bekehrung der Sünder und zur Hilfe und zum Troste der armen Seelen im Fegfeuer.
Papst Pius VII., selbst ein eifriger Verehrer des kostbaren Blutes, ließ den Verein durch den Kardinalvikar am 27. Februar 1809 kanonisch errichten, beschenkte ihn durch Breve vom 22. September 1815 mit vielen Ablässen und erhob ihn durch ein weiteres Breve vom 26. September desselben Jahres zur Erzbruderschaft.
Um Mitlglied dieser Erzbruderschaft zu sein, wird nichts anderes gefordert, als daß man sich durch einen bevollmächtigten Priester einschreiben lasse. Ein besonderes oder tägliches sog. Bruderschaftsgebet ist nicht vorgeschrieben.
Ein großer Beförderer dieser jetzt weitverbreiteten Andacht und Bruderschaft, welche so recht für Priester paßt, die das kostbare Blut täglich genießen und dessen Fruchtbarmachung in den Seelen als ihre Lebensaufgabe erkennen, war der Gründer der Missionshäuser vom kostbaren Blut, der im Dezember 1904 selig gesprochene Kaspar del Bufalo; er hatte den frommen Albertini zum geistlichen Leiter gehabt." (Soweit Beringer.)
Pius IX. hatte das Fest zu Ehren des kostbaren Blutes eingesetzt und auf die ganze Kirche ausgedehnt zur Dankbarkeit für seine wunderbare Befreiung aus der Verbannung zu Gaeta. Um den beständigen Revolutionen in Rom zu entgehen, hatte er sich aus seiner eigenen Stadt flüchten und in dieser kleinen Hafenstadt am Tyrrhenischen Meere Zuflucht nehmen müssen. Alldort litt Pius große Mühsale, sowohl dem Leibe wie besonders der Seele nach. Zu dieser Zeit trat Merlini, der dritte Generalobere der Missionsväter vom kostbaren Blute vor ihn. Mit entsprechender Demut, aber wie auf Befehl Gottes, machte er dem Papste folgenden Vorschlag: "Ihre Heiligkeit, wenn Sie wünschen, Ihren Staat wieder zu erhalten und nach Rom zurückzukehren, dann müssen Sie sich durch ein Gelübde verpflichten, das Fest zu Ehren des kostbaren Blutes auf die ganze Erde auszudehnen." - Bis dahin wurde nämlich dieses Fest nur von den Mitgliedern der Erzbruderschaft und der Kongregation gefeiert, obwohl es schon viele Jahre und an vielen Orten, besonders in Italien, bekannt war.
Ehe der Heilige Vater beistimmte, verlangte er Zeit, um zu beten und darüber nachzudenken. Pater Merlini kehrte nach Benevent zurück, wo er sich damals aufhielt und flehte in eifrigem Gebet zu Gott, daß sich sein heiliger Wille bald zeigen möchte. - Durch eine Erscheinung versichert, daß seine Bitte erhört sei, schrieb er zu wiederholten Malen an Msgr. Stella, den päpstlichen Sekretär, daß er den Heiligen Vater an den ihm gemachen Vorschlag erinnern möchte.
Nach einiger Zeit ließ Pius IX. durch besagten Monsignore dem Pater Merlini in einem Brief, datiert vom 30. Juni 1849, antworten: "Nach eifrigem Gebet und Betrachtung finde ich es nicht für gut (nur) zu geloben, was Sie von mir verlangt haben, ich will es (im Gegenteil) sogleich tun aus eigenem Antrieb." (Dieser Brief befindet sich zur Stunde im Archiv der Väter vom kostbaren Blute (C.PP.S.) zu Rom. Siehe "Mese del Sangue Prezioso" von P. Nicola Pagliuca C.PP.S.) Und o Wunder! An dem Tage, an dem der Heilige Vater diesen seinen Entschluß bekannt machte, drangen die Franzosen, die zur Verteidigung des Heiligen Stuhles gekommen waren, in die Stadt Rom ein. Die Revolutionäre, indem sie die Nutzlosigkeit einsahen, die Stadt länger zu halten, ergaben sich den folgenden Tag, ohne weiteres Blutvergießen. - Und das zu einer Zeit, da nicht die geringste menschliche Hoffnung bestand, daß Pius IX. Rom je wieder sehen werde, da im Gegenteil ernstlich zu befürchten war, daß die Heilige Stadt in die Hände der Freimaurer und Feinde der Kirche fallen und die katholische Religion aus Rom und so weit wie möglich aus Italien verbannt würde. -
Jener 30. Juni, ein Samstag, war der Vorabend des Festes des kostbaren Blutes, so daß zur Zeit der ersten Vesper des Festes die Bestürmung der Stadt ganz aufhörte und jener unselige Krieg sein Ende fand.
