Dienstag, Mai 22, 2007

Novene zu Ehren des Heiligen Geistes vom hl. Kirchenlehrer Alfons von Liguori - 5. Tag

Fünfter Tag.
Die Liebe Gottes ist eine Ruhe, die erquickt.

1. Die Liebe Gottes wird auch noch: "Ruhe in der Arbeit, Trost im Weinen" genannt. Die Liebe Gottes ist eine Ruhe, die erquickt; denn die Hauptwirkung der Liebe besteht darin, daß sie den Willen des Liebenden mit dem Willen des Geliebten vereinigt. Der Gedanke, daß es so der Wille des Geliebten ist, genügt einer gottliebenden Seele, um sie bei Verfolgungen, Leiden und Verlusten zu beruhigen. Aus dem einzigen Worte: "Mein Gott will es also", schöpft sie in allen Trübsalen Ruhe und Zufriedenheit. Dies ist jener Friede, der alle irdischen Freuden übertrifft, "der allen Begriff übersteigt". Wenn die heilige Maria Magdalena von Pazzis nur die Worte "der Wille Gottes" aussprach, ward sie schon mit Freude erfüllt. - Hier auf Erden muß jeder sein Kreuz tragen; aber nur für den ist das Kreuz schwer, der es wider Willen trägt, nicht für den, der es freudig auf seine Schultern nimmt, sagt die heilige Theresia. Auf solche Weise verwundet und heilt der Herr zu gleicher Zeit; denn der Hl. Geist bewirkt durch seine süßen Tröstungen, daß uns Schmach und Qual angenehm und lieblich vorkommen.

2. In allen Widerwärtigkeiten, die uns zustoßen, müssen wir ausrufen: "Es geschehe, o Herr, denn also ist es Dein heiliger Wille!" Ängstigt uns die Furcht vor zeitlichem Unglück, so müssen wir jedesmal zu Gott sprechen: "Tue, o Herr, was Dir wohlgefällt; ich bin bereit, alles anzunehmen, was Du über mich verhängen willst!" Auch ist es nützlich, sich des Tages mehrmals Gott zum Opfer darzubringen, wie dies die heilige Theresia zu tun pflegte.

O mein Gott, wie oft habe ich um meine sündhaften Neigungen zu befriedigen, mich Deinem heiligen Willen widersetzt und denselben sogar verachtet! Es schmerzt mich dies mehr, als jedes andere Übel. O mein Gott, von heute an will ich Dich von ganzem Herzen lieben! "Rede, Herr, denn Dein Diener hört." Sage mir nur, was Du von mir verlangst; ich will alles tun. Mein einziger Wunsch, der alleinige Gegenstand meiner Liebe soll immer Dein Wille sein. O Heiliger Geist, komm meiner Schwachheit zu Hilfe! Du bist die Güte selbst, wie könnte ich noch etwas anderes lieben, als Dich allein? Ziehe durch die Süßigkeit Deiner heiligen Liebe alle meine Neigungen zu Dir hin. Ich will alles verlassen, um mich Dir ganz zu schenken. Nimm mich an und stehe mir bei.

O meine Mutter Maria, auf dich setze ich all mein Vertrauen! Amen.

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