Dienstag, September 25, 2007

Gebet zu der mächtigen Königin des hochheiligen Rosenkranzes

welches am 8. Mai und am 1. Sonntag im Oktober bei Gelegenheit der zwei jährlichen großen Feierlichkeiten in der Gnadenkirche in Pompeji um die Mittagsstunde gebetet wird.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

I.
O erhabene Königin des Sieges, o Jungfrau und Herrscherin! bei deren Namen die Himmel frohlocken und die Abgründe erzittern, o glorreiche Königin des hochheiligen Rosenkranzes! siehe, an diesem feierlichen Tage der Erinnerung an Deine neuen Siege über die falschen Götter und Dämonen, liegen wir, Deine glücklichen Kinder, welche Du in Deiner Güte auserwählt hast, Dir in unserem Jahrhundert einen Tempel zu erbauen, zu Deinen Füßen, um Dir die Liebe unserer Herzen darzubringen und mit kindlichem Vertrauen unsere Anliegen Dir vorzutragen.
Madonna del Rosario, Pompei, ItaliaO Maria! wende von diesem Throne der Milde, auf dem Du als Königin herrschest, Deine barmherzigen Augen auf uns, auf unsere Familien, auf unser Vaterland, auf Europa, auf die ganze katholische Kirche. Ach, lasse Dich zum Mitleid mit den Sorgen, die uns drücken und den Mühsalen, die unser Leben verbittern, bewegen. Siehe, o Mutter, wie viele Gefahren der Seele und des Leibes, wie viele Bedrängnisse und Trübsale uns umgeben! O Mutter, halte den Arm der Gerechtigkeit Deines erzürnten göttlichen Sohnes zurück und siege mit Deiner Barmherzigkeit über die Herzen der Sünder; sie sind ja unsere Brüder und Deine Kinder, der Erlösungspreis des kostbaren Blutes Deines süßen Jesus, sie sind ebensoviele Schwerter, welche Dein zartes Mutterherz durchbohren. Zeige Dich heute allen als Jene, die Du in Wahrheit bist, als Königin des Friedens und der Versöhnung.
Gegrüßt seist Du, Königin, usw.

II.
Es ist wahr, wir selbst, obgleich Deine Kinder, sind die ersten, die durch die Sünde in ihrem Herzen unsern Herrn Jesus wiederum kreuzigen und Dein Herz dadurch verwunden. Ja, wir bekennen es, wir haben die strengsten Strafgerichte verdient. Gedenke, dass Du auf Golgatha die letzten Tropfen des göttlichen Blutes und das letzte Testament unseres sterbenden Erlösers empfingst und dass dieses, mit dem Blute eines Gottmenschen besiegelte Testament eines Gottes, Dich als unsere Mutter, als die Mutter der Sünder erklärte. So bist Du denn als unsere Mutter, auch unsere Fürsprecherin, unsere Hoffnung. Seufzend erheben wir unsere bittenden Hände zu Dir und rufen um Erbarmen! O gute Mutter! habe Mitleid mit uns und unseren Seelen, mit unseren Familien, unseren Angehörigen, unseren Freunden, unseren Verstorbenen, habe Mitleid vor allem mit unseren Feinden, mit so vielen, die sich zwar Christen nennen, aber dennoch das liebenswürdigste Herz Deines Sohnes schmerzlich verwunden. Wir rufen heute um Barmherzigkeit für die verirrten Nationen, für ganz Europa, für die ganze Welt, auf dass alle reumütig zu Deinem Herzen zurückkehren mögen.
Barmherzigkeit für alle, o Mutter der Barmherzigkeit!
Gegrüßt seist Du, Königin, usw.

III.
Was kostet es Dich, o Maria, wenn Du uns erhörst, wenn Du uns rettest? Hat nicht Jesus Deinen Händen alle Schätze Seiner Gnaden und Seiner Barmherzigkeit übergeben? Du sitzest als Königin zur Rechten Deines Sohnes, in ewiger Herrlichkeit über die Chöre der Engel thronend. Deine Herrschaft umfaßt die vom Himmel entferntesten Räume, Dir sind die Erde und ihre Geschöpfe unterworfen, ja, sie reicht bis zur Hölle hinab, und Du allein, o Maria, kannst uns aus Satans Gewalt entreißen. Du bist allmächtig durch die Gnade, Du kannst uns also retten. Wenn Du uns deshalb, weil wir undankbare Kinder und Deines Schutzes unwürdig sind, nicht helfen willst, so sage, zu wem anders sollen wir unsere Zuflucht nehmen, um so vielen Drangsalen zu entgehen? Nein, Dein Mutterherz gibt nicht zu, dass wir, Deine Kinder, verloren gehen. Das Kind, welches wir auf Deinem Schoße sehen, sowie der geheimnisvolle Kranz in Deiner Hand, flößen uns das Vertrauen ein, dass wir erhört werden. Ja, wir hoffen fest auf Dich, wir werfen uns zu Deinen Füßen, wir überlassen uns als schwache Kinder ganz den Händen der zärtlichsten aller Mütter und erwarten von Dir heute, ja heute noch, die ersehnten Gnaden.
Gegrüßt seist Du, Königin, usw.

Laßt uns Maria um Ihren Segen bitten

Wir bitten Dich nun, o Königin, um eine letzten Gnade, die Du uns an diesem festlichen Tage nicht versagen kannst. Gewähre uns allen Beharrlichkeit in der Liebe zu Dir und gib uns Deinen besondern mütterlichen Segen. Segne, o Maria, zu dieser Stunde, unseren Heiligen Vater. Zu den Herrlichkeiten Deiner Krone, zu den alten Siegen Deines Rosenkranzes, die Dich mit dem Titel Königin des Sieges schmückten, bitten wir Dich, füge noch Eines hinzu: den Triumph der Religion und den Frieden der menschlichen Gesellschaft. Segne unsern Oberhirten, die Priester und insbesondere alle jene, welche für die Ehre Deines Heiligtums eifern. Segne endlich alle Bruderschaftsmitglieder Deiner neuen Kirche in Pompeji, welche die Andacht Deines hochheiligen Rosenkranzes treu pflegen und zu fördern trachten.
O gebenedeiter Rosenkranz Mariens, o süße Kette, die uns zu Gott hinzieht, du Band der Liebe, das uns mit den Engeln vereinigt, Du Bollwerk gegen die höllischen Angriffe, Du Buch des Lebens, wir werden nimmermehr von dir lassen. Du wirst unsere Kraft in der Todesstunde sein, Dir soll unser letzter Lebenshauch gehören. Der letzte Laut unserer sterbenden Lippen soll Dein süßer Name sein, o Königin des Rosenkranzes von Valle di Pompeji, o unsere geliebte Mutter, Du einzige Zuflucht der Sünder, Du beste Trösterin der Betrübten. Gepriesen seist Du allezeit und überall, jetzt und in Ewigkeit, im Himmel und auf Erden. Amen.
Gegrüßt seist Du, Maria, usw.

Papst Leo XIII. verlieh allen Gläubigen, welche dieses Gebet, von der Kongregation der Riten gutgeheißen, wenigstens mit reumütigem und andächtigem Herzen am 8. Mai oder am ersten Sonntag im Oktober verrichten, einen Ablass von sieben Jahren und sieben Quadragenen.
Rescript vom 18. Juni 1887. - Fr. Thomas M. Card. Zigliari, Praefectus, + G. Episcopus Oensis, Secretarius. - Mit oberhirtlicher Gutheißung. - Pompei - Scuola Tipografica Pontif. per i Figli dei Carcerati fondata dal Servo di Dio B. Longo.

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