Pius IX., eingedenk seines Entschlusses und zur Dankbarkeit für so auffallende Erhörung durch die Verdienste des kostbaren Blutes unterschrieb noch in Gaeta selbst, am 10. August 1849 das Dekret, in dem er verordnete, daß das Fest zu Ehren desselben in der ganzen katholischen Welt am ersten Sonntag im Juli gefeiert werde.
Doch mit dem war Pius IX. noch nicht zufrieden. In dem benannten Dekret hatte er schreiben lassen, daß er zuversichtlich hoffe, daß durch eine besondere Verehrung des kostbaren Blutes die Gläubigen nicht nur von dem Zorne Gottes befreit und mit Gnaden und Erbarmungen erfüllt würden, sondern durch die Verdienste desselben im Glauben täglich mehr belebt, in der Hoffnung gestärkt, in der Liebe entzündet, deshalb ein frommes Leben führen und einstens die ewige Seligkeit erlangen würden. Er selbst hatte es sich zu seinem Losungsworte gemacht: "Lege auf dein Herz einen Tropfen des kostbaren Blutes und fürchte nichts."
Um alle Gläubigen zu dieser äußerst gnadenreichen und so überaus verdienstlichen Andacht zum Preise unserer Erlösung einzuladen, verlieh er am 20. September 1852 allen Mitgliedern der Erzbruderschaft folgendes Privilegium, ein größeres, als das kaum verliehen werden kann. Um es aber allen, ohne Ausnahme, die noch einen Funken von Glauben und Hochschätzung für geistliche Hilfe haben, zugänglich zu machen, überließ es Pius IX. dem guten Willen der Eingeschriebenen, ihre Liebe und Andacht zum kostbaren Blute auf beliebige Weise zu üben, ohne irgend welche besondere Verpflichtungen aufzulegen.
Das Privilegium lautet: "Die Eingeschriebenen haben besondern Anteil an allen guten Werken und Bußübungen aller Kongregationen und Orden beiderlei Geschlechtes." (Beringer: Ablässe" S. 620.)
Man merke sich wohl diese zwei gewichtigen Worte: besondern Anteil und aller Kongregationen und Orden.
In vielen Bruderschaften hat man den unschätzbaren Vorteil, einen besondern Anteil zu haben an den guten Werken eines oder einiger Orden oder Kongragationen: in der Erzbruderschaft vom kostbaren Blute aber an den guten Werken aller Orden und Kongregationen beiderlei Geschlechtes. -
Im ersten Dekret war das Wort - besonders - ausgelassen, indem es als selbstverständlich gehalten wurde, daß, wenn der Papst ein Privilegium erteilt, er einen besonderen Anteil an geistlichen Schätzen verleihen will, nicht wie sie durch Gemeinschaft der Heiligen schon zu erlangen sind. (Erklärung von Gennaro Bucceroni S. J., dem bekannten Professor des Collegio Gregoriano, Rom, in einem persönlichen Briefe an den Verfasser.) Als aber später die Aufmerksamkeit der Ablaß-Kongregation darauf bezogen wurde, daß die Auslassung dieses Wortes - besondern Anteil - einen Zweifel an der Größe des Privilegiums verursachen könnte, wurde auf Rat des Sekretärs der nämlichen Kongregation zur größern Klarheit das Wort besonders hinzugefügt. Das diesbezügliche Schriftstück befindet sich im Archive der Missionspriester vom kostbaren Blute zu Rom.
Wer kann aber mit Worten ausdrücken oder mit der Feder beschreiben den unermeßlichen - geistlichen Nutzen, einen besondern Anteil zu haben an all den guten Werken: Gebeten, Bußübungen, evangelischen Arbeiten, Kommunionen, Verdiensten der Anhörung der heiligen Messen aller Mitglieder, - Priester, Brüder und Schwestern - aller Orden und Genossenschaften der ganzen katholischen Kirche!
Es ist eine Sitte unter frommen Gläubigen, einander anzuhalten: "Bete für mich." Besonders werden Priester und ehrw. Schwestern oft ersucht, für andere zu beten. Das ist gewiß eine sehr löbliche Gewohnheit, denn so sagt schon der Apostel Jakobus, V: 16: Betet für einander, damit ihr das Heil erlanget, denn viel vermag das beharrliche Gebet des Gerechten." - Was ist aber das Gebet einer einzigen oder einzelner Personen, mögen sie auch noch so fromm, ja heiligmäßig sein, im Vergleich zu all den Gebeten, privaten und gemeinschaftlichen, all der ehrw. Brüder und Schwestern der ganzen Welt, die sich ganz Gott gewidmet, um durch Zurückgezogenheit und Dienst des Herrn sich und andere zu heiligen? -
Sobald man in die Erzbruderschaft vom kostbaren Blute eingeschrieben ist, hat man einen besondern Anteil an all diesen Gebeten.

