Donnerstag, Januar 26, 2006

Unsere Liebe Frau von Werl

Wallfahrtsgebete

Da knie ich, Maria, vor deinem Bild,
Das Herz von Freude und Jubel erfüllt,
Drin flüstert und klingt es so leise, so lind:
"Du, meine Mutter, und ich, dein Kind!"

Und wenn man mich fragte, was ich gedacht,
Warum mir das Auge so fröhlich gelacht,
Dann säng' ich von Herzen die Worte geschwind:
"Du, meine Mutter, und ich, dein Kind!"

Und kniete ich stundenlang, stundenlang hier,
Nichts and'res, o Jungfrau, sagte ich dir
Als die Worte, die mir am liebsten sind:
"Du, meine Mutter, und ich, dein Kind!"
Maria, gib mir deinen Segen,
Ich fleh' zu dir in aller Not!
O führ mich stets auf deinen Wegen
Und sei mit mir, wenn Leid mir droht!
Maria, laß dein Kind mich sein!
O hör das Flehen, Mutter mein,
Und schenk' mir deinen Segen!
Maria, gib mir deine Gnade,
Wenn Erdenfreude mich umrauscht,
Daß ich nicht irr' vom rechten Pfade,
Mein Ohr dem falschen Klang nicht lauscht.
Maria, laß dein Kind mich sein,
O hör das Flehen, Mutter mein,
Und schenk' mir deine Gnade!
Maria, gib mir deine Hilfe,
Wenn einst mein müdes Auge bricht,
Mein Schifflein sinkt im morschen Schilfe,
O Mutter, dann verlaß mich nicht!
Maria, laß dein Kind mich sein!
O hör das Flehen, Mutter mein,
Und schenk' mir deine Hilfe!

O Mutter, du himmlische, hör dein Kind
Im Tränental hienieden!
Durch Nacht und Nebel, Sturm und Wind
Such' ich nach deinem Frieden.
O hör dein Kind, o Mutter du,
Und schenk' ihm Frieden, schenk' ihm Ruh!

Wenn um mich Weh und Not sich türmt
Und ich fast möcht verzagen,
Bei dir, da bin ich wohl bestimmt,
Du hilfst mein Leid mir tragen.
O hör dein Kind, o Mutter du,
und schenk' ihm Frieden, schenk' im Ruh!

O daß der Welt ich je geglaubt
In hoffnungsfrohem Wähnen!
Sie hat mich schmeichelnd nur beraubt
Und gab mir nichts als Tränen.
O hör dein Kind, o Mutter du,
Und schenk' ihm Frieden, schenk' ihm Ruh!


Du, Mutter, weißt, daß ich dich liebe
Aus meinem tiefsten Herzensgrund,
Daß gern ich allzeit bei dir bliebe,
Zu loben dich mit Herz und Mund.
Doch kann und darf zu deinen Füßen
Nicht ruhen ich -- es ruft die Pflicht.
drum will ich jetzt ein Bündnis schließen
Mit dir, verschmäh' es, Mutter, nicht.
Ich möcht bei jedem Schritt und Tritte,
Bei jedem Pulsschlag flehentlich
Zu dir mich wenden mit der Bitte,
O meine Mutter, segne mich.
Sooft ich Atem hole heute,
Möcht recht von Herzen sprechen ich:
Zu deiner Ehre, deiner Freude,
Ave Maria, ewiglich.
Bringt mir mein Tagwerk manche Plagen
Und manchen herben Schmerz vielleicht,
Will dir zulieb ich's willig tragen,
So wird mir alles süß und leicht.
Find ich ein Herz recht bang und trübe,
Will ich es trösten, wie ich kann.
Nimm, Mutter, dann das Werk der Liebe
Doch an, als hätt ich's dir getan.
So, Mutter, will ich dein gedenken,
Will bei dir bleiben für und für.
Dir will mein ganzes Herz ich schenken,
So gib mir deines doch dafür. Amen.


Noch einmal, Mutter, laß mich knien
vor deinem heil'gen Gnadenbild,
Laß an dein Mutterherz mich fliehen,
Wo mir ein Born der Freude quillt!

Noch einmal deine Augen wende
Voll Mutterlieb' zu deinem Kind,
Den heil'gen Muttersegen spende,
Daß ich bei dir auch Hilfe find'!

Noch einmal leg' ich all mein Beten
Und alles Leid und allen Schmerz
Und alle Sorg' und alle Nöten
In dein allgütig Mutterherz.

Laß nicht umsonst mein Flehen dringen
Zu dir, o Himmelskönigin:
Du willst und kannst mir Hilfe bringen,
Drum trau ich dir mit Kindessinn.

Und nun leb' wohl, du heil'ge Stätte,
Mit Zuversicht scheid' ich von dir!
Aus allen Nöten mich errette,
Du Trösterin, o hilf auch mir! Amen.

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