Die Vesper ist das abendliche Lobgebet der Kirche, im besondern Dank für den Erlösungstag. Als heilsgeschichtlichen Hintergrund dürfen wir an das letzte Abendmahl denken; dadurch wird die Hore mit der Eucharistie verbunden, als deren letzte Danksagung sie aufgefaßt werden kann. Der Höhepunkt der Vesper liegt im Magnifikat, dem Dankgebet der Kirche für die Christuseinwohnung, wie es das Dankgebet Mariens für die göttliche Mutterwürde war.
Das Bild: Unten wird das letzte Abendmahl (12 Brote, Henkelkelch) angedeutet. Im Hauptteil sehen wir das apokalyptische Gotteslamm mit sonnenartiger Aureole auf einem Altar, zu dessen Seiten eine Frau in Gebetsstellung und ein räuchernder Engel stehen. Die Frau ist die Kirche, die das Magnifikat für die Erlösungsgnaden des Lammes singt, indes der Engel der Kirche im Bilde des Weihrauchs "das abendliche Gebet zu Gott emporbringt" (siehe Incens des Altares). Die Frau ist aber ebenso die Gottesmutter, der eben der Engel Gabriel die Botschaft gibt. Die brennende Lampe kennzeichnet die Vesper als Abendgottesdienst, zu dem in alter Zeit das Licht geweiht wurde.
Samstag, Dezember 30, 2006
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