Mittwoch, Juli 12, 2006

Die Ehrenwache vom göttlichen Herzen Jesu

Entstehung der Ehrenwache

Die Ehrenwache entstand im Kloster der Heimsuchung Mariä zu Bourg (Ain) in Frankreich, am 13. März 1863, dem dritten Fastenfreitage und dem Feste der hl. fünf Wunden und wurde daselbst im folgenden Jahre (9. März 1864) vom Bischof von Belley, Msgr. Langalerie, als Bruderschaft kanonisch errichtet. Im gleichen Jahre (16. Juni) bereicherte Pius IX. dieselbe mit allen der römischen Erzbruderschaft vom göttlichen Herzen Jesu verliehenen Ablässen und fügte am 7. April 1865 noch besondere Ablässe hinzu. Am 26. November 1878 erhob sie Leo XIII. zur Erzbruderschaft für Frankreich und Belgien, und seither wurden vom hl. Stuhl in verschiedenen Ländern - Italien, Holland, Spanien, Nord- und Südamerika, Schweiz, Deutschland und Österreich - Erzbruderschaften der Ehrenwache errichtet.
Schon im Jahre ihres Entstehens (1863) verbreitete sich die Ehrenwache nach England, von da nach Amerika und Afrika und war vor Jahreschluß schon in allen fünf Weltteilen in Tätigkeit. Im Jahre 1866 waren bereits 41 Bruderschaften in veschiedenen Bistümern errichtet. Hervorgegangen aus jenem Orden der Heimsuchung, dem sie sel. Margareta Maria angehörte, und der von Christus berufen war, die Welt für die gnadenreiche Andacht zu seinem anbetungswürdigen Herzen zu gewinnen, hat sich die Ehrenwache in wenigen Jahren dermaßen entwickelt, daß sie jetzt mehrere Millionen Mitglieder zählt. Es gereicht ihr zur besonderen Ehre, daß über 800 Prälaten und an ihrer Spitze Pius IX. und Leo XIII. in ihre Register eingetragen sind. Pius IX. rechnete "den Titel eines Ersten Ehrenwächters des göttlichen Herzens als eine seiner höchsten Ehren", und Leo XIII. sagte zum Bischof von Belley: "Ich bin Ehrenwächter, man schickt mir regelmäßig meine Monatszettel und ich halte täglich meine Wachestunde."
In der Schweiz wurde die Ehrenwache, nachdem sie sich in diesem Lande allenthalben stark verbreitet hatte, in der bischöfichen Siminarkapelle zu Sitten am 25. Januar 1884 zur Erzbruderschaft erhoben, wie dies aus dem vorstehend angeführten Breve Leos XIII. ersichtlich ist.

Fortsetzung:
Gegenstand der Ehrenwache

Aus: Handbuch für die Mitglieder der Erzbruderschaft der Ehrenwache vom göttlichen Herzens Jesu kanonisch errichtet in der Seminarkirche in Sitten. 1909. Druck von Eberle & Rickenbach, Einsiedeln.

Mittwoch, Juli 05, 2006

Hingabe an Maria

Geliebteste Mutter, Dir will ich immerdar und auf die vollkommenste Weise angehören und durch Dich für Zeit und Ewigkeit das Eigentum des göttlichen Herzens Jesu sein. Siehe, ich weihe Dir heute und alle Tage meines Lebens, besonders aber für meine Sterbestunde, meine Person: meinen Leib mit seinen Sinnen, meine Seele mit ihren Fähigkeiten, und opfere sie durch Dich und mit Dir der heiligsten Dreifaltigkeit auf als Lob, Dank-, Sühn- und Bittopfer. Ich vereinige dies Opfer mit dem hochheiligen Leben, Leiden und Sterben Jesu, mit allen heiligen Messen, die je dargebracht, mit allen würdigen Kommunionen, die je empfangen werden. Ich vereinige es mit Deinen herrlichen Verdiensten, o teure Mutter, mit den Verdiensten aller Heiligen und Auserwählten sowie mit allen gottgefälligen Werken, die je geschehen. Damit verbinde ich meine eignen Gebete, Arbeiten und Leiden, alle Ablässe, die ich gewinnen, alle Verdienste, die ich erwerben kann, und ich lege alles in deine mütterlichen Hände. Reinige meine Gabe von allem Makel, verfüge über sie und opfere sie in der unendlich heiligen Meinung des göttlichen Herzens Jesu der heiligsten Dreifaltigkeit auf. - Laß mich, o gute Mutter, eine Opferseele für die Ehre Deines Sohnes und die unsterblichen Seelen werden. Nicht als Lohn, sondern als barmherziges Gnadengeschenk erbitte ich mir, daß ich Dir immer dienen darf und nie, auch nicht durch das Fegfeuer, von Deinem göttlichen Sohne getrennt werde. O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria! Amen.

Imprimatur. Steyl, die 1 Sept. 1922. De mand. Ord. Libr. Cens. Joan. Weig.
Missionsdruckerei in Steyl, Post Kaldenkirchen (Rhld.)

Entstehung und Verbreitung der Andacht zum Kostbaren Blute Jesu Christi

Die Andacht zum kostbaren Blute ist keineswegs neu oder bis anhin unbekannt. Das gerade Gegenteil ist der Fall. Sie datiert zurück bis an die Wiege der Menschheit.
Gott selbst hat sie gegründet und auf das kostbare Blut die Hoffnung des ganzen alten Bundes gelenkt. - Das Versprechen, das Gott den ersten Menschen gleich nach ihrem Falle machte: "Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, und zwischen deiner Nachkommenschaft und ihrer Nachkommenschaft und sie wird dir den Kopf zertreten" (Gen. 3: 15.), hatte zum innersten Kern das kostbarste Blut des Erlösers, das vergossen werden sollte zur Vergebung der Sünden; "denn derjenige, der der Schlange den Kopf zertreten und ihm den Raub entreißen sollte, war niemand anderer als der Sohn des Weibes, der am Kreuze in blutiger Umarmung den Fürsten dieser Welt niederrang und ihm seine Waffenrüstung raubte." (Halusa O. Cist. "Herrlichkeiten des kostbaren Blutes" S. 115.)
Die Andacht zum kostbaren Blute wurde vorgebildet durch die Opfer des alten Bundes, die in Stieren, Schafen, Tauben und dergleichen bestanden. - Wie hätte das Blut dieser Tiere die Sünden der Menschen tilgen oder abwaschen können, wenn sie nicht Symbole des allein seligmachenden Opfers, der Blutverießung am Kreuze gewesen wären? -
Die Andacht zum kostbaren Blute wurde zuerst privatim von der allerseligsten Jungfrau Maria und dem heiligen Joseph geübt, als das Kindlein Jesu beschnitten wrude und zum ersten Mal sein Blut vergoß. Mit welcher Innigkeit werden dort die liebe Mutter und der besorgte Nährvater diese ersten Tropfen des Blutes verehrt und angebetet haben.
Wiederum verehrte Maria, mit dem heiligen Johannes, der heiligen Magdalena und den anderen frommen Frauen das kostbare Blut Jesu Christi, als sie es, bei den verschiedenen Leidensszenen auf dem Kreuzwege, beim Kreuze selbst in Strömen fließen sahen.
Hatten Maria und ihre wenigen Begleiter zärtliches Mitleid mit den Leiden ihres heißgeliebten Sohnes und Freundes, wie sehr müssen sie das Blut verehrt haben, das der stärkste Beweis seiner unsterblichen Liebe war!?
Eine fromme Legende erzählt, daß Maria, so lange sie nach Christi Himmelfahrt in Jerusalem verblieb, täglich den Weg der Leiden ging, auf dem Jesus das schwere Kreuze getragen, vielmehr geschleppt hatte; auf dem er ihr begegnet war. Mit mütterlicher Zärtlichkeit soll sie dort die Stellen immer wieder geküßt haben, an denen ihr Sohn unter der Last der Sünden, die auf dem Kreuze lagen, niedergesunken war; soll sie die Steine gewaschen haben, an denen noch Merkmale der schmerzlichen Blutvergießung zu finden waren.
Maria, Johannes und Magdalena waren die drei ersten Anbeter des kostbaren Blutes, da sie dort unter dem Kreuze standen. Sie dienen als Beispiel für die drei großen Klassen der armen Menschheit, die heute noch zur Andacht zum bitteren Leiden und zum kostbaren Blute Jesu Christi ganz natürlich geneigt sind. Es sind das erstens diejenigen, die schweres Kreuz und bittere Leibes- und Geistesplagen tragen, und nur in dem Leiden ihres göttlichen Lehrmeisters Trost und Ruhe finden können; zweitens, diejenigen, die wie Johannes Jesum lieben und von Herzen verehren, weil er sie bis zum Tode geliebt hat; drittens, diejenigen, auf deren Herzen schwere Sündenlast gebürdet ist und die nur durch die unendlichen Verdienste des kostbaren Blutes Nachlassung erwarten dürfen. - Wollen wir also würdige Nachfolge dieser drei großen Vorbilder unserer heiligen Religion sein, so müssen wir gleich ihnen, das kostbare Blut über alles verehren.
In Nachahmung dieser Beispiele waren die Apostel und ersten Gläubigen ohne Ausnahme eifrige Verehrer des kostbaren Blutes. - Kein kräftigeres Mittel weiß der heilige Petrus anzuwenden, um den Neubekehrten verständlich zu machen, wie sehr Gott den Menschen geliebt und wie kostbar unsere Seele sei, als daß er ihnen sagte: "Ihr wisset, daß Ihr nicht mit vergänglichen Gütern, Gold oder Silber erlöst seid... sondern mit dem kostbaren Blute Jesu Christi, als eines unbefleckten und makellosen Lammes." (Petr. I: 18,19.)
Ebenso nimmt der heilige Paulus zum kostbaren Blute seine Zuflucht, um die Heiden von dem Dienste der Götzen ab und zum Dienste des wahren Gottes anzuhalten. So schreibt er an die Korinther (6: 20.): "Denn um einen hohen Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlichet und traget Gott in eurem Leibe!" - Dieser große Apostel, von dem Christus selbst sagt, daß er ihn zum Gefäße seiner Gnaden auserwählt, eiferte so sehr für die Ehre des kostbaren Blutes, daß er ihm zwei ganze Kapitel (9, und 10.) seines Briefes an die Hebräer weihte und sich dadurch den Ehrentitel - Blutapostel, - erwarb.
Paulus, selbst die erste und größte Eroberung des kostbaren Blutes, wußte seine Dankbarkeit nicht besser zu beweisen, als immer und immer wieder die Neubekehrten auf den Wert desselben zu verweisen.
Der heilige Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, der seine Liebe von der Brust des göttlichen Meisters selbst gewonnen hatte, legt für die Wirkungen des kostbaren Blutes so klares Zeugnis ab, daß es aus all seinen Schriften, "Evangelium", "Briefen" und "Geheime Offenbarung" sichtbar ist, daß er dem kostbaren Blute allein die Erlösung von Sünde und Tod zugeschrieben hat.
Wie die Apostel, so waren dann natürlich die heiligen Väter und Lehrer unserer Kirche von der Andacht zum kostbaren Blute ganz beseelt. Unter diesen ragen hervor der heilige Augustinus, der heilige Chrysostomus, der heilige Ambrosius, der heilige Bonaventura, der heilige Bernardus und andere. Unter den weiblichen Heiligen zeichneten sich die heilige Theresia, die heilige Katharina von Siena, die heilige Magdalena von Pazzis u.a. besonders aus durch ihre feurige Liebe zum Preise unserer Erlösung. Als die letztere eines Tages in Ekstase verzückt war, rief sie aus: "Jedesmal, wenn eine Kreatur dieses Blut, durch welches sie erkauft worden ist, aufopfert, opfert sie eine Gabe von unendlichem Werte auf, die niemand ersetzen kann." Sie selbst opferte täglich fünfzigmal das kostbare Blut auf zum Heile der Lebendigen und Abgestorbenen. Sie tat es mit einer solchen Innigkeit, daß ihr Gott bei mehreren Gelegenheiten die vielen Seelen zeigte, deren Bekehrung sie auf diese Art erlangt und all die armen Seelen, die sie aus dem Fegfeuer befreit hatte.
Als allgemeine Volksandacht schien die Andacht zum kostbaren Blute erst für spätere Zeiten vorbehalten zu sein. Erst im Anfange des 19. Jahrhunderts erhob sich der Stern derselben in Rom selbst, im Mittelpunkt der Christenheit und warf von dort aus, wie ein leuchtendes Gestirn am hohen Horizont seine Strahlen über die ganze Welt. Als Beförderer derselben waren von Gott die großen Päpste Pius VII. und Pius IX. und als Gehilfe des erstern Franz Albertini bestimmt. Albertini fand einen würdigen Schüler in dem im Jahre 1904 selig gesprochenen Kaspar del Bufalo, der wegen seiner unablässigen Predigten über das kostbare Blut und die wunderbaren Erfolge derselben vielfach und mit Recht der Apostel des kostbaren Blutes genannt wurde. Um seine Arbeit, von der er wußte, daß auch er derselben früher oder später unterliegen müsse, beständig und bis ans Ende der Welt anhaltend zu machen, gründete der selige Kaspar die Kongregation der "Missionäre vom kostbaren Blute", die es sich zur Hauptaufgabe ihres Lebens machen, diese Andacht zu verbreiten und dadurch Seelen für Gott zu gewinnen. Diese Missionäre haben bereits Niederlassungen in Italien, Spanien, Mexiko und Noramerika und ein kleines Missionshaus in Schellenberg, Fürstentum Liechtenstein, wo die Gebeine des heiligmäßigen Salesius Brunner, gest. 1859, ruhen, der sich um die Verbreitung der Andacht in der Schweiz, in Deutschland und Nordamerika besonders verdient gemacht hat.

(Fortsetzung folgt)

Dienstag, Juli 04, 2006

Die Andacht zum kostbaren Blute Jesu Christi

Meßbund Kostbares BlutIn diesen schweren und verhängnisvollen Zeiten schrecklicher Prüfungen und Heimsuchungen schaut man sich ängstlich um ein zuverlässiges Mittel um, das uns Trost und Hilfe zu bringen vermag.
Dieses Mittel ist bereits gefunden, ja der liebe Gott hat es gemäß seiner gütigen Vorsehung schon lange vorbereitet gehalten. Es ist die Andacht zum kostbaren Blute Jesu Christi, das große Versöhnungsmittel und der mächtige Schutz gegen Strafgerichte und Heimsuchungen Gottes.
Das kostbare Blut war das von Gott verlangte Mittel, den sündhaften Menschen wieder mit Ihm auszusöhnen. Es ist das sicherste Mittel, den ergrimmten Zorn Gottes wieder zu beschwichtigen oder zu entwaffnen.
Als im Anfange des 19. Jahrhunderts der sel. Kaspar del Bufalo in Rom auftrat und die Andacht zu diesem Preise unserer Erlösung mit mächtiger Stimme verkündete, da ward er öfters höherer Erleuchtungen gewürdiget und Gott ließ ihn prophetische Blicke in die Zukunft werfen. Was aber der Diener Gottes in der Zukunft sah, war derart schrecklich, daß er im Innersten erschauderte und unter Tränen seine Mitbrüder ermahnte, sie möchten doch immer und immer wieder das kostbare Blut Jesu Christi dem himmlischen Vater aufopfern und um seinetwillen um Abwendung der drohenden Strafgerichte bitten. Der sel. Kaspar versicherte aber auch öfters und eindringlich, daß, wenn einmal die Strafgerichte kommen und die göttlichen Heimsuchungen begonnen haben, diejenigen Barmherzigkeit finden, welche das kostbare Blut in besonderer Weise verehren.
Wahrhaft eine tröstliche Verheißung für diejenigen, welche zu diesem Born der Barmherzigkeit ihre Zuflucht nehmen!
Doch wir bedürfen keiner Prophezeihungen, um zu beweisen, daß das kostbare Blut von Gott verlangt wird, um seiner Gerechtigkeit wieder Genugtuung zu leisten. Die Geschichte des alten und neuen Bundes zeigt es mit unwiderstehlicher Klarheit.
Als Gott im Begriffe war, Pharao und das ägyptische Volk mit der zehnten und schrecklichsten Plage zu schlagen, da befahl er Moses und Aaron, den Führern der Israeliten, daß ein jeder für seine Familie und sein Haus ein Lamm nehmen, dasselbe schlachten, und etwas von seinem Blute an die beiden Türpfosten und an die Oberschwelle der Häuser streichen solle, in denen sie es verzehren werden. (Exodus 12: 1 u. 7.) Weiter spricht der Herr: "Und ich werde in jener Nacht durch das Land Aegypten hindurchziehen, und alle Erstgeburt im Lande Aegypten, sowohl unter den Menschen, wie unter dem Vieh töten, ... Das Blut aber wird zum Zeichen für euch an den Häusern sein, in denen ihr seid; wenn ich das Blut sehe, werde ich vor euch vorübergehen und die verderbenbringende Plage soll nicht über euch kommen." (Exod. 12: 12 u. 13.)
Wenn nun das Blut jenes irdischen Lammes, das doch nur ein Vorbild des kostbaren, allein rettenden Blutes Jesu Christi war, die Israeliten vor zeitlichem Schaden bewahren konnte, wie viel mehr wird das hochheilige Blut des Lammes Gottes, das gekommen ist, um die Sünden der Welt hinwegzunehmen, unsere Seelen und Leiber vom ewigen Verderben erretten, wenn wir dasselbe an uns fruchtbar machen?
Als im dreizehnten Jahrhundert die Sarazenen Assisi belagerten und das Kloster der heiligen Klara zu erobern versuchten, da ließ sich die Heilige, trotz schwerer Krankheit, das hochwürdigste Gut bei sich tragend, zur Pforte bringen, wo sie also betete: "O Herr, übergib die Seelen, die auf dich vertrauen, nicht den Gelüsten iher Feinde und beschütze deine Dienerinnen, welche du mit deinem kostbaren Blute erlöst hast." Und es erscholl die Stimme Gottes: "Ich werde euch immer beschützen." (Brev. Rom.) Tatsächlich konnten die Anhänger Mohammeds dem Kloster kein Leid antun.
Der selige Pfarrer von Ars sagt, daß die Aufopferung des kostbaren Blutes Jesu Christi durch die Hände der allerseligsten Jungfrau Maria das beste Gebet sei, das man verrichten könne, und er fügt hinzu: "Meine Kinder, merkt euch dieses wohl! Jedesmal, wenn ich eine Gnade erhalten habe, so habe ich sie auf diese Weise erbeten; sie trügt niemals."
Als im Jahre 1837 in Rom die Cholera ausgebrochen war, eilte der selige Kaspar, obwohl selber schon sehr kränklich und dem Tode nahe, dorthin, er half, wie er nur konnte, die Not zu lindern. Besonders aber forderte er auf zum Vertrauen auf das kostbare Blut Jesu Christi, welches die beste Versicherung sei gegen die göttlichen Strafgerichte. Zu einem Priester, der ihn besuchte, sagte er: "Es ist Zeit, daß wir mit aller Inbrunst beten, weil Gott uns züchtigt für unsere Sünden; predigen Sie mit aller Kraft und ohne Unterlaß die Andacht zum kostbaren Blute, da haben Sie die Reglen dieser Andacht." Damit überreichte er ihm 1000 Stück Statuten der Erzbruderschaft vom kostbaren Blute. Es versicherte der Selige, das kostbare Blut ist es, das die Sünde tilgt, die Seelen rettet, dem Worte des Missionärs Kraft und Fruchtbarkeit gibt und das kostbare Blut ist es, durch das wir gerettet werden.
Als im Jahre 1848 Papst Pius IX. wegen beständiger Revolutionen von Rom flüchten und in einer kleinen Hafenstadt Gaeta mit Namen, seine Zuflucht nehmen mußte, da fand er scheinbar keine Hilfe, bis er, sozusagen auf Befehl Gottes, das Fest zu Ehren des kostbaren Blutes auf die ganze katholische Welt ausdehnte und dadurch die Andacht zu demselben besonders beförderte, wie im nächsten Abschnitte näher beschrieben wird.
Im Anschlusse an das erhabene Beispiel seiner erlauchten Vorgänger sprach und schrieb dann auch der gegnewärtig glorreich regierende Papst Benedikt XV. bei Gelegenheit einer Privataudienz, die er am 12. Juli 1915 dem hochwürdigsten General der Missionspriester vom kostbaren Blute gewährte, in folgender Weise eine Ansicht über diese Andacht und den Krieg aus:
"Ihr in der Tat befördert auf besondere Weise die Andacht zum kostbaren Blute und habt einen Zweck vor Augen, der den Zeitverhältnissen gemäß, besonders in unsern Tagen, nicht übertroffen werden kann."
"Die Liebe und Nachahmung des Gekreuzigten muß notwendigerweise in den Herzen der Menschen entzündet werden, wenn wir den Zorn des Himmels besänftigen wollen."
"Es ist absolut unmöglich, einen bleibenden Frieden hier auf Erden zu haben, wenn er nicht auf Ihn gegründet ist, durch welchen der Vater alles versöhnt hat, weil er durch dessen Blut am Kreuze allem, was auf Erden und im Himmel ist, den Frieden hergestellt hat." (Koloss. 1; 20.)
"Jesus von seinem Kreuz, durch die Vergießung seines Blutes, als wie mit einer mächtigen Stimme, lehrt uns jede Art des Lebens, besonders das Heil der Menchheit für alle Generationen."
"Ermüdet deshalb nie und breitet immer mehr die Andacht zum göttlichen Blute aus, zum Heil der Seelen und zur Besserung der menschlichen Gesellschaft."
Wenn Gott durch die Andacht zum kostbaren Blute früher auf so wunderbare Weise geholfen hat, sollte die nämliche Andacht, wenn wirklich und allgemein geübt, nicht auch jetzt der schwer bedrängten Menschheit zur Rettung dienen?
Sollten nicht wenigstens die Katholiken der ganzen Welt auf Anleitung des Heilgen Vaters und Stellvertretrs Jesu Christi jetzt anfangen, die Andacht zum kostbaren Blute allgemein zu üben und dasselbe dem himmlischen Vater aufzuopfern zur Abwendung weiterer und schwererer Strafgerichte Gottes?
Man befördert und übt die Andacht zum kostbaren Blute schon durch ein frommes, christliches Leben, Meidung der Sünde und Gelegenheit zu derselben, durch häufigen und würdigen Empfang der heiligen Sakramente, durch Besuchung des heiligen Kreuzweges; dann duch die Stoßgebete:
"Gelobt und gebenedeit sei das heiligste Herz und das kostbare Blut Jesu im hochheiligen Sakramente des Altars." (300 Tg. Abl. jedesmal. Pius X. 25, Aug. 1908.)
"Ewiger Vater, ich opfere dir auf das kostbare Blut Jesu Christi zur Genugtuung für meine Sünden und für die Anliegen der heiligen Kirche."
(Ablaß von 100 Tagen, so oft man dieses Gebet spricht. Pius VII. 22. Sept. 1817.)
Oder wie besonders angemessen für die gegenwärtige Zeit:
"Ewiger Vater, ich opfere dir auf durch die Hände der allerseligsten Jungfrau Maria das kostbare Blut Jesu Christi zur Genugtuung für meine Sünden, für die Anliegen der heiligen Kirche, zur Abwendung der Kriesgefahr und zum Troste der armen Seelen."
"Wir bitten dich also, komme deinen Dienern zu Hilfe, die du mit deinem kostbaren Blute erlöset hast."
"Hochgepriesen sei das heiligste Blut Jesu jetzt und allezeit und in alle Ewigkeit. Amen."
Besonders verdienstliche Gebete zu Ehren des kostbaren Blutes sind die weiter unten angeführten sieben Aufopferungen oder das Rosenkränzlein.
"Gott will es! Gott will es!" So ertönte einst der Ruf einer fast überirdischen Stimme an das Ohr des christlichen Volkes, um sie zu den Kreuzzügen aufzufodern. Gott will es! so rufen wir auch heute mit überzeugter Gewißheit, Gott will es, daß das kostbare Blut aufgeopfert werde zur Genugtuung für unsere Sünden, für die Anliegen der heiligen Kirche, zur Abwendung der Kriegsgefahren und zum Troste der armen Seelen.

Aus: Die Andacht zum kostbaren Blute Jesu Christi. Hilfe und Trost in Trübsal. 5. Auflage 21 - 31000. Von P. Alfons Müller, Missionspriester vom kostbaren Blute. Druck der Theodosius-Buchdruckerei "Paradies" Ingenbohl, Kt. Schwyz.
Nihil obstat: M. Balzer, Libr.Censor. Imprimatur. Curiae, 1. Mart. 1916. + Georgius, Ep. Cur. - Nihil obstat puominus iterum typis edatur. Romae, 6 Jan. 1915. Joseph Schaeper, Censor delegatus C. PP. S.